In diesem Artikel erfahren Sie, was Crowdfunding ist, warum Sie es brauchen, wie es funktioniert, welche Arten von Crowdfunding es gibt und welche Plattformen Sie nutzen können

Inhalt

Crowdfunding ist ein Wort, das derzeit in vieler Munde ist. Zunächst einmal eine kurze Crowdfunding Definition: Es handelt sich hierbei um eine Methode, mit der man Geld für die Umsetzung verschiedener Ideen beschaffen kann. Dies können wissenschaftliche, kreative, soziale oder umweltschutzorientierte Projekte sein. Menschen, denen diese Idee oder dieses Projekt gefällt, investieren dabei ihr Geld oder ziehen andere Investoren an. In der Regel kann man später von den so geförderten Projekten profitieren. Mit Crowdfunding kann man interessante Startups finanziell unterstützen oder Geldmittel für wohltätige Zwecke spenden.

Historischer Hintergrund und Ursprung des Begriffs

Diese Art der Spendensammlung wird schon lange verwendet, das Konzept des Crowdfunding selbst ist noch recht jung. Der Begriff tauchte um das Jahr 2000 das erste Mal auf. 

Derzeit wird Crowdfunding meistens über das Internet umgesetzt. Vor allem werden Geldmittel über spezielle Online Crowdfunding Plattformen eingesammelt. Eines der auffälligsten “modernen” Crowdfunding Beispiele ist die Finanzierung des Films „Stromberg – Der Film.“

Die Crowdfunding Bedeutung für moderne Unternehmer und Startupper

Die ersten Crowdfunding Projekte wurden vor allem im sozialen Bereich umgesetzt, doch schon bald erkannten Unternehmer und Unternehmensleiter, dass diese Methode auch im kommerziellen Bereich erfolgversprechend sein könnte. Besonders attraktiv ist Crowdfunding für Startups geworden.

Unternehmer beschaffen sich mit dieser Methode Gelder von einfachen Leuten, nicht nur von Investoren. Dies stellt eine Verbindung zwischen dem Ersteller und dem Publikum her und spiegelt auch das Interesse am Produkt wider. Das Fundraising erfolgt in der Regel über praktische Plattformen wie Kickstarter.

Aufgrund dessen gewinnen erfolgreiche Crowdfunding-Projekte auf dem deutschen Finanzmarkt zunehmend an Dynamik. Die Bekanntheit dieses Begriffs unter den deutschen Bürgern ist in den letzten Jahren wesentlich gestiegen: von 51,8 % im Jahr 2015 auf 74,3 % im Jahr 2021. Crowdfunding entwickelt sich stetig weiter, es zeichnen sich laufend neue Richtungen wie z.B. das Crowdinvesting und das Crowdlending ab.

Vor- und Nachteile des Crowdfundings 

Crowdfunding gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Idee ohne eigenes Kapital umzusetzen. Im Gegensatz zu einem Bankkredit wird das Risiko auf viele Teilnehmer verteilt. Dies ist ein wichtiger Faktor bei sozialen oder kreativen Projekten. Unten betrachten wir weitere Pluspunkte dieser Finanzierungsart. 

  • Größere Bekanntheit des Projekts beim Publikum: Dank Crowdfunding-Plattformen erfahren tausende Menschen von Ihrer Idee. Je mehr Follower*innen und Unterstützer*innen Sie auf der Plattform haben, desto einfacher ist es, den erforderlichen Betrag zu sammeln.
  • Öffentliche Reaktion auf Ihr Projekt: Wenn es auf der Plattform nur wenige positive Reaktionen gibt, muss das Projekt vermutlich verbessert werden. Bei begeistertem Feedback erhalten Sie hingegen einen weiteren Beweis, dass Ihre Idee wertvoll ist und sich lohnt.
  • Möglichkeit, ein vielversprechendes Projekt umzusetzen: Falls Ihr Projekt finanziell ausreichend unterstützt wird, bekommen Sie die Möglichkeit, dieses innovative Produkt oder den Service zu vermarkten.
  • Geringes Risiko im Falle eines Scheiterns: Ihr Risiko im Falle eines Scheiterns ist sehr gering. Im Gegensatz zu herkömmlichen Finanzierungsarten bietet das Crowdfunding gute Chancen, ein neues Projekt ohne Kreditbelastung zu testen. 

Natürlich hat diese Finanzierungsart auch Nachteile, darunter die folgenden:

  • Ideen können gestohlen werden: Damit potenzielle Investoren die Essenz Ihres Projekts verstehen können, müssen Sie es ausführlich auf der Crowdfunding-Plattform beschreiben. Dabei ist das Risiko, dass Ihre Idee „gestohlen“ oder für das Geschäft dritter Personen genutzt wird, recht hoch. 
  • Es ist nicht völlig kostenlos: Für erfolgreiche Kampagnen müssen Sie bestimmte Gebühren zahlen. Diese können bei 4 bis 12 % des Finanzierungsbetrags liegen.
  • Sie könnten das Vertrauen von Kunden verlieren: Falls Sie die Idee nach erfolgreichem Crowdfunding nicht realisieren, könnten Sie das Vertrauen Ihrer Unterstützer verlieren. Dies kann im Nachhinein für Probleme sorgen. 

Warum wird Crowdfunding gebraucht?

Viele Unternehmer greifen aus unterschiedlichen Gründen auf Crowdfunding zurück. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Gründe vor.

Alternative Finanzierung

Crowdfunding wird häufig von jungen Unternehmern genutzt, da ihre Bonität sie noch daran hindert, große Kredite aufzunehmen. Es kann sich aber auch um angehende Unternehmer handeln, deren Ideen sehr riskant und ungewöhnlich sind und bei konservativen Bankern keine Unterstützung finden. Diese haben mit Crowdfunding die Möglichkeit, das Projekt mithilfe anderer interessierter Menschen umzusetzen.

Marktforschung

Crowdfunding-Plattformen sind eine Art Querschnitt der öffentlichen Meinung. Wenn ein Unternehmer seine Idee dort öffentlich präsentiert, gibt ihm das die hervorragende Gelegenheit herauszufinden, ob das vorgeschlagene Produkt für Kunden interessant ist. Positives Feedback bedeutet, dass das Produkt vielversprechend ist und es sich lohnt, das Geschäft in diese Richtung weiterzuentwickeln. 

Community-Building

Mit einer Crowdfunding-Kampagne, in der oft auch soziale Medien eine große Rolle spielen, kann man eine ganze Community schaffen. Die Gründung einer solchen Community trägt zum Erfolg Ihres Crowdfunding-Projekts bei:

  1. Eine Community hilft Ihnen, intelligentere Entscheidungen zu treffen, denn in diesem Fall können Sie das Wissen und die Meinungen vieler Menschen nutzen.
  2. Durch die Community kann man das Publikum erweitern, denn die Mitglieder der Community können Ihre Geschichte und Ideen auf Social Media teilen. 
  3. Dank der Community kann man seine Finanzierungsziele schneller und leichter erreichen. Die Community ermöglicht das Anwerben von Unterstützern auch außerhalb Ihrer Netzwerke.

Wie funktioniert Crowdfunding?

Um zu verstehen, wie Crowdfunding funktioniert, muss man die einzelnen Aspekte dieser Finanzierungsart betrachten.

Kampagnen-Erstellung

Die Spendensammlung wird durch eine Crowdfunding Kampagne realisiert. Der ideale Ort dafür sind spezialisierte Plattformen. Für ihre Dienstleistungen zahlt der erfolgreiche Gründer einen bestimmten Prozentsatz des gesammelten Betrags. 

Neben der Wahl der Plattform muss man bei der Erstellung der Kampagne das finanzielle Ziel (den zu sammelnden Betrag) und den Zeitraum für die Erreichung dieses Ziels festlegen. Abhängig von den Regeln der jeweiligen Plattformen kann der Gründer die gesammelten Geldmittel entweder behalten oder muss sie an die Spender zurückgeben, falls das Finanzierungsziel nicht erreicht wird. Eine erfolgreiche Kampagne auf einer Plattform bringt Ihnen viele “Anhänger”, mit deren Hilfe Sie Ihr Unternehmen weiterentwickeln können. 

Zielgruppenansprache

Eine Person, die sich für eine Idee begeistert, kann leichter Menschen für ihre Finanzierung gewinnen. Man muss für Crowdfunding alle Kommunikationsmöglichkeiten nutzen, damit möglichst viele Menschen von dem Projekt erfahren: verschiedene Veranstaltungen wie Messen oder Konferenzen, soziale Medien usw. 

Sehr wichtig ist es, die Zielgruppe des Projekts genau zu bestimmen. Dazu kann man folgende Merkmale der potenziellen Geldgeber definieren:

  • Alter
  • Interessen und Hobbies
  • Familienstand
  • Bildungsniveau
  • Wohnort
  • Lebensstandard
  • Bedürfnisse
  • Motivation

Belohnungssysteme

Die Teilnahme an einem Crowdfunding-Projekt wird in der Regel belohnt. Formen, Arten und Größen solcher Belohnungen sind sehr unterschiedlich und hängen von den Gründern und den Parametern des Projekts ab. Hier sprechen wir vor allem über klassisches Crowdfunding und seine Belohnungssysteme. 

Belohnungen können zum Beispiel exklusive Waren oder Souvenirs, früher Zugang zu dem Produkt oder der Dienstleistung oder andere Privilegien sein. Wenn Sie beispielsweise ein Buch veröffentlichen, können Sie Sponsoren die ersten gedruckten Exemplare mit einem Autogramm überreichen. 

In der Regel ist die Größe der Belohnung mit dem Ausmaß der Unterstützung verbunden. Größere Investitionen bedeuten größere Belohnungen. Dieses Prinzip sollte auch bei der Gestaltung des Belohnungssystems berücksichtigt werden.

Die Belohnung für die Teilnahme am Crowdfunding gibt dem Geldgeber zunächst einmal das Gefühl, dass er am Projekt wirklich beteiligt ist. Somit findet ein Austausch nicht nur materieller, sondern auch emotionaler Werte statt.

Transparenz und Vertrauen

Beim Crowdfunding spielt Vertrauen eine besondere Rolle für alle Teilnehmer. Der Gründer muss deshalb alle Bedingungen des Projekts und seine Umsetzung, Fristen und Finanzierungsdetails exakt und ausführlich angeben. Der Geldgeber investiert bei Crowdfunding auf eigenes Risiko, daher hat er das Recht, alle relevanten Informationen zu erfahren und sich zu vergewissern, dass es sich um ein ehrliches Projekt handelt. Die Transparenz der Crowdfunding-Plattform ist ebenso wichtig. Der Gründer muss über die Nutzungsbedingungen der Plattform, sämtliche Provisionen und Gebühren klar informiert werden.

Plattformen wissen um die Bedeutung von Transparenz als Faktor für sichere Transaktionen auf dem Crowdfunding-Markt und schließen sich häufig zu öffentlichen Organisationen zusammen. Die Teilnahme daran ermöglicht es, gemeinsame Grundsätze vertrauensvoller Beziehungen zwischen allen Teilnehmern der Crowdfunding-Branche zu entwickeln.

Im Verhaltenskodex des Bundesverbands Crowdfunding e.V. sind folgende Grundsätze der Tätigkeit von Plattformen formuliert:

  1. Getrennte Verwahrung von über die Plattform generierten Geldflüssen
  2. Gewährleistung der Transparenz für Geldgeber
  3. Sichere Verwahrung der Daten von Spendern, Gründern, Personen und Projekten
  4. Ermöglichung von Bedenkzeit für Investoren 
  5. Klare Formulierung der AGB und von Verträgen 
  6. Einstellung von professionellen Mitarbeitern 
  7. Einhaltung der entsprechenden Gesetze und gerechte Behandlung von Investoren und Spendern

Darauf basierend wurde vom Bundesverband Crowdfunding e.V. das Siegel „Transparente Plattform“ etabliert. Die Crowdfunding-Plattformen, die diesen Verhaltenskodex einhalten und großen Wert auf den Investoren- und Spenderschutz legen, werden jedes Jahr mit diesem Siegel ausgezeichnet.

Was sind Crowdfunding-Plattformen?

Eine Crowdfunding-Plattform ist eine Art Vermittler, ein Treffpunkt für Ideengeber und deren Investoren. Sie sorgen für Transparenz bei Crowdfunding-Transaktionen und steigern deren Effektivität und Effizienz. Crowdfunding-Plattformen gewährleisten die Sicherheit der Geldgeber und den Datenschutz aller Teilnehmer. 

Am Markt gibt es derzeit eine Vielfalt an Crowdfunding-Plattformen. Sie unterscheiden sich vor allem nach Art und Bereich der Crowdfunding-Geschäften. Darunter sind:

  • klassische Plattformen 
  • regionale Plattformen 
  • reine Spenden-Plattformen
  • Crowdinvestment-Plattformen 
  • Crowdlending-Plattformen

Plattform-Beispiele

Laut Angaben des Crowdfunding-Plattform-Aggregators thecrowdspace.com gibt es in Deutschland 127 Crowdfunding-Plattformen. Sie arbeiten sowohl mit Privatspendern als auch mit akkreditierten Investoren in Marktbereichen wie Start-ups, Immobilien, Kunst, sozialen Projekten, Sport, Bildung usw. zusammen.

Hier sind einige der populärsten Crowdfunding-Plattformen in Deutschland:

  • Kickstarter. Die 2009 gegründete Plattform ist auf die Mittelbeschaffung für kreative Projekte spezialisiert. Den internen Statistiken der Plattform zufolge fließen die meisten Erlöse in Spiele, Design und Technik.
  • Indiegogo. Diese Plattform stammt aus den USA. Es handelt sich um eine Spenden Crowding Plattform. In ihrem Fokus befinden sich Startups und Unternehmen. Hier gilt das Prinzip “Alles-oder-nichts”, der Gründer erhält also nur die Finanzierung, wenn die ganze Geldsumme gesammelt wurde.
  • Bettervest. Diese deutsche Plattform wurde 2012 gegründet und ist vor allem auf private Energieeffizienzprojekte ausgerichtet.

Gebühren und Bedingungen

Zu beachten ist, dass die meisten Crowdfunding-Plattformen Gebühren für das Projekthosting erheben. Diese variieren und können entweder ein fester Satz oder ein Prozentsatz der eingenommenen Mittel sein. Einige Plattformen erheben nur dann eine Gebühr, wenn ein Projekt sein Finanzierungsziel erreicht, während andere unabhängig vom Ergebnis möglicherweise eine geringere Gebühr erheben. 

Indiegogo erhebt beispielsweise eine Plattformgebühr von fünf Prozent auf alle für Ihre Kampagne gesammelten Mittel. Die Provision wird von den tatsächlich eingenommenen Geldern berechnet und abgezogen.

Es ist zu beachten, dass viele Plattformen unterschiedliche Bedingungen haben, die Sie kennen sollten. Die grundlegendsten davon:

  • Finanzierungsmodell: Crowdfunding-Plattformen können mit zwei Hauptmodellen arbeiten. Entweder erhalten Projektorganisatoren erst dann ihr Geld, wenn ein Ziel erreicht ist, oder sie erhalten nach und nach Geld, auch wenn das Ziel nicht erreicht wird.
  • Rückgabebedingungen: Auf einigen Plattformen gelten möglicherweise spezielle Rückgabe- oder Stornierungsbedingungen.
  • Rechte und Verpflichtungen: Projektgründer müssen bestimmte rechtliche und ethische Verpflichtungen einhalten, beispielsweise die Bereitstellung versprochener Belohnungen für Unterstützer.
  • Datenschutz: Plattformen müssen Nutzerdaten nach bestimmten Regeln verarbeiten. Veranstalter und Personen sollten sich mit allen Bedingungen vertraut machen.
  • Risikomanagement: Urheber müssen die mit ihren finanzierten Projekten verbundenen Risiken klar kommunizieren. Unterstützer sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Teilnahme an einer Crowdfunding-Kampagne keine Garantie für den Erfolg des Projekts ist.

Welche Arten von Crowdfunding gibt es?

Die Wahl einer Crowdfunding-Plattform hängt von dem benötigten Finanzierungsmodell ab. Experten der Handelskammer Hamburg unterscheiden vier Hauptformen des Crowdfundings.

Eigenkapitalbasiertes Crowdfunding

Diese Methode wird auch Crowdinvesting oder equity-based Crowdfunding genannt. Dabei erhält der Geldgeber eine Beteiligung an einem Unternehmen. Bei dieser Crowdfunding-Art handelt es sich oft um aussichtsreiche Projekte, die trotzdem mit einem hohen Risiko verbunden sind. 

Es gibt drei Hauptformen des Crowdinvestings: Stille Beteiligung (der Investor bleibt anonym für äußere Behörden, ist aber am Gewinn beteiligt), partiarisches Darlehen (der Geldgeber erhält gewinnabhängige Dividenden) und Genussrechte (eine Form des „Mezzanine-Kapitals“ wie partiarisches Darlehen, bei der sich jedoch auch am Verlust beteiligt wird).

Kreditbasiertes Crowdfunding

Die Art wird auch Crowdlending genannt. In diesem Fall stellen die Investoren dem Unternehmer Fremdkapital zur Verfügung. Im Vertrag werden die Laufzeit und die Zinsen festgelegt. Das Konzept “Alles oder Nichts” gilt auch hier. Risiken bei solchen Projekten werden automatisch durch Crowdfunding-Plattformen analysiert. Basierend auf dieser Bewertung wird der Zinssatz bestimmt. 

Spendenbasiertes Crowdfunding

Das spendenbasierte Crowdfunding wird auch Donation-based Crowdfunding genannt und meist bei gemeinnützigen Projekten genutzt. Die Gegenleistung dieser Finanzierungsart ist vor allem die Erkenntnis, dass der Spender in einer wichtigen Angelegenheit geholfen hat; materielle Belohnungen gibt es selten. 

Belohnungsbasiertes Crowdfunding

Die Art wird auch Reward-based Crowdfunding genannt. Die Geldgeber bekommen für ihre Unterstützung eine Belohnung, oft wird dabei die Vorverkaufsmethode eingesetzt. Der Käufer zahlt hierbei im Voraus und erhält das neue Produkt früher als andere Kunden und zu einem günstigeren Preis.

Wann und für wen ist Crowdfunding das Richtige?

Crowdfunding gibt Ideen eine Chance, die sonst aus Geldmangel nicht realisierbar wären. Ein durchdachte Crowdfunding-Kampagne stellt zudem ein effektives Marketing-Tool dar. Der Gründer muss jedoch über einen Prototyp seines Produkts oder eine Testversion der Anwendung verfügen. In diesem Fall kann man eine Community gründen und eine Crowdfunding-Kampagne starten.

Generell lassen sich alle Gründer in drei Hauptkategorien einteilen – Unternehmer, kreative Denker und gemeinnützige Organisationen. Unternehmer können Crowdfunding nutzen, um ein Unternehmen zu gründen oder zu erweitern. Kreative Menschen können Geld für ihre persönlichen Projekte sammeln. Gemeinnützige Organisationen können Spenden für soziale Zwecke sammeln.

Vor dem Start einer Kampagne muss der Gründer alle möglichen Risiken durchdenken und abwägen. Über einige davon haben wir oben gesprochen. Erstens erhält der Gründer im Falle eines Scheiterns, wenn das Alles-oder-Nichts-Prinzip gilt, kein Geld und muss in bestimmten Fällen auch eine Strafgebühr an die Plattform zahlen. Auch sein Ruf leidet. Das zweite Risiko besteht darin, dass eine veröffentlichte Idee oder ein einzigartiges Produkt von Wettbewerbern kopiert und parallel umgesetzt werden kann.

Rechtliche Aspekte

Die Verordnung über europäische Crowdfunding-Dienstleister (ECSP) regelt Aspekte im Zusammenhang mit Crowdfunding in der EU und in Deutschland. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Anlegerschutz: Deutsche Gesetze stellen bestimmte Anforderungen an den Anlegerschutz. Dadurch verringern sie das Betrugsrisiko.
  • Offenlegungspflichten: Organisationen, die Crowdfunding-Kampagnen durchführen, müssen Informationen über das Projekt bereitstellen.
  • Einhaltung der Datenschutzgesetze: Aufgrund der Datenschutzverordnung (DSGVO) müssen Crowdfunding-Plattformen und -Projekte strenge Regeln hinsichtlich der Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten einhalten.
  • Steuerliche Aspekte: Bei einigen Projekten können sowohl für Kampagnenorganisatoren als auch für Investoren bestimmte Steuerpflichten bestehen.
  • Lizenzierung und Regulierung von Plattformen: Crowdfunding-Plattformen können in Deutschland je nach Tätigkeit und Struktur einer Lizenzierung unterliegen.
  • Verbraucherschutzgesetze: Wenn das Crowdfunding den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen an Verbraucher beinhaltet, müssen Organisationen die Verbraucherschutzgesetze einhalten, einschließlich Widerrufs- und Rückgaberechten.

Beispiele für erfolgreiche Crowdfunding-Projekte

Es gab einige Projekte, die eine große Anzahl von Unterstützern angezogen haben, beträchtliche Summen sammelten und so berühmt wurden.

Eines dieser Projekte war Panono, ein Panorama-Ball. Dieser innovative Ball ist mit 36 Videokameras ausgestattet und beginnt beim Werfen, automatische Panoramafotos zu machen. Die Idee stammt von Jonas Pfeil, und er hat seine Idee auf der Plattform Indiegogo präsentiert. Viele Besucher haben sie sehr geschätzt. Als Ergebnis hat der Deutsche fast 1,619,000 € eingesammelt. 

Das Münchener Startup Tado hat sein Projekt auf der Plattform Kickstarter gefördert. Seine Innovation ist ein intelligentes Klimasteuerungssystem. Es regelt Klimaanlagen im Haus abhängig von Bewegungen und Position der Bewohner und schafft ein ideales Klima in der Wohnung. Dafür wird eine mobile App verwendet. Besonders ansprechend ist diese Idee für Menschen in Ländern mit warmem Klima. Tado ist es gelungen, fast 140.000 Euro zu sammeln. Inzwischen wird das Gerät erfolgreich verkauft. 

Crowdfunding-Alternativen

Falls ein Projekt aus irgendwelchen Gründen nicht für Crowdfunding geeignet ist, kann man alternative Finanzierungsmethoden in Betracht ziehen. Dazu gehören: 

  • Bankdarlehen: Die traditionelle Art der Finanzierung ist die Aufnahme eines Darlehens bei einer Bank.
  • Investoren: Die Finanzierung kann durch einzelne Investoren erfolgen, die bereit sind, in das Projekt zu investieren.
  • Staatliche Zuschüsse und Subventionen: Wenn verfügbar, können Sie staatliche Förderprogramme nutzen.
  • Risikofinanzierung: Kapital kann von Risikokapitalfonds aufgebracht werden, die auf Investitionen in Unternehmen im Frühstadium spezialisiert sind.

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Finom und die KMUs

Neben der Mittelbeschaffung spielt auch die Verwaltung von Finanzmitteln eine wichtige Rolle für alle Unternehmen. Oft ist es dabei besser, sich auf Profis wie Finom zu verlassen. Finom ist ein europäisches Fintech-Unternehmen, das sich auf die Bereitstellung von digitalen Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Selbstständige konzentriert. Alle Datenübertragungen erfolgen über TLS-verschlüsselte Kanäle und sind somit durch eine End-zu-End-Verschlüsselung geschützt.

Im Bereich des Geschäftsbankings bietet Finom Geschäftskonten für KMU an. Diese Konten sind mit Funktionen wie Internetbanking, Multibanking, Zahlungsverkehr und Karten für Geschäftsausgaben ausgestattet.

Finom stellt zudem Online-Tools zur Verfügung, die die Rechnungsstellung und Buchführung erleichtern. Startups kann Finom bei der Gründung von verschiedenen Unternehmensformen wie GmbH, UG, gGmbH oder gUG unterstützen, aber auch Freiberufler und Einzelunternehmen profitieren von Finoms Hilfe. 

Fazit zum Thema Crowdfunding

Crowdfunding ist eine relativ neue alternative Möglichkeit zur Finanzierung von Projekten, die von Wohltätigkeitsorganisationen bis hin zu innovativen technischen Erfindungen reichen können. Derzeit wird es aktiv über Internetplattformen unter Nutzung sozialer Netzwerke umgesetzt. 

Das Volumen der Crowdfunding-Geschäfte wird 2023 über 1 Mrd. Euro betragen. Die Experten prognostizieren weiteres Wachstum mit einem jährlichen erwarteten Wachstum von 2,48 % (CAGR 2023-2027).

Crowdfunding bietet mittlerweile vielfältige Lösungen. Die Zahl der Plattformen wächst täglich und fast jede von ihnen erweitert ihre Funktionalität ständig. Zweifellos sollte diese Finanzierungsmethode von angehenden Unternehmern, kreativen Spezialisten, Wohltätigkeitsorganisation sowie bereits etablierten Geschäftsleuten in Betracht gezogen werden, die nicht standardmäßige oder innovative Projekte fördern. Nachdem Sie nun alle Vor- und Nachteile von Crowdfunding erfahren haben, können Sie in Bezug auf Ihr Unternehmen überlegen, ob es sich auch für Ihre Projekte anbietet.

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