Arbeitszeugnis Vorlage

Was ist ein Arbeitszeugnis?

Das Arbeitszeugnis ist eine Art Dokument, in dem alle Qualitäten des Bewerbers/der Bewerberinnen, seine/ihre Berufserfahrung und zusätzliche Informationen über seine/ihre Leistungen in der betreffenden Position festgehalten werden. Das Arbeitszeugnis ist die Beurteilung eines Bewerbers/einer Bewerberinnen durch die Arbeitgeber:innen als Fachmann und Person.

Bei der Bewerbung um eine neue Stelle dient es als eine Art Bestätigung für die Eignung der erworbenen Kenntnisse und Qualifikationen. Ein wohlwollend formuliertes Empfehlungsschreiben kann einen positiven Eindruck der Bewerber:innen vermitteln und den Arbeitgeber:innen ein gutes Gefühl vermitteln.

Das Erfordernis eines Zeugnisses ist in den folgenden, im Wesentlichen gleichlautenden Vorschriften gesetzlich definiert: §§ 630 BGB (bürgerliches Gesetzbuch), 109 GewO und 16 BbiG (für Auszubildende).

Nach §109 Absatz 2 der Gewerbeordnung muss das Zeugnis zwei Bedingungen erfüllen:

• Das Arbeitszeugnis muss wahrheitsgemäß sein.
• Das Arbeitszeugnis muss so formuliert sein, dass es die künftigen Beschäftigungsaussichten des Arbeitnehmers nicht ungerechtfertigt beeinträchtigt.

Bei Nichteinhaltung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen droht dem Unternehmen eine Arbeitsinspektion.

Für Arbeitgeber:innen ist das Arbeitszeugnis eine zusätzliche Möglichkeit, die Zuverlässigkeit eines Bewerbers/einer  Bewerberin zu prüfen, unseriöse Bewerber:innen auszusondern und zusätzliche Informationen über die persönlichen und beruflichen Qualitäten derjenigen/diejenigen zu erhalten, die bestimmte Auswahlstufen durchlaufen haben. 

Für Dich als Arbeitgeber:in ist es wichtig zu wissen, wie Du Dein Arbeitszeugnis erstellen kannst. Achte darauf, dass das Arbeitszeugnis den gesetzlichen Anforderungen entspricht, um mögliche rechtliche Auseinandersetzungen oder sogar eine Betriebsprüfung zu vermeiden.

Arten von Arbeitszeugnissen und Arbeitszeugnis Vorlagen

In Deutschland gibt es zwei Hauptarten von Arbeitszeugnissen: das einfache und das qualifizierte Arbeitszeugnis. Der Hauptunterschied liegt im Umfang des Inhalts. Schauen wir uns die beiden Arten genauer an:

Einfaches Arbeitszeugnis

Das einfache Arbeitszeugnis sollte wichtige Informationen über bisherige Tätigkeit, wie z.B. Dauer der Tätigkeit, das Unternehmen u.s.w. enthalten. Es enthält keine Bewertung der Leistung des Arbeitnehmers.

Das Einfache Arbeitszeugnis enthält die folgenden Informationen:

• vollständiger Name und Geburtsdatum
• Anschrift des Unternehmens
• Art des Unternehmens
• Verantwortungsbereich im Unternehmen (ohne Bewertung)
• Art und Dauer der Tätigkeit im Unternehmen

Qualifiziertes Arbeitszeugnis

Das Qualifizierte Arbeitszeugnis unterscheidet sich vom einfachen Arbeitszeugnis dadurch, dass es eine Bewertung der Arbeitsleistung und des Sozialverhaltens des Arbeitnehmers enthält. Daher ist es in der Regel länger. 

Ein qualifiziertes Zeugnis muss zusätzlich zu den Angaben in einem einfachen Arbeitszeugnis die folgenden Informationen enthalten:

• Hinweis auf besondere Fähigkeiten oder Kenntnisse
• Bewertung der Leistung oder der Arbeitsmethoden
• Bewertung der beruflichen Kompetenz
• Bewertung des sozialen Verhaltens (gegenüber dem Chef, den Kollegen und Kunden)
• Gegebenenfalls die Gründe für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Nicht nur Vollzeitbeschäftigte, sondern auch Praktikanten und Freiwillige können ein Arbeitszeugnis beantragen. Freiberufler oder Gewerber im Gegenteil haben keinen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.

Beurteilungskriterien für die Arbeitszeugnis Vorlage

Bei der Beantragung einer Vorlage für ein Arbeitszeugnis sind die folgenden Kriterien zu berücksichtigen:

• Fachwissen 
• Weiterbildung
• Auffassungsgabe/Denkvermögen
• Leistungsbereitschaft
• Lernbereitschaft
• Belastbarkeit
• Arbeitsweise
• Zuverlässigkeit/Ehrlichkeit
• Arbeitsergebnis
• Führungsleistung
• Zusammenfassende Leistungsbeurteilung
• Verhalten
• Schlussformulierung.

Die Schlussformulierung muss den Grund für die Ausstellung des Zertifikats enthalten und auch Bedauern oder Dank (je nach Bewertung) ausdrücken. Die im Schlussformulierung zugewiesene Bewertung sollte die Gesamtbewertung des Zertifikats widerspiegeln.

Formulierungen in der Arbeitszeugnis Vorlage

Unternehmen sollten im Arbeitszeugnis Muster keine negativen Formulierungen verwenden, die es dem/der Arbeitnehmer:in erschweren könnten, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Hier siehst Du ein Beispiel für die Formulierung, die angewendet werden kann:

• Sehr gut: Die Arbeitsweise von Frau/Herr ... war schon immer von großer Systematik, Präzision und Effizienz geprägt.
• Gut: Frau/Herr ... hat sich immer durch eine gute Arbeitsweise ausgezeichnet.
• Befriedigend: Wir waren immer zufrieden mit der Art und Weise, wie Frau/Herr .... arbeitet. 
• Ausreichend: Frau/Herr … hat sich bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden.

Unzulässige Informationen in der Arbeitszeugnis Vorlage

Die folgenden Informationen dürfen nicht in ein Arbeitszeugnis aufgenommen werden:

• Privates Verhalten und Vorfälle;
• Mitgliedschaft in Gewerkschaften oder politischen Parteien;
• Schwangerschaft einschließlich Mutterschaftsschutz;
• Nebentätigkeit;
• Gesundheitszustand - sofern dieser keine Dritten gefährdet;
• Anzahl der Krankheitstage, sofern diese im Verhältnis zur Arbeitszeit nicht als erheblich angesehen werden;
• Straftaten, die das Arbeitsverhältnis nicht berühren.

Wurde das Arbeitsverhältnis durch den Arbeitgeber gekündigt, auch im Falle eines Aufhebungsvertrages, ist es nicht zulässig, dies im Arbeitszeugnis zu erwähnen. Mit ausdrücklicher Zustimmung des betreffenden Arbeitnehmers kannst Du jedoch die vorgenannten Formulierungen aufnehmen.

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Fristen für die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses

Eine typische arbeitsvertragliche Frist für das Arbeitszeugnis nach Austritt aus dem Betrieb liegt bei vier Wochen. Wenn der Arbeitgeber das Arbeitszeugnis nicht innerhalb der gesetzten Frist ausstellt, sollte der Arbeitnehmer eine schriftliche Erinnerung senden und eine neue Frist setzen. Lässt der Arbeitnehmer die vertragliche Frist verstreichen, erlischt sein Anspruch auf ein Arbeitszeugnis.

FAQ

Was sind Geheimcodes im Arbeitszeugnis?

Der „Geheimcode“ bezieht sich auf Bezugsphrasen, die auf den ersten Blick positiv klingen, aber in Wirklichkeit eine versteckte negative Bedeutung haben. Solche Formulierungen sind in der Zeugnissprache laut § 109 GewO verboten.

Wie schnell muss ein Arbeitszeugnis ausgestellt werden?

Bis spätestens zum Ablauf der Kündigungsfrist muss der Arbeitgeber das Zeugnis ausgestellt haben.

Was kann man tun, wenn das Zeugnis nicht den Leistungen des Arbeitnehmers entspricht?

Arbeitnehmer:innen haben das Recht, von seinen/ihren Arbeitgeber:innen eine Berichtigung des Zeugnisses zu verlangen.

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