Wir erklären, was ein Unternehmen ist, welche Arten und Rechtsformen von Unternehmen es gibt und wie sie sich unterscheiden

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Was sind Unternehmen? Wenn Sie darüber nachdenken, in Deutschland ein eigenes Unternehmen zu gründen, aber nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, sollten Sie sich zunächst genau darüber informieren, was ein Unternehmen bedeutet.

Kurz gesagt beschreibt der Begriff "Unternehmen" eine rechtliche und wirtschaftlich-finanzielle Organisation, deren Hauptzweck häufig darin besteht, Gewinn zu erwirtschaften. Es gibt auch gemeinnützige Organisationen und Sozialunternehmen, die soziale oder ökologische Ziele verfolgen.

Es gibt dabei jedoch verschiedene Formen von Unternehmen. Die Festlegung der Rechtsform des Unternehmens ist der erste und sehr wichtige Schritt, der den Ausgangspunkt für die Entwicklung Ihrer unternehmerischen Aktivitäten bildet.

In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Unternehmen ist, welche Rolle es in der Wirtschaft spielt, welche Arten von Unternehmen es gibt, wie und welche Rechtsform zu wählen ist und vieles mehr.

Definition von Unternehmen

Die Unternehmens Definition lautet folgendermaßen: Ein Unternehmen ist eine wirtschaftliche und rechtliche Einheit, oft mit dem Ziel der Gewinnerzielung und -maximierung. Aus organisationssoziologischer Sicht wird ein Unternehmen als eine Organisation definiert, deren Hauptzweck entweder die Produktion oder der Vertrieb von Gütern und Dienstleistungen oder eine Kombination dieser beiden Tätigkeiten ist.

Einige Rechtsformen von Unternehmen sind AG, GmbH, GbR oder KGaA sowie das Einzelunternehmertum. Je nach Art des Unternehmens muss es in das Handelsregister eingetragen werden. Einzelunternehmer und Freiberufler müssen dort nicht aufgeführt werden.

Das Handelsregister ist ein öffentlich zugänglicher Katalog, in dem wichtige Informationen über alle Unternehmen zu finden sind. Zweck des Handelsregisters ist es, Geschäftsleuten aktuelle Informationen über ein eingetragenes Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Derzeit gibt es in Deutschland mehr als drei Millionen eingetragene Unternehmen, von denen die meisten Einzelunternehmen sind.

Im Deutschen gibt es noch zwei weitere Begriffe, die oft mit dem Begriff "Unternehmen" verwechselt oder synonym verwendet werden. Diese sind "Betrieb" und "Firma". Tatsächlich gibt es jedoch Unterschiede zwischen diesen drei Worten. Lassen Sie uns also die Firma, Betrieb, Unternehmen-Unterschied betrachten.

  • Unternehmen: die Rechtsgrundlage für die Herstellung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen
  • Betrieb: der Ort, an dem Waren produziert oder Dienstleistungen erbracht werden
  • Firma: der Name des Unternehmens, unter dem dieses seine Geschäftstätigkeit ausübt. Der Firmenname muss im Handelsregister eingetragen sein.

Die Unternehmens Bedeutung selbst kann auch leicht variieren, je nachdem, in welchem Kontext das Wort verwendet wird, und abhängig von den Hauptzielen eines Unternehmens. So bedeutet der Begriff "Unternehmen" im rechtlichen Kontext beispielsweise eine rechtlich selbständige Einheit, die auf Grundlage des Handels- oder Steuerrechts Buchhaltung führt und jährlich die Höhe ihres Vermögens oder den Erfolg ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit feststellen muss. 

Bedeutung von Unternehmen

Unternehmen sind ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft. Das bedeutet, dass sie Teilnehmer am Wirtschaftsleben sind, indem sie während der Produktion, des Vertriebs, des Austauschs und des Verbrauchs von Gütern und Dienstleistungen interagieren, eigene wirtschaftliche Interessen und spezifische Funktionen haben.

Laut Statista erzielten steuerpflichtige Unternehmen in Deutschland im Jahr 2021 Umsätze mit Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 7,69 Billionen Euro (ohne Umsatzsteuer). Dies zeigt, dass Unternehmen einen großen Beitrag zur Wirtschaft leisten, beispielsweise das BIP steigern und zahlreiche Arbeitsplätze bieten.

Unternehmen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft, da sie Arbeitsplätze für die arbeitsfähige Bevölkerung schaffen, die Nachfrage der Verbraucher befriedigen und den Staatshaushalt stützen, der zum Teil wieder für die Weiterentwicklung der Produktion verwendet wird.

Arten von Unternehmen

Es gibt verschiedene Arten von Unternehmen. Sie können nach verschiedenen Faktoren unterschieden werden, zum Beispiel nach Größe, Branche, Marktpräsenz oder Eigentumsverhältnissen. Schauen wir uns verschiedene Arten von Unternehmen genauer an.

Arten von Unternehmen nach Größe

Die Größe eines Unternehmens kann anhand eines oder mehrerer Kriterien beurteilt werden, beispielsweise der Zahl der Beschäftigten, der Höhe des eingesetzten Kapitals, der Größe der Vermögenswerte oder des Umsatzvolumens. Es wird zwischen folgenden Unternehmensgröße unterschieden:

  • Kleinunternehmen: Nach den in Deutschland geltenden Kriterien sind kleine Unternehmen solche, die nicht mehr als 49 Beschäftigte haben. Der Jahresumsatz eines solchen Unternehmens beträgt weniger als 10 Million Euro. Laut dem statistischen Unternehmensregister machen sie im Jahr 2021 87% der Gesamtzahl der juristischen Personen aus.
  • Mittelständische Unternehmen: Mittelständische Unternehmen sind als Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten definiert. Kleine und mittlere Unternehmen werden oft als der Motor der deutschen Wirtschaft bezeichnet. Sie leisten einen erheblichen Beitrag zum BIP und sind die wichtigsten Steuerzahler und Arbeitgeber.
  • Großunternehmen: Als Großunternehmen gelten Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten oder einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro und einer Bilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro.

Arten von Unternehmen nach Branche

Bei der Einteilung der Unternehmen nach Tätigkeitsbereichen wird in der Regel auf den Unternehmenszweck geachtet, nach dem die wichtigsten Unternehmenstypen genannt werden können:

  • Produktionsunternehmen: Ein Produktionsunternehmen ist eine eigenständige spezialisierte Einheit, deren Grundlage ein professionell organisiertes Arbeitskollektiv ist. Zu den Produktionsbetrieben gehören Werke, Fabriken, Kombinate, Bergwerke, Steinbrüche, Häfen, Straßen, Stützpunkte und andere wirtschaftliche Organisationen mit Produktionszweck.
  • Dienstleistungsunternehmen: Ein Dienstleistungsunternehmen ist eine Organisation, die einen immateriellen Vermögenswert oder ein immaterielles Produkt bereitstellt, das einen allgemeinen Kundenbedarf befriedigt.
  • Handelsunternehmen: Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen, das hauptsächlich im Handel tätig ist. Die Hauptaufgabe von Handelsunternehmen besteht darin, die Möglichkeit zu bieten, beliebige Waren bei angemessener Qualität der Handelsdienstleistungen zu erwerben. Ziel eines Handelsunternehmens ist also der Verkauf von Waren und die Erzielung eines bestimmten Gewinns.

Arten von Unternehmen nach Marktpräsenz

Auch der Grad der Marktpräsenz kann ein wichtiger Indikator für die Bewertung eines Unternehmens sein. Abhängig vom Ausmaß ihrer Wirtschaftstätigkeit können Unternehmen unterschiedlich eingeordnet werden:

  • Lokale Unternehmen: Ein lokales Unternehmen ist ein Unternehmen, das in einem bestimmten geografischen Gebiet tätig ist. Dies können kleine oder mittlere Unternehmen sein, die lokal orientiert sind. Diese Unternehmen haben sich oft auf einen bestimmten Bereich spezialisiert und sind dadurch lokal wettbewerbsfähig.
  • Nationale Unternehmen: Nationale Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Produkte oder Dienstleistungen im gesamten Inland produzieren und verkaufen. Das Kapital des Unternehmens gehört meist nur Unternehmern aus seinem Heimatland.
  • Multinationale Unternehmen: Dies sind große Handelsunternehmen, die Waren oder Dienstleistungen in mehr als einem Land herstellen und verkaufen. Sie besitzen internationale Vermögenswerte und tätigen internationale Investitionen. Solche Unternehmen können jegliche Eigentumsform haben, die die Tätigkeit in mehr als zwei Ländern ermöglicht. Die angeschlossenen Unternehmen haben eine gemeinsame vereinbarte Geschäftspolitik und entwickeln über ein oder mehrere Entscheidungszentren eine gemeinsame Strategie.

Arten von Unternehmen nach Eigentumsverhältnissen

Die Eigentumsform ist die Grundlage für den rechtlichen Status eines Unternehmens. Abhängig von der Eigentumsform wird zwischen einer privaten Unternehmung sowie staatlichen, kommunalen und gemischtwirtschaftlichen Unternehmen unterschieden.

  • Privatunternehmen: Ein Privatunternehmen ist ein Unternehmen, das auf der Grundlage von Privateigentum gegründet wurde, d.h. im Besitz von natürlichen oder juristischen Personen ist. Mit anderen Worten: Ein privates Unternehmen muss von einer Person oder Einrichtung kontrolliert werden, die nicht der Regierung angehört. Privatunternehmen sind eine der häufigsten Formen der unternehmerischen Tätigkeit weltweit.
  • Staatsunternehmen: Staatliche Unternehmen sind öffentliche Unternehmen, deren Anlagevermögen sich im Besitz des Staates befindet. Die Betreiber eines solchen Unternehmens werden entweder direkt von staatlichen Behörden eingestellt oder erfüllen ihre Aufgaben auf der Grundlage eines Vertrags mit dem Staat.
  • Gemischtwirtschaftliche Unternehmen: Hierbei handelt es sich um Unternehmen mit sowohl privaten als auch öffentlichen Anteilseignern. Häufig handelt es sich um ein kommunales Unternehmen in Form einer Aktiengesellschaft oder einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Rechtsformen von Unternehmen

Die Rechtsform ist die rechtlich festgelegte Art der Organisation und des Betriebs eines Unternehmens. Die gewählte Rechtsform bestimmt die Art der Eigentumsverwaltung, die Eigentümer und ihre Rechte. Im Folgenden wird näher auf die heute in Deutschland existierenden Unternehmensformen eingegangen.

Einzelunternehmen

Ein Einzelunternehmen ist eine Organisations- und Rechtsform, die von nur einem Beteiligten (ohne Gesellschafter oder Aktionäre) gegründet wird. Sie handeln selbständig unter eigenem Namen und mit eigenem Kapital ohne Beteiligung anderer an der Geschäftsführung. Einzelunternehmen sind die beliebteste Rechtsform bei Jungunternehmern.

Vorteile:

  • schnelle Registrierung
  • kein Mindestkapital;
  • keine Gewinnbeteiligung

Nachteile:

  • unbegrenzte Verantwortung
  • doppelte Buchführung/Bilanzierungspflicht

Personengesellschaften

Die Personengesellschaft gilt in den westeuropäischen Rechtsordnungen im Allgemeinen als typische Rechtsform für kleine und mittlere Unternehmen, die von zwei oder mehreren Personen zur Ausübung einer Geschäftstätigkeit mit Gewinnerzielungsabsicht gegründet werden. Der Gründer einer Personengesellschaft kann nicht nur eine natürliche Person, sondern auch eine juristische Person sein. Die Tätigkeit von Personengesellschaften wird im deutschen Handelsgesetzbuch geregelt. Folgende Formen der Gewerbeanmeldung gibt es in Deutschland: Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)Partnergesellschaft (PartG)offene Handelsgesellschaft (OHG)Kommanditgesellschaft (KG), Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. sowie die Kommanditgesellschaft (GmbH & Co KG).

Vorteile:

  • einfache Unternehmensgründung
  • keine öffentliche Berichterstattung
  • Steuern werden von den Teilnehmern selbst als Einkommensteuer gezahlt.

Nachteile:

  • Teilung der Verantwortung

Kapitalgesellschaften

Im Gegensatz zu Personengesellschaften steht bei dieser Unternehmensform die Kapitalbeteiligung der Gesellschafter im Vordergrund, nicht ihre Art. Eine Beteiligung ohne Kapitaleinsatz ist nicht möglich. In Deutschland gibt es folgende Arten der KapitalgesellschaftGesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)Unternehmergesellschaft (UG)Aktiengesellschaft (AG)Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und die Societas Europaea (SE).

Vorteile:

  • Art der Haftung, da i.d.R. die Unternehmergesellschaft Haftungsbeschränkt ist
  • hohes öffentliches Ansehen

Nachteile:

  • Mindestkapital erforderlich
  • komplexe Buchführung

Sonstige Rechtsformen und besondere Unternehmensformen

Dazu gehören in erster Linie die Genossenschaften. Eine Genossenschaft ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Personen in Form einer Mitgliedergesellschaft mit einer unbegrenzten Anzahl von Mitgliedern. Ihr Zweck ist die Verwirklichung wirtschaftlicher, sozialer oder kultureller Interessen durch gemeinsame wirtschaftliche Tätigkeit.

Vorteile:

  • kein Mindestkapital erforderlich
  • Stimmrecht jedes Mitglieds unabhängig von der Höhe seiner Einlage
  • wenig Möglichkeit, Mitglieder durch andere Mitglieder ausschließen zu lassen

Nachteile:

  • oft Begrenzung der Ausschüttung hoher Gewinne an Einzelpersonen aufgrund des demokratischen und kollektiven Entscheidungsmodells der Genossenschaft

Faktoren bei der Wahl der Rechtsform

Wenn Sie eine Unternehmensgründung in Deutschland in Erwägung ziehen, ist ein gründliches Studium aller Rechtsformen mit ihren Vor- und Nachteilen unerlässlich. Zunächst einmal sollten Sie Ihr wirtschaftliches Ziel definieren und prüfen, mit welcher Rechtsform Sie dieses am besten und einfachsten erreichen können. Außerdem sollten Sie auf die folgenden Punkte achten:

  • Haftung: Sie müssen entscheiden, ob Sie bereit sind, Ihr persönliches Vermögen zu riskieren (persönliche Haftung). Wenn nicht, sind Kapitalgesellschaften wie GmbH, UG, AG und SE, bei denen die Gesellschafter nur mit ihrer Einlage haften, besser geeignet. 
  • Steuerliche Aspekte: Die Besteuerung von Gewinnen und Dividenden sowie die Anrechenbarkeit von Verlusten ist ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Entscheidungsfindung. Je nach Rechtsform müssen Unternehmen verschiedene Steuern wie KörperschaftsteuerUmsatzsteuerEinkommensteuerSolidaritätszuschlag und Gewerbesteuer entrichten.
  • Kapitalbeschaffung und -struktur: Einige Unternehmen müssen ihre Bilanzen beim zuständigen Handelsregister einreichen. Dazu gehören z.B. mittlere und große GmbHs und AGs.
  • Management und Kontrolle: Auch die Art und Weise, wie die Organisation verwaltet und kontrolliert wird, kann ein entscheidender Faktor für Ihre Entscheidung sein. Stellen Sie sicher, dass Sie diese Frage vor der Gründung beantworten. 

Wenn Sie noch Zweifel haben, welche Rechtsform Sie für Ihr Unternehmen wählen sollen, oder wenn Sie befürchten, dass Sie z.B. mit der komplexen doppelten Buchführung überfordert sind, empfehlen wir Ihnen, sich an einen der zahlreichen (Online-)Anbieter für Unternehmer zu wenden, von denen es in Deutschland inzwischen viele gibt. Ein solches Unternehmen ist auch Finom. 

Finom ist ein Fintech-Unternehmen, das seine Kunden bei der Gründung von Unternehmen mit allen Rechtsformen unterstützt und ihnen die Eröffnung von Geschäftskonten ermöglicht, egal ob Einzelunternehmer oder KMU. Finom bietet eine breite Palette von Bankdienstleistungen an, einschließlich umfangreicher Finanzmanagement- und Rechnungsstellungstools

Finom wurde im Jahr 2019 gegründet und ist seit Oktober 2020 auch auf dem deutschen Markt. Das Ziel von Finom ist es, Unternehmen mit den angebotenen Funktionen bei der Automatisierung und Lösung von Verwaltungs-, Finanz- und Buchhaltungsaufgaben zu unterstützen.

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Fazit

In der modernen Wirtschaft sind die Unternehmen das wichtigste Bindeglied. Sie sind die Hauptakteure der Marktwirtschaft und Teilnehmer an allen Marktbeziehungen, die auf dem Markt für Waren und Dienstleistungen, Kapital, Produktions- und Arbeitsressourcen sowie auf dem Aktienmarkt entstehen. 

Unternehmen spielen zudem eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und sind wichtige Quellen für Einkommen und Wohlstand. Ein gut funktionierender Unternehmenssektor schafft Wirtschaftswachstum und Wohlstand und trägt dazu bei, Armut und Wohlstandsgefälle im Land und in der Welt zu verringern.

Wenn Sie die Gründung eines eigenen Unternehmens planen, sollten Sie jedoch nichts überstürzen. Definieren Sie klar Ihr wirtschaftliches Ziel, studieren Sie gründlich alle Organisations- und Rechtsformen, bewerten Sie Ihre Optionen und treffen Sie erst dann Ihre Entscheidung.

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