Was ist die Handelsspanne?
Bei der Handelsspanne handelt es sich um die Differenz zwischen dem Einkaufs- und dem Verkaufspreis eines Produkts oder einer Dienstleistung. Sie kann in Zahlen oder in Prozent ausgedrückt werden.
Ihre Bedeutung für die wirtschaftliche Tätigkeit eines Unternehmens ist groß, denn sie zeigt, welcher Anteil des Verkaufspreises nach Abzug der Erwerbskosten als Gewinn verbleibt.
Handelsspanne-Formel: Wie lässt sich die Handelsspanne berechnen?
Die Handelsspanne ist eine wichtige Zahl sowohl für den Verkäufer als auch für seine Kunden. Sie zeigt unter anderem die Rentabilität eines Gewerbes.
Die einfachste Formel zum Berechnen dieser wichtigen Kennzahl in Form des absoluten Betrags lautet:
Absoluter Aufschlag = Verkaufspreis – Einkaufspreis
Aber Unternehmer drücken diesen Indikator häufiger als prozentualen Aufschlag aus. Um die Handelsspanne in Prozent zu berechnen, müssen Sie folgende Formel benutzen:
Handelsspanne = (Nettoverkaufspreis - Einstandspreis) / Nettoverkaufspreis * 100 %
Hinweis: Unter dem Nettoverkaufspreis versteht man den Verkaufspreis ohne Umsatzsteuer.
Kurze Beispielrechnung: Nettoverkaufspreis und Einstandspreis eines Buches betragen 120 und 100 Euro; dementsprechend beträgt die
- Absolute Handelsspanne = 120 - 100 = 20 Euro
- Prozentuale Handelsspanne bei diesem Einkaufspreis und dem Verkaufspreis = (120 - 100) / 120 * 100% = ca. 16 %
Handelsspannen bzw. Aufschläge einzelner Produkte können minimal und maximal sein. Supermärkte verwenden beispielsweise bei vielen Produkten eine minimale Handelsspanne. Sie erzielen dabei vor allem durch schnelle Umsätze und große Verkaufsmengen gute Gewinne.
Die maximale Handelsspanne findet bei teuren Waren Anwendung. Der Käufer muss in diesem Fall bereit sein, für die Marke oder seinen eigenen Komfort mehr zu zahlen. Dazu gehören unter anderem Autos, Luxusgüter, Saisonwaren wie Schuhe, Kleidung und Reisezubehör sowie Kunsthandwerk.
Beispiel für die Berechnung der Handelsspanne
Unternehmen benötigen die Handelsspanne also, um die eigenen Ausgaben zu decken und Gewinne zu erzielen. Wie bereits erwähnt, kann sie in Euro und Prozentsätzen berechnet werden. Für die Analyse und Planung ist es jedoch bequemer, Prozentsätze zu verwenden.
Beispiel der Berechnung der prozentualen Handelsspanne
Eine Firma verkauft Sonnencreme. Sie hat bei einem Lieferanten eine Warenpartie für 5.000 Euro gekauft und plant, sie für 10.000 Euro zu verkaufen.
Handelsspanne für eine Charge Sonnencreme = ((10.000 Euro – 5.000 Euro) : 10.000 Euro) × 100 % = 50 %
Diese Handelsspanne ist in diesem Fall sehr hoch. Dies wäre machbar, wenn dieses Unternehmen beispielsweise in einem Urlaubsgebiet ein Kosmetikgeschäft betreibt. Gleichzeitig sollte es keine vergleichbaren Geschäfte in der Nähe geben, sodass die Konkurrenz gering ist.
Bitte beachten Sie, dass dieses Beispiel zum besseren Verständnis der Anwendung der Formel vereinfacht ist.
Unterschied zwischen Handelsspanne und Marge
Die Begriffe “Handelsspanne” und “Marge” werden oft verwechselt. Sie sind sehr ähnlich, beschreiben aber nicht dasselbe.
- Handelsspanne: Bezieht sich auf den Prozentsatz vom Verkaufspreis
- Marge: Bezieht sich auf den Prozentsatz vom Einkaufspreis oder als Nettogewinnmarge auf den Nettoverkaufspreis
Die Handelsspanne zeigt, wie viel ein Händler vor dem Verkauf auf den Einkaufspreis der Ware aufschlägt.
Die Marge bezeichnet hingegen, welcher Betrag nach Abzug von Kosten des Unternehmens, z. B. Lohnkosten, Miete oder Werbung, von der Handelsspanne übrig bleibt.
Es gibt verschiedene Formeln zum Berechnen der Marge. Ein einfaches Beispiel könnte folgendermaßen lauten: Eine Firma spezialisiert sich auf Möbel. Sie verkauft Sofas für 4.000 Euro pro Stück. Dabei beträgt der Einstandspreis 2.500 Euro. Die Differenz zwischen diesen Preisen minus die anteiligen Kosten der Firma von 500 Euro ergibt eine Nettomarge von 1.000 Euro.
Fazit
Eine Handelsspanne ist ein Aufschlag auf den Kaufpreis eines Produkts oder einer Dienstleistung. Sie wird erhoben, um Gewinne zu erzielen und die Verkaufskosten zu decken. Die Handelsspanne hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise Preisen der Wettbewerber, gesetzlichen Beschränkungen, Transport- und Lagerbedingungen, Werbekosten und der Einzigartigkeit der Produkte. Letztlich legt der Unternehmer sie selbst fest.