Investoren zu finden ist oft der entscheidende Schritt für Start-ups, um ihre innovativen Projekte und Ideen erfolgreich auf den Markt bringen zu können. Aufgrund der größeren Unsicherheit und der damit verbundenen Risiken lehnen Banken die Kreditvergabe an junge Unternehmen oft ab oder gewähren sie nur unter Einbezug ihres persönlichen Eigentums. Dann steht der Unternehmer vor der Frage der Kapitalbeschaffung bei privaten Investoren und Investmentfonds.
Die Suche nach einem Investor ist nicht nur für Startups notwendig, sondern auch für erfahrene Unternehmer, die ihr Unternehmen ausbauen möchten.
Der Prozess des Investorensuche ist mehrstufig und kompliziert. Er umfasste einige Schritte, und alle davon sind für den Erfolg des Projektes wichtig und unentbehrlich. Dazu gehören:
- die Vorbereitungsphase: das Feststellen des Budgets und der Höhe des benötigten Kapitals sowie die Zusammenstellung des Businessplans
- die Auswahl der passenden Art von Investoren
- die Erarbeitung von bestimmten Kriterien des Kreditoren
- die Festlegung des Weges und Ortes zur Suche nach Investoren
- die Kommunikation mit potentiellen Investoren und die Präsentation des Projektes
- die weitere Zusammenarbeit im Fall des Vertragsabschlusses
In dieser Übersicht haben wir alle Schritte zum Thema “Investor finden” dargestellt. Dabei informieren wir auch über häufige Fehler bei der Suche nach Investoren und wie sie sich vermeiden lassen.
Vorbereitung auf die Investorensuche
Die Investorensuche beginnt in der Regel mit der Berechnung und Begründung des erforderlichen Betrags, egal, ob man professionelle Investoren oder Privat Investoren finden möchte. Sehr oft schätzen angehende Unternehmer den Betrag „nach Augenmaß“ ab und haben zumindest eine vage Vorstellung davon, für welche Zwecke er verwendet werden soll.
Schwammige Erklärungen wie „für das Marketing“, „für die Einstellung der besten Spezialisten“ oder „für die Verbesserung des Produkts“ werden einen Investor wahrscheinlich nicht davon überzeugen, in das Projekt zu investieren. Ein klarer Finanzplan und ein Geschäftsmodell mit Begründung für konkrete Ausgabenposten, Beträge und Fristen zeigen hingegen, dass Sie es ernst meinen.
Einen Businessplan schreiben: Die Rolle eines soliden Geschäftsplans in der Investorensuche
Bei einem Geschäftsplan handelt es sich um ein Dokument, das die Entwicklungsaussichten eines Unternehmens oder Projekts aufzeigt und die wichtigsten Phasen und alle wesentlichen Risiken widerspiegelt.
Der Businessplan enthält:
- Informationen über das Unternehmen, das das Projekt initiiert
- eine Beschreibung der hergestellten Produkte, der verkauften Waren und der erbrachten Dienstleistungen
- die Analyse der Hauptmärkte
- wirtschaftliche Berechnungen der Geschäftstätigkeit
Darüber hinaus kann dieses Dokument Anhänge enthalten, in denen die Berechnungen detailliert beschrieben und die Datenlage weiter gestützt wird.
Festlegung des Anteils am Unternehmen
Welchen Anteil eines Unternehmens sollte man dem Investor als Gegenleistung für die Finanzierung geben? Tatsächlich gibt es hier keine klare Antwort. Verhandlungen mit einem Investor sind immer individuelle Prozesse, deren Ergebnisse von vielen Faktoren abhängen.
Bevor Sie mit den Verhandlungen beginnen, müssen Sie eine klare Position formulieren: Welchen Betrag und für welche Zwecke sammeln wir, welchen Anteil bieten wir an, wie und wie viel kann ein Investor an Ihrem Projekt verdienen? Im Verlauf der Verhandlungen gelangt man meist nach und nach zu einem Kompromiss.
Je größer das Investoreninteresse an Ihrem Projekt ist, desto höher sind die Chancen auf eine bessere Bewertung. Nach der Ermittlung des Unternehmenswertes vereinbaren die Parteien die Investitionsbedingungen und erstellen ein vorläufiges Vertrags-Termsheet – ein Dokument, das alle wesentlichen Einzelheiten der bevorstehenden Finanzierung festlegt.
Die verschiedenen Arten von Investoren
Abhängig von einigen Kriterien und Besonderheiten unterscheidet man verschiedene Arten von Investoren.
Risikokapitalgeber
Risikokapital (auf Englisch “Venture capital”) stammt von Privatinvestoren und Venture Capital Fonds. Für junge Projekte ist es oft die einzige Finanzierungsquelle, denn traditionelle Methoden der Kreditvergabe stehen diesen meist nicht zur Verfügung: Banken sind nicht bereit, Kredite an solch riskante Unternehmen zu vergeben oder Geld nur gegen die Sicherheit materieller Vermögenswerte zu vergeben. Junge Technologieunternehmen verfügen in der Regel gar nicht über materielles Vermögen, denn ihr Wert ist intellektueller Natur.
In diesem Fall kommt den Startups Risikokapital zu Hilfe. Die Grundidee von Risikokapitalinvestitionen besteht darin, Geld in ein vielversprechendes Unternehmen zu investieren, bis es groß und attraktiv genug ist, um von einem größeren Konzern übernommen zu werden oder bis es an die Börse geht.
Vorteile des Risikoinvestors:
- Er ist nicht an die gesetzlichen Vorschriften gebunden, denen Banken unterliegen
- Für seine Tätigkeit ist keine Lizenz erforderlich
- Er hat die Freiheit, seine Finanzen nach eigenem Ermessen zu verwalten und dementsprechend hohe Risiken einzugehen
Der wesentliche Nachteil dieser Finanzierungsmethode für junge Projekte besteht darin, dass diese Art von Investor in der Regel eine Beteiligung am Unternehmen erhalten. Damit haben sie Anspruch auf eine Beteiligung an künftigen Gewinnen, haben Mitspracherecht bei Entscheidungen und nehmen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Projekts.
Angel-Investoren
Business Angels sind private Anleger, die in Projekte investieren, die sich noch im Anfangsstadium der Entwicklung befinden – also noch auf der Ebene einer Idee oder eines Prototyps.
Ihr Risiko ist groß. Denn 20 % aller Startups scheitern innerhalb des ersten Jahres. Daher engagieren sich Business Angels bei vielen Projekten gleichzeitig, um die Chancen auf Erfolg zu erhöhen.
Beispiele von Angel-Investoren:
- Andy Bechtolsheim. Er ist einer der erfolgreichsten Business Angels. Im Jahr 1998 investierte er 100.000 US-Dollar in das Google-Projekt, welches ihn zum Milliardär machte.
- Peter Thiel. Er investierte 2004 500.000 US-Dollar in Facebook. Im Gegenzug erhielt er 10,2 % des Unternehmens und eine Mitgliedschaft im Vorstand. Anfang 2012 verkaufte er seine Anteile zunächst für 600 Millionen Euro und machte im Laufe des Jahres schließlich 1 Milliarde Euro Gewinn.
Institutionelle Investoren
Mit dem Begriff „institutioneller Investor“ beschreibt man üblicherweise Unternehmen, die Gelder von kleineren Teilnehmern ansammeln, um durch Investitionen auf den Finanzmärkten Gewinne zu erzielen. Ihr Hauptunterschied besteht in der Größe des Investitionskapitals und dem Transaktionsvolumen. Dadurch erhalten sie bestimmte Präferenzen bei der Durchführung von Handelsgeschäften und der Zahlung von Vermittlungsprovisionen.
Obwohl die Zahl der privaten Anleger steigt, nimmt die Rolle institutioneller Anleger und ihr Marktanteil ebenfalls weiter zu.
Zu institutionellen Anlegern zählen:
- nichtstaatliche Pensionsfonds
- Versicherungsgesellschaften.
- Investmentgesellschaften und Fonds / Hedgefonds
- Vermögensverwaltungen
- Kreditinstitute
- Kommunen
Sie arbeiten nach folgendem Schema:
- Ansammlung von Geldern von Kunden (Privatpersonen und Unternehmen)
- Anlegen dieser Mittel
- Erhalt und Verteilung von Gewinnen unter den Teilnehmern
Crowdfunding-Plattformen
Die Interaktion zwischen Unternehmern und Spendern erfolgt beim Crowdfunding auf unabhängigen Online-Plattformen, die als Vermittler fungieren. Die Websites veröffentlichen detaillierte Informationen über das Startup, Investoren können den Vorschlag prüfen und sich dann für oder gegen eine Investition entscheiden. Inzwischen ist dies das transparenteste und sicherste Kooperationsmodell.
In Deutschland wächst die Popularität dieser Finanzierungsform stetig. Über 100 unabhängige Crowdfunding-Plattformen bieten hier inzwischen ihre Leistungen an. Besonders populär ist Crowdfunding bei Hi-Tech-Start-ups, sozialen Projekten und kreativen oder Ausbildungsprojekten.
Die anerkanntesten Crowdfunding-Plattformen sind Kickstarter und Indiegogo.
Viele Crowdfunding-Dienstleister nutzen das Prinzip “Alles-oder Nichts”. Das bedeutet, dass der Projektgründer die Finanzierung nur erhält, wenn die festgelegte Summe vollständig gesammelt wird.
Peer-to-Peer (P2P) Kreditgeber
Bei der P2P-Kreditvergabe kann ein Investor über einen speziellen Online-Dienst (P2P-Plattform) einen Kredit an eine andere Einzelperson oder ein Unternehmen vergeben. Bei einem solchen Dienst handelt es sich um ein Vermittlungsunternehmen, das die „Spielregeln“ für die Benutzer festlegt und ihnen hilft, einander zu finden. Man nennt diese Finanzierungsform auch Crowdlending.
Der Hauptvorteil dieser Form besteht darin, dass keine vermittelnde Bank am Geschäft beteiligt ist. Das bedeutet vor allem, dass keine hohen Gebühren und weniger bürokratischer Aufwand anfallen.
Auf der Plattform können sich Investoren und Kreditnehmer aus verschiedenen Ländern treffen.
P2P-Kredit-Plattformen sind dem Kreditnehmer gegenüber loyaler. Alle Risiken tragen die Anleger. Oft erhalten Kreditnehmer Finanzierung im P2P-Segment nach der Verweigerung des Kredits bei einer Bank.
Aus Anlegersicht ist es schwer zu bestimmen, ob solche Dienstleistungen besser oder schlechter sind als normale Bankeinlagen. Das Potenzial der Gewinne bei P2P ist höher, es birgt jedoch höhere Risiken und keine Garantien.
Private Investoren und ihre Unterarten
Viele junge Unternehmen erhalten ihre Finanzierung von privaten Investoren. Im Gegensatz zu Finanzinstituten sind private Investoren oft bereit, das mit Startups verbundene erhöhte Risiko einzugehen.
Die Aktivitäten privater Investoren sind weniger formalisiert und ihr Geld erreicht Unternehmer schneller, solange keine bürokratischen Verfahren erforderlich sind.
Die Rolle privater Investoren ist für die Unternehmensentwicklung sehr wichtig. Oft teilen sie neben der Finanzierung auch ihre Erfahrung und ihr Wissen mit Start-up-Unternehmern und helfen ihnen so, ein neues Niveau zu erreichen.
- Familie und Freunde: Dies ist einer der Haupttypen von Privatinvestoren. In den meisten Fällen sind Freunde und Familie die ersten privaten Investoren neuer Unternehmen und Kleinunternehmen. Sie sind eine großartige Investitionsquelle, da bereits eine Vertrauensbasis besteht. Eine der Hauptschwierigkeiten im Umgang mit dieser Art von Anlegern besteht jedoch darin, diese gute Beziehung aufrechtzuerhalten und persönliche Probleme nicht mit geschäftlichen zu vermischen.
- Private-Equity-Firmen (PE): Sie ähneln Risikokapitalgebern darin, dass sie aus Partnern bestehen, die Geld von Kunden sammeln, um in private Unternehmen zu investieren. Die meisten Risikokapitalgeber besitzen jedoch nur einen kleinen Teil eines Startups, während die meisten Private-Equity-Firmen einen Großteil der Unternehmen in ihren Portfolios besitzen.
Den richtigen Investor finden
Die Wahl eines potenziellen Investors sollte sehr ernst genommen werden. Am besten ist es, wenn Sie eine Person für Ihr Projekt gewinnen können, die Ihrer Geschäftsstrategie vollkommen vertraut und sich nicht aktiv darin einmischt. Dies ist dann vielmehr kein Investor, sondern ein guter Freund, der sich bereit erklärt, Ihnen die Zügel der Geschäftsführung anzuvertrauen und sich nicht in die von Ihnen getroffenen Entscheidungen einzumischen.
Der Finanzpartner sollte auf keinen Fall eine diktatorische Ader haben, sonst kann er den Innovationsgeist und die Begeisterung Ihrer Mitarbeiter, welche immerhin die treibende Kraft sind, die zur Entwicklung Ihres Unternehmens beiträgt, an der Wurzel ersticken.
Das Wichtigste ist, dass sich mit der Ankunft eines Investors der Stil der Unternehmensführung sowie der Stil des Unternehmens selbst, der vielen Kunden auf dem Markt bereits vertraut ist, nicht ändern.
Es liegt auf der Hand, dass auch die Zahlungsfähigkeit eines potenziellen Partners wichtig ist. Sie ist jedoch keine Garantie für eine gute Beziehung und eine langfristige Zusammenarbeit.
Die Hauptbedenken und Befürchtungen von Investoren
Viele potenzielle Anleger ziehen es vor, ihr Geld in Bargeld oder Bankeinlagen aufzubewahren, statt zu investieren. Diese Haltung der Menschen gegenüber Investitionen beruht hauptsächlich auf oft unbegründeten Ängsten.
- Die größte Angst eines potenziellen Investors ist das Risiko, aufgrund erfolgloser Investitionen sein gesamtes Kapital zu verlieren. Dieses Bedenken hat jedoch auch einen bestimmten Vorteil, denn es hält Investoren davon ab, in zweifelhafte Projekte zu investieren.
- Viele Anleger befürchten außerdem, ihr Mangel an Wissen und Erfahrung könnte ihnen zum Verhängnis werden. Um ein guter Investor zu werden, sind Kenntnisse und zumindest ein wenig Erfahrung erforderlich. Sie zu beschaffen, ist die Aufgabe des Investors selbst. Es ist sogar möglich, sich das nötige Wissen selbst anzueignen – mittlerweile gibt es im Internet viele Bildungsangebote und Fachliteratur dazu.
- Auch Kapitalmangel ist eine Sorge. Unter potenziellen Privatanlegern besteht die allgemeine Auffassung, dass die Tätigkeit auf den Finanzmärkten enorme Kapitalmengen erfordert. Tatsächlich ist das aber alles andere als wahr – im Moment kann man mit fast jedem Betrag anfangen zu investieren.
- teilweise besteht bei potenziellen Investoren auch der Widerwillen, Ihren gewohnten Lebensstil zu ändern. Eine weitere der größten Ängste ist das Verlassen ihrer Komfortzone. Die meisten Menschen, die erfolgreiche Investoren werden könnten, möchten ihre etablierte Lebensweise nicht ändern, keine Verantwortung übernehmen oder dazulernen.
- Misserfolge können zudem das Image ruinieren. Ein weiteres Hindernis beim Investieren ist für die meisten Menschen nicht die Angst vor tatsächlichen Verlusten, sondern die Angst vor der Meinung anderer, die im Falle eines Scheiterns entstehen könnte.
Investitionssuchenden kann es helfen, über diese Ängste Bescheid zu wissen. Dies erleichtert es, einen passenden Ansatz für den Anleger zu finden.
Wie finde ich Investoren?
Die Bandbreite der individuell verfügbaren Finanzierungsquellen hängt vom Entwicklungsstand des Startups und seiner finanziellen Lage ab. Je älter das Unternehmen ist, desto größer sind Umsatz und Gewinn und desto mehr Optionen stehen ihm zur Verfügung. In dem Fall sind auch die Kosten für die Kapitalbeschaffung meist geringer.
Entwicklungs- stand | Finanzierungsfähigkeit | Bedürfnis an externen Investitionen | Mögliche Finanzierungsquellen | Risiko des Kapitalverlustes |
Start-up | niedrig | hoch | Risikofonds, Freunde und Familie, strategische Investoren, Business Angels, Crowdfunding | hoch |
Erweiterung | mittel | hoch | Risikofonds, strategische Investoren, Private-Equity-Fonds | mittel |
Wachstum | mittel | mittel | Strategische Investoren, Private-Equity-Fonds, Banken | mittel |
fortgeschr. Wachstum | hoch | niedrig | Private-Equity-Fonds, Banken, Börse | niedrig |
Präsentation und Interaktion mit Investoren
Wenn ein potenzieller Investor gefunden ist, ist es sehr wichtig, das Projekt angemessen zu präsentieren und dem Investor Ihre Ziele und Vorstellungen über die zukünftige Zusammenarbeit zu vermitteln. Eine misslungene Präsentation oder eine falsch strukturierte Kommunikation mit einem Investor können alle bisher geleisteten Bemühungen zur Investorensuche zunichtemachen.
Vorbereitung einer Präsentation vor potenziellen Investoren
Die Vorbereitung einer erfolgreichen Produkt-/Projektpräsentation umfasst folgende Schritte:
- Bestimmung der Ziele der Präsentation: zu vermittelnde Botschaften und zu erzielende Ergebnisse
- Studieren des potentiellen Geschäftspartners: Bedürfnisse, Erwartungen und Interessen des Investors
- Entwicklung der Präsentationsstruktur: Unternehmensüberblick, Produkt- oder Dienstleistungsbeschreibung, vorhandene und potentielle Kunden, Wettbewerber, Geschäftsmodell, finanzielle Leistung (Cashflow der letzten drei Jahre), Team (und Prozentsatz der jährlichen Rotation), wichtige Vorteile und Risiken
- Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten: eventuelles Üben der Präsentation und des Redens vor Freunden oder Kollegen, um eine objektive Beurteilung zu erhalten und die Sprechfähigkeiten zu verbessern.
Die Projektpräsentation stellt also die Kunst dar, eine Geschäftsidee überzeugend zu vermitteln.
Wie man sich gegenüber einem gefundenen Investor verhält: Verhaltensregeln und Etikette
Man hat also einen Businessplan erstellt, eine Präsentation vorbereitet und einen geeigneten Investoren gefunden. Die Hauptaufgabe folgender Phase besteht darin, den Eindruck eines zuverlässigen und kompetenten Partners zu erwecken und den begehrten Vertrag abzuschließen.
Natürlich ist es notwendig, eine individuelle Beziehung zu jedem Investor aufzubauen. Es gibt jedoch einige grundlegende Prinzipien, deren Berücksichtigung die Chancen erhöht, einen lukrativen Vertrag abzuschließen und einen Investor für die Förderung des Projekts zu gewinnen. Nachfolgend geben wir einige Tipps auf Basis dieser Prinzipien.
- Tipp 1: Der geeignete Zeitpunkt
Die Gewinnung eines Investors schon in der Entwicklungsphase eines Geschäftsplans ist nicht immer effektiv. Es ist eher sinnvoll, mit der Arbeit zu beginnen, erste Ergebnisse zu erzielen und erst danach das Projekt vorzustellen. So kann man leichter reiche Investoren finden.
- Tipp 2: Alternativen in Betracht ziehen
Mehrere potentielle Investoren können in Zukunft höhere Summen einlegen. Bietet ein Anleger nur einen Teil der geforderten Summe an, sollten Sie dies nicht ablehnen. In Zukunft lassen sich sicherlich weitere Investoren finden.
- Tipp 3: Kein Bluffen mit einem potenziellen Investor
Es ist allgemein nicht empfehlenswert, Ihr Projekt zu überschätzen oder darauf hinzuweisen, dass es bereits eine Warteschlange von anderen Investoren gibt, die bereit sind, darin zu investieren.
Wenn Sie Kontakte mit anderen Unternehmensvertretern erwähnen, sollten Sie sich immer darüber im Klaren sein, dass diese Personen möglicherweise miteinander vertraut sind. Sollte das der Fall sein, könnten sie die Details des Projekts miteinander besprechen, was nicht immer von Vorteil für Sie ist.
- Tipp 4: Erwähnung von Kooperationen mit bekannten Marken
Natürlich kann die Erwähnung der Kooperation mit einem namhaften Unternehmen einem Start-Up in den Augen eines potenziellen Investors mehr Gewicht und Seriosität verleihen. Allerdings sind Worte nicht immer ausreichend. Sie müssen bereit sein, dafür Beweise zu liefern und erfolgreiche Fälle aufzuzeigen.
- Tipp 5: Keine Übertreibung eigenes Potenzials
Kein Unternehmen auf der Welt kann sich mit der 100-prozentigen Kompetenz jedes einzelnen Mitarbeiters rühmen.
Es gibt eine bestimmte Art von Investor, die sich ein klares und klares Bild über jeden Mitarbeiter im Unternehmen machen möchte. Es ist möglich, dass sie Informationen über die Berufserfahrung jedes einzelnen Mitarbeiters einholen und auf dieser Grundlage ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen werden.
- Tipp 6: Keine Übertreibung der Bedeutung der Forschungsdaten von Marketingagenturen
In der Regel sind diese Werte subjektiv und ändern sich ständig. Es ist nicht sinnvoll, Geld in ein Projekt zu investieren, nur weil es zu einer bestimmten Nische gehört.
Marktforschung soll dazu dienen, die Aussichten Ihres Unternehmens aufzuzeigen. Es ist wichtig, die Aktivitäten der Wettbewerber zu analysieren und einen Plan für die Entwicklung des Unternehmens auf dem Markt vorzulegen.
- Tipp 7: Respektvoller Umgang mit Konkurrenten
Bei der Kommunikation mit einem Investor ist es wichtig, die Geschäftsetikette einzuhalten. Sie sollten die Vorzüge Ihrer Konkurrenten nicht geringschätzen, auch wenn deren Umsatz deutlich geringer ist. Erstens kann sich die Situation jederzeit ändern, sollte die Konkurrenz eine neue Produktlinie entwickeln oder neue Forschungsarbeiten durchführen. Zweitens ist es besser, Ihre Stärken zu identifizieren, als sich auf die Mängel Ihrer Konkurrenten zu konzentrieren.
Unter Berücksichtigung dieser Regeln steigen die Chancen, Finanzierung für ein Projekt zu finden.
Häufige Stolpersteine und wie man sie vermeidet
Bei der Suche nach Investoren machen junge Unternehmer typische Fehler.
Sehr oft stört die leichtfertige Herangehensweise von Startup-Gründern an die Geldfrage die erfolgreiche Suche nach Investoren. Junge Unternehmer behandeln einen potenziellen Investor nicht selten wie einen Geldautomaten, an dem sie Geld abheben können. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass der Unternehmer kein klares Geschäftsmodell hat, sondern hofft, dass die angezogenen Investitionen irgendwie den Verkauf anstoßen.
Ein anderer Fall tritt ein, wenn die Eigentümer eines “sterbenden” Unternehmens nach Investitionen suchen. Meistens handelt es sich hierbei um ein kleines Unternehmen, das nach einem guten Anfang auf Schwierigkeiten stieß, beispielsweise eine Marktveränderung oder den Verlust eines wichtigen Kunden.
Diese Angelegenheit wird oft durch hohe Schulden des Unternehmens bei Banken und Lieferanten erschwert. Hier gibt es in der Regel nichts mehr zu unterstützen: Die Ausrüstung ist veraltet, der Kundenstamm ist klein und es befinden sich illiquide Waren im Lager. Der Eigentümer verfügt in der Regel nicht einmal über einen durchdachten Plan, erwartet aber gleichzeitig, dass das Geld des Investors zur Rettung der Situation beiträgt.
Es ist für den Unternehmer empfehlenswert, sich in die Lage eines Investors zu versetzen und so zu denken wie er. Professionelle Anleger interessieren sich vor allem für:
- Projekte mit bereits begonnene Verkäufen mit entsprechender Nachfrage und einer klaren Werbestrategie
- Unternehmen mit attraktiven Vermögenswerten: Patente, Ausrüstung oder ein Kundenstamm, der einen Synergieeffekt mit anderen Investitionen dieses Investors bieten kann
In anderen Fällen kann man einen Investor im unmittelbaren Umfeld suchen, beispielsweise unter Freunden, Bekannten oder Verwandten.
Ein anschauliches Beispiel zum Thema “Investoren Finden Startup”
Der Name der beliebten Musikerkennungs-App Shazam ist heute vielen Menschen bekannt. Der Weg dieses Unternehmens war jedoch lang und steinig.
Chris Barton, Student der Universität California, und sein Freund beschlossen 1999, ein Programm zu entwickeln, das Melodien erkennen konnte und dies mit vielen Funktionen wie Titel- und Textanzeige, der Teilen-Funktion und vielem mehr verband.
Damals waren Mobiltelefone jedoch technologisch noch nicht weit fortgeschritten. Darüber hinaus war komplette Stille nötig, um die Musik zu erkennen.
„Der Hauptfaktor für den Erfolg im Unternehmertum ist Beharrlichkeit. Wenn Sie nicht bereit sind, übermenschliche Ebenen zu erreichen, die jenseits aller Rationalität liegen, um Ihren Traum zu verwirklichen, dann sind Ihre Erfolgsaussichten nahezu Null“, sagte Chris Barton später.
Das Wunder brauchte seine Zeit. Inzwischen arbeitete Chris mit drei Freunden zusammen. Es gelang ihnen, „das System zu hacken“ und einen komplexen Algorithmus zu entwickeln, der Musik erkennen konnte. Nach vielen Bemühungen fanden sie endlich einen Investor.
Das Projekt wurde 2002 in Großbritannien auf den Markt gebracht. Die Person musste eine spezielle Nummer anrufen und das Telefon 15–30 Sekunden lang in die Nähe der Tonquelle halten, woraufhin eine SMS-Nachricht mit dem Namen des Musikers und dem Titel des Liedes an das Mobiltelefon gesendet wurde. Konnte die Melodie nicht erkannt werden, wurde keine Gebühr erhoben.
Chris Barton verließ das Unternehmen 2003 und ging zu Google. Er begann sich dort mit der Entwicklung mobiler Dienste zu beschäftigen. Gleichzeitig blieb er Vorstandsvorsitzender von Shazam. Im selben Jahr verließen zwei weitere seiner Freunde das Projekt. Shazam war bereits 14 Jahre nach seiner Einführung profitabel, hauptsächlich aufgrund der Werbeeinnahmen.
Im Jahr 2015 stammte der Großteil des Gewinns aus Kooperationen mit Labels und belief sich auf 300 Millionen US-Dollar. Zwei Jahre später wurde das Unternehmen für 700 Millionen US-Dollar von Apple übernommen.
Seit den 20 Jahren seit seiner Erfindung haben seine Nutzer 70 Milliarden Mal Musik mittels Shazam erkannt.
Alternativen zur Investorensuche: weitere Finanzierungsstrategien
Nicht immer ist die Investorensuche möglich. Wir informieren über mögliche Alternativen zu Investitionen.
Eigenfinanzierung
In diesem Zusammenhang verwendet man auch das Wort „Bootstrapping“. Der junge Unternehmer nutzt nur eigene Geldmittel, geht sparsam mit Ressourcen um und investiert vor allem seine Zeit. Manchmal wird auch die Hilfe der Familie und Freunde in Form von Spenden und zinsfreien Darlehen verwendet.
Vorteile dieser Form:
- volle Unabhängigkeit von Kreditinstituten oder Investoren
- keine fälligen Zinsen
- gutes Image des Unternehmens, das im Weiteren Investoren anzieht
Als Nachteile kann man mögliche Probleme mit Familie und Freunde, die verlängerte Anfangsphase der Entwicklung und den großen Zeitaufwand nennen
Zuschüsse
Ein Zuschuss ist eine Form der finanziellen Unterstützung. Zuschüsse werden vom Staat, von Organisationen oder Einzelpersonen für die Entwicklung verschiedener Arten von Aktivitäten vergeben.
Geldmittel werden in diesem Fall nur für einen bestimmten Zweck gegeben, beispielsweise für Mitarbeiterschulungen, Gerätekäufe oder Immobilienmiete.
Vorteile:
- keine Notwendigkeit, dieses Geld zurückzuzahlen, wenn das Unternehmen es für den vorgesehenen Zweck ausgegeben hat
- in der Regel keine Steuer für die erhaltenen Zuschüsse
Zu Nachteilen der Zuschüsse gehören die hohen bürokratischen Aufwände, der beschränkte Betrag und der ausschließlich bestimmungsgemäße Gebrauch.
Finom und KMU
Finom, das innovative Finanzdienstleistungsportal, bietet kleinen und mittleren Unternehmen folgende Leistungen an:
- Eröffnung eines Geschäftskontos: Online-Eröffnung eines Kontos ohne versteckten Provisionen, mit einem Cashback von bis zu 3 %.
- Ausstellung von kostenlosen VISA-Debitkarten: Für Firmenbesitzer und seine Mitarbeiter gebührenfrei.
- Unterstützung bei der Unternehmensgründung: Schnelle Gründung eines Unternehmens ohne bürokratische Hürden, inklusive Hilfe durch einen persönlichen Startup-Experten und eines kostenlosen Geschäftskontos.
- Rechnungsstellung: Rechnungserstellung innerhalb einer Minute und mit Autovervollständigungsfunktion sowie einfacher Versand per E Mail oder Messenger.
Fazit zur Investorensuche
Mittlerweile gibt es für junge Unternehmer viele Möglichkeiten zur Finanzierung, denn auf dem Finanzart existieren verschiedene Arten von Investoren. Ein Jungunternehmer kann sein Unternehmen aus eigenen Mitteln, durch Zuschüsse, Darlehen oder mit Hilfe von Investoren finanzieren.
Bei der Auswahl einer Investitionsquelle sollte man immer die spezifischen Betriebsbedingungen des Unternehmens, die Besonderheiten des Projekts und die Höhe der erforderlichen Investition berücksichtigen. Es gibt keine Einheitslösung, die für alle passt.
Wenn sich ein Unternehmer dazu entschließt, auf Investoren zuzugehen, muss er diese von der Rentabilität des Unternehmens überzeugen. Notwendige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Investorensuche sind ein gut ausgearbeiteter Businessplan, eine klare und anschauliche Präsentation, festgelegte Investitionsbedingungen und -ziele sowie die aktive Beteiligung und das Interesse des Unternehmers selbst.
Häufig gestellte Fragen
Warum sind Investitionen wichtig?
Investitionen tragen zur Entwicklung des Unternehmens und der Volkswirtschaft als Ganzes zu. Viele neue Firmen müssen einen Investor finden ohne Eigenkapital investieren zu können, und oft ist es der einzige Ausweg für die Entwicklung ihrer Projekte.
Was ist ein Investor?
Ein Investor ist jemand, der sein eigenes Geld an Unternehmen vergibt, um damit Gewinne zu erwirtschaften. Ein Start-up kann institutionelle Investoren oder private Investoren finden. Das heißt, als Investor kann sowohl eine natürliche als auch eine juristische Person handeln.
Worauf ist bei der Suche nach dem richtigen Investor zu achten?
Damit die Suche nach einem Investor fruchtbar ist, muss jeder Unternehmer, Antworten auf folgende Fragen formulieren:
- Auf welcher Stufe meines Projekts ist es sinnvoll, nach einem Investor zu suchen?
- Wo werde ich nach einem Investor suchen?
- Wie und womit kann ich das Interesse eines Investors an meinem Projekt wecken?
- Wie wird meine Zusammenarbeit mit dem Investor aufgebaut und die Verwaltung des Unternehmens realisiert?
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