Von Kevin Schmidt

Skonto

Skonto ist ein Begriff, den Du vielleicht schon im Geschäftsalltag gehört hast. Viele Unternehmen bieten Skonto an, um ihre Kunden zu einer schnellen Zahlung zu bewegen. Dies kann für beide Seiten vorteilhaft sein: Der Kunde spart Geld, während der Rechnungssteller schneller an sein Geld kommt. Doch was versteht man genau unter Skonto und wie kannst Du es effektiv nutzen? In diesem Artikel erfährst Du alles Wichtige rund um das Thema Skonto.

Skonto: Sinn und Zweck

Der Begriff Skonto versteht sich als ein Preisnachlass, den Unternehmen unter der Bedingung gewähren, dass eine Rechnung innerhalb eines bestimmten Zeitraums beglichen wird. Dieser Zeitraum beträgt in der Regel 10 bis 14 Tage. Durch die schnelle Zahlung profitiert der Kunde von einem prozentualen Abzug vom gesamten Rechnungsbetrag. Wenn Unternehmen Skonto gewähren, hat dies für sie den Vorteil, dass sie schneller an ihr Geld kommen und dadurch Mahnverfahren und Zahlungsausfälle vermeiden.

Beispiel:

Du hast eine Rechnung über 5000 € erhalten. Das Unternehmen gewährt Dir 2% Skonto, wenn Du die Rechnung innerhalb von 10 Tagen begleichst. Das bedeutet, dass Du 100 € sparen kannst und nur 4.900 € bezahlen musst. Wenn Du jedoch erst nach 10 Tagen zahlst, musst Du den gesamten Rechnungsbetrag von 5000 € überweisen. Für das Unternehmen bedeutet dies, dass es sein Geld in der Regel schneller erhält.

Der Unterschied zwischen Skonto und Rabatt

Viele verwechseln Skonto mit einem klassischen Rabatt, doch es gibt wesentliche Unterschiede. Während ein Rabatt bereits beim Kauf gewährt wird, erfolgt der Skonto-Abzug erst nachträglich, wenn die Zahlung im genannten Zeitraum erfolgt. Rabatte können unabhängig vom Zahlungszeitpunkt gelten, wohingegen ein Skonto immer an eine fristgerechte Zahlung gebunden ist. Speziell im Handwerk ist Skonto ein weit verbreitetes Instrument, um Kunden zu einer schnellen Zahlung zu bewegen.

Beispiel:

Du kaufst Waren im Wert von 2000 €. Der Händler bietet Dir eine Rabatt von 5% an, den Du direkt beim Kauf erhältst. Du zahlst also nur 1.900 €, unabhängig davon, wann Du bezahlst.

Im Gegensatz dazu funktioniert Skonto anders: Der Händler stellt Dir eine Rechnung über 2000 € aus, gewährt Dir aber 2% Skonto, wenn Du innerhalb von 14 Tagen zahlst. Das bedeutet, dass Du nachträglich 40 € sparen kannst, wenn Du fristgerecht bezahlst. In dem Fall musst Du nur 1.960 € überweisen.

Wie man Skonto berechnet

Die Berechnung des Skontos ist simpel. Du nimmst den Netto-Rechnungsbetrag, berechnest die anfallende Steuer und multiplizierst den Gesamtbetrag dann mit dem vereinbarten Skontosatz, meist 2 oder 3%. 

Rechnungsbetrag * Skontosatz = Skontobetrag

Der Skontosatz muss als Dezimalzahl angegeben werden. Das bedeutet, dass Du den Skontosatz eventuell als Prozentsatz berechnen musst. 2% entspricht dabei 0,02.

Um den Rabattvorteil zu berechnen, musst Du nur noch den Rabattbetrag vom Gesamtbetrag der Rechnung abziehen. Hier ist die Formel dafür:

Rechnungsbetrag - Skontobetrag = Zahlungsbetrag

Hier ein Beispiel:

  • Ursprünglicher Rechnungsbetrag: 1000 €
  • Skontosatz: 3%
  • Skontobetrag: 30 €
  • Zu zahlender Betrag nach Skontoabzug: 970 €

Skonto korrekt auf der Rechnung angeben

Es ist wichtig, Skonto klar auf der Rechnung auszuweisen, um Missverständnisse zu vermeiden. Ein typischer Vermerk könnte wie folgt aussehen:

„Zahlung innerhalb von 14 Tagen abzüglich 2% Skonto, danach ohne Abzug innerhalb von 30 Tagen fällig.“

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Anwendung von Skonto ist die korrekte Fakturierung. Wenn Du Skonto auf Deinen Rechnungen ausweist, muss dies also klar und deutlich angegeben werden, damit keine Missverständnisse entstehen. 

Die Skontobedingungen sollten direkt unter dem Rechnungsbetrag aufgeführt werden, damit der Kunde sofort sieht, wie viel er sparen kann, wenn er innerhalb des festgelegten Zeitraums zahlt. Eine fehlerhafte Fakturierung kann zu Problemen in der Buchhaltung und möglicherweise zu Verzögerungen bei der Zahlung führen. 

So weiß der Kunde genau, unter welchen Bedingungen das Skonto gewährt wird. Achte darauf, dass der Skontosatz, der Zahlungszeitraum und der Skontobetrag klar angegeben sind.

Beispiel:

Rechnung

Rechnungsbetrag: 1000,00 €
Umsatzsteuer (19%): 190,00 €
Gesamtbetrag: 1.190,00 €

Zahlungsbedingungen:

Zahlung innerhalb von 30 Tagen ohne Abzug.

Skonto: Bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen 2% Skonto (23,80 €), woraus sich ein Gesamtbetrag von 1.166,20 € ergibt.

Zentrale Erkenntnisse

1. Beachte die Fakturierung:

Ein Skonto sollte in der Rechnung klar und deutlich ausgewiesen werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Folgende Angaben sind dabei nötig:

  • ursprünglicher Rechnungsbetrag
  • möglicher Abzugsbetrag (Skonto) bei schneller Zahlung
  • genaue Zahlungsfrist für den Skontoabzug

2. Weise ein Skonto klar aus:

  • Verwende präzise Formulierungen wie: „2% Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen, netto zahlbar in 30 Tagen“.
  • Falls kein Skonto gewährt wird, kann der Hinweis „Kein Skontoabzug“ verwendet werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

3. Automatisierte Rechnungsstellung:

  • Nutze Buchhaltungs- oder Rechnungsstellungssoftware, die Skontobedingungen automatisch berechnet und in die Rechnung integriert.

4. Fristenüberwachung:

  • Stelle sicher, Zahlungsfristen und mögliche Skonto-Abzüge genau zu überwachen, um ein Skonto rechtzeitig in Anspruch zu nehmen.

5. Skonto als Anreiz:

  • Biete Skonto an, um Kunden zu schnelleren Zahlungen zu motivieren und deine Liquidität zu verbessern. Ein gängiger Anreiz ist ein Skontosatz von 2% bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen.

Beispiele für Skonto-Formulierungen

Es ist wichtig, dass Kunden die Rechnung und die Zahlungsbedingungen leicht verstehen können, insbesondere wenn Du Skonto anbietest. Eine klare Formulierung kann etwa so aussehen: 

'Bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen gewähren wir 2 % Skonto auf den Rechnungsbetrag.' 

So wissen Kunden genau, wie viel sie sparen können und bis wann sie den Betrag überweisen müssen, um das Skonto in Anspruch zu nehmen

Hier sind einige weitere Formulierungen, die Du in Rechnungen oder Angeboten nutzen kannst, um Kunden auf das Skonto aufmerksam zu machen:

  • „Bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewähren wir 2 % Skonto.“
  • „Skonto von 3 % bei Zahlungseingang innerhalb von 14 Tagen.“
  • „Rechnungsbetrag abzüglich Skonto nur bei Zahlung innerhalb der ersten 10 Tage.“

Diese klaren Formulierungen bieten einen Anreiz zur schnellen Zahlung und minimieren das Risiko von Zahlungsausfällen.

Skonto richtig in der Buchhaltung erfassen

Wenn es um die Buchhaltung und die Dokumentierung von Skonto geht, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Debitoren und Kreditoren zu kennen. Debitoren sind diejenigen, die Deinem Unternehmen Geld schulden, also deine Kunden, während Kreditoren diejenigen sind, denen Du Geld schuldest, beispielsweise Lieferanten.

Wenn Du Skonto gewährst oder in Anspruch nimmst, muss dies sowohl bei den Debitoren als auch bei den Kreditoren korrekt verbucht werden, um die Finanzen sauber und nachvollziehbar zu halten. Besonders in Hinblick auf die Umsatzsteuer sollte man darauf achten, Skonto korrekt zu erfassen, um keine steuerlichen Nachteile zu erleiden.

Die korrekte Buchung des Skontos ist entscheidend, um die saubere finanzielle Dokumentation zu gewährleisten. Bei Zahlung des verminderten Betrags musst Du den Skonto-Abzug als „Skontoerlös“ verbuchen. Wichtig ist dabei, dass Du den ursprünglichen Rechnungsbetrag als Umsatz erfasst und den Skontoabzug als Aufwand.

In der Praxis sieht dies so aus:

  1. Kunde zahlt den verminderten Betrag (Rechnungsbetrag minus Skonto).
  2. Du verbuchst den Zahlungseingang und trägst den Skontobetrag als Minderung deiner Einnahmen ein.

Dies erleichtert die Übersicht und sorgt außerdem dafür, dass die Umsatzsteuer korrekt berechnet wird.

Wann ist der Abzug eines Skonto zulässig?

Nicht jeder ist berechtigt, Skonto in Anspruch zu nehmen. Grundsätzlich gilt: Skonto darf nur innerhalb des vereinbarten Zahlungszeitraums abgezogen werden. Zahlst Du nach Ablauf der Frist, hast Du keinen Anspruch mehr auf den Abzug. In vielen Fällen gilt eine Zahlungsfrist von 10 bis 14 Tagen. Verpasst Du diese Frist, ist der gesamte Rechnungsbetrag fällig.

Beispiel:

Max, ein Bauunternehmer, hat von einem Lieferanten Baumaterialien im Wert von 2000 € bezogen. Der Lieferant gewährt ihm 3% Skonto, wenn Max die Rechnung innerhalb von 14 Tagen bezahlt.

Zahlungsszenarien:

  1. Rechtzeitige Zahlung:
    • Max bezahlt die Rechnung nach 10 Tagen.
    • Er überweist 1.940 € (2.000 € - 3% Skonto = 1.940 €).
    • Da er innerhalb der vereinbarten Frist von 14 Tagen gezahlt hat, ist er berechtigt, das Skonto abzuziehen, und erhält einen Rabatt von 60 €.
  2. Verspätete Zahlung:
    • Max vergisst, die Rechnung rechtzeitig zu bezahlen, und überweist erst nach 16 Tagen.
    • In diesem Fall muss er den vollen Betrag von 2000 € zahlen, da er die Frist für das Skonto verpasst hat.
    • Sein Anspruch auf das Skonto von 60 € verfällt.

Für beide Seiten bietet Skonto viele Vorteile. Als Kunde sparst Du Geld, während Unternehmen ihre Liquidität verbessern und Mahnverfahren sowie Zahlungsausfälle vermeiden können.

FAQ

Was ist Skonto? 

Skonto ist ein Preisnachlass, den Du erhältst, wenn Du Deine Rechnung innerhalb eines bestimmten Zeitraums begleichst.

Wie berechnet man das Skonto?

Skonto wird berechnet, indem Du den Rechnungsbetrag mit dem Skontosatz (z.B. 2%) multiplizierst.

Wie muss man ein Skonto verbuchen? 

Ein Skonto wird als „Skontoerlös“ erfasst und mindert deine Einnahmen, während der ursprüngliche Rechnungsbetrag als Umsatz verbucht wird.

Wie hoch darf der Skontosatz sein?

Der Skontosatz liegt üblicherweise zwischen 2% und 3%, kann aber je nach Vereinbarung variieren.

Was muss man beim Skonto beachten?

Skonto darf nur innerhalb des vereinbarten Zahlungszeitraums abgezogen werden, ansonsten ist der gesamte Rechnungsbetrag fällig.