Von Ursula Meyer

Vorwärtskalkulation

Vorwärtskalkulation ist eine mathematische Methode, um den Verkaufspreis zu berechnen. Die Ermittlung erfolgt mittels eines Kalkulationsschemas, dabei werden eine Reihe Kosten einbezogen. Im Folgenden wird das Vorwärtskalkulationsschema für die breite Öffentlichkeit, angehende Wirtschaftswissenschaftler, Studenten und Startups beschrieben.

Grundprinzipien der Vorwärtskalkulation

Diese Methode ist eine Art der Handelskalkulation. Das Ergebnis der Vorwärtskalkulation ist der sogenannte Listenverkaufspreis. Als Ausgangspunkt dient der Listeneinkaufspreis. Es werden auch alle dem Unternehmer anfallenden Kosten und Zuschläge hinzugefügt.

Die Kalkulation erfolgt nach einem festgelegten Schema. Es enthält obligatorische Kosten und Zuschläge. Berechnungen werden nach einem bestimmten Algorithmus durchgeführt.

Es gibt andere Kalkulationsmethoden, z. B. Rückwärtskalkulation. Man beginnt in diesem Fall mit dem Zielverkaufspreis. Nach den Kalkulationen erhält der Unternehmer den Listeneinkaufspreis. Mit diesem Preis kann er Produkte einkaufen und Gewinn erzielen. Anfallende Kosten werden im Gegensatz zum Vorwärtskalkulation abgezogen.

Als Alternative zur Vorwärtskalkulation verwendet man einen Kalkulationszuschlag. Damit erhält man auch den Listenverkaufspreis. Diese Methode ermöglicht es, einen Verkaufspreis für ähnliche Produkte schnell zu ermitteln. Man kann den Kalkulationszuschlagssatz berechnen, wenn der Bestands- und Listenverkaufspreis für Referenzprodukte bekannt ist.

Berechnung und Festlegung von Verkaufspreisen

Wie kann man den Listenverkaufspreis berechnen? Am Anfang der Berechnung muss man über einen Listeneinkaufspreis verfügen. Das Kalkulationsschema besteht aus mehreren Zwischenschritten. Als Ergebnis erhält man einen Listenverkaufspreis. Während des Ermittlungsverfahrens berücksichtigt man alle Kosten, die bis zum Verkauf des Produkts anfallen.

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorwärtskalkulation:

  1. Die erste Stufe des Schemas wird Bezugskalkulation (Einkaufskalkulation) genannt. Man berechnet den Bezugspreis der Produkte. Er wird auch als Einstandspreis bezeichnet.
  2. Auf dieser Stufe erfolgt die Kalkulation aller Kosten. Sie werden zum Einstandspreis hinzugefügt. Dazu gehören Personalkosten, Miete, Kosten für eine Transportversicherung, Werbungsausgaben usw.
  3. Auf der dritten Etappe wird die Verkaufskalkulation durchgeführt. Man kann nun den Listenverkaufspreis ins Angebot einschließen.

Werkzeuge und Ressourcen zur Preisfindung

Das Vorwärtskalkulationsschema ist recht komplex und umfasst viele Berechnungen. Um das Verfahren zu vereinfachen und die Arbeit zu beschleunigen, gibt es verschiedene Tools sowie Online- und Offline-Programme.

Beispielsweise gibt es Excel-Tabellen, die nach allgemein anerkannten Berechnungsschemata erstellt wurden. So bietet das Portal ControllerSpielwiese kostenlose und Premium-Versionen von solchem ​​Berechnungstool an.

Sie können auch den Online-Vorwärtskalkulationsrechner nutzen. Hierbei handelt es sich um vorgefertigte Formulare, in die Sie bestimmte Zahlenwerte eingeben müssen. Einen dieser praktischen Rechner finden Sie auf dem Blitzrechner-Portal.

Strategien für eine effektive Verkaufspreisgestaltung

Es gibt verschiedene Ansätze zur Preisbildung. Man muss eine Strategie der Preisgestaltung für eigene Waren unter Berücksichtigung von mehreren innerbetrieblichen und Marktumständen auswählen.

Verkaufskalkulation

Die Verkaufskalkulation basiert auf Berechnung eines Warenverkaufspreises mit Rücksicht auf die Selbstkosten. Im Verkaufskalkulationsschema werden auch Rabatte und Skonti betrachtet.

Parameter Handlungen
GewinnEs gibt keinen einheitlichen Prozentsatz für Gewinne. Die Gewinngröße hängt vom Produkt und der Marktsituation ab.  
SkontoEr reizt den Kunden die Waren ohne Verzug oder innerhalb einer kurzen Frist zu kaufen. Meistens wird ein Skonto von 3 % angeboten.
ProvisionDies ist eine Belohnung für den Verkäufer. Provisionen werden traditionell in bestimmten Branchen verwendet, z. B. in der Versicherung, im Autohandel.
RabattRabatte werden oft von Lieferanten an ihre Stammkunden gewährt. Einen Rabatt kann man auch beim Sonderverkauf bekommen.

Im Hintergrund von den erwähnten Faktoren ergibt sich der Listenverkaufspreis (LVP). Der LVP stellt einen Netto-Verkaufspreis dar. Man muss darauf die entsprechende Umsatzsteuer hinzuzurechnen.

Andere Methoden der Preisfestsetzung

Preisbildung ist ein wichtiger Prozess in der Wirtschaft. Sein Ergebnis ist ein Verkaufspreis für ein Produkt oder Dienstleistung.

Es gibt sehr viele Methoden der Preisbildung, bei denen verschiedene Strategien genutzt werden. Zu diesen Methoden der Preisfestsetzung gehören:

  • Kostenorientierte Preisbildung. Das Unternehmen produziert die Waren selbst und bei der Preisbildung berücksichtigt es seine Produktions- und Vertriebsausgaben. Dabei wird auch ein festgelegter Gewinnaufschlag verwendet.
  • Nachfrageorientierte Preisbildung. Die Grundlage für die Preisfestsetzung bildet die Nachfrage. Der Unternehmer studiert die Marktsegmentierung und die Kundenpsychologie.
  • Konkurrenzorientierte Preisbildung. Der Verkäufer analysiert die Preise seiner Mitbewerber.

Beispiel der Anwendung von Kalkulationsschema

Unten finden Sie ein einfaches Beispiel der Anwendung der Vorwärtskalkulation.

Ein Online-Shop kauft eine Charge der Teekannen, um sie an Endverbraucher, Kleinbezieher, online zu verkaufen. Der Unternehmer möchte den Verkaufspreis mittels der Vorwärtskalkulation bestimmen.

1. Bezugskalkulation

Parameter%Betrag, Euro
Listeneinkaufspreis 25,00
– Lieferantenrabatt5– 1,25
= Zieleinkaufspreis 23,75
– Lieferantenskonto2– 0,48
= Bareinkaufspreis 23,27
+ Bezugskosten +5,00
= Bezugspreis 28,27

2. Selbstkostenkalkulation

Parameter%Betrag, Euro
Bezugspreis 28,27
+ Gemeinkosten40+ 11,31
= Selbstkostenpreis 39,58

3. Verkaufskalkulation

Parameter%Betrag, Euro
Selbstkostenpreis 39,58
+ Gewinnzuschlag25+7,92
= Barverkaufspreis 47,50
+ Kundenskonto3+1,43
= Zielverkaufspreis 48,93
+ Kundenrabatt5+2,45
= Nettoverkaufspreis 51,38
+ Umsatzsteuer199,76
= Bruttoverkaufspreis 61,14

Auf dieser Weise hat der Unternehmer den Listenverkaufspreis kalkuliert. Er kann den Kunden die Teekannen zu diesem Preis (61,14 Euro) verkaufen und damit den geplanten Gewinn (25%) erzielen.

Wenn einer der Parameter dieses Kalkulationsschemas ändert oder ein neuer Einwirkungsfaktor erscheint, muss man den Listenverkaufspreis neu berechnen.

Fazit

Die Vorwärtskalkulation stellt eine Form der Handelskalkulation dar. Dies ist ein praktisches und relativ einfaches Werkzeug für Unternehmer, um Warenpreise für ihre Angebote zu ermitteln.

Das Kalkulationsschema umfasst Einkaufspreise sowie Kosten des Unternehmers. Der mittels der Vorwärtskalkulation berechnete Listenverkaufspreis ermöglicht es dem Unternehmen, Gewinne zu erzielen und Produkte zu einem wettbewerbsfähigen Preis erfolgreich zu vertreiben.

Wenn ein Start-up-Unternehmer Schwierigkeiten mit dieser Methode hat, lohnt es sich, Hilfe von erfahrenen Finanzberatern zu suchen. Man kann auch die verfügbaren Online-Kalkulationstools verwenden oder die Online Finanz-Dienstleistungsportale kontaktieren.