Die Kosten für die UG-Gründung sind für viele Unternehmer:innen ein zentrales Thema. Hier bekommst Du einen aktuellen Überblick über alle UG-Gründungskosten – von der notariellen Beurkundung bis zu cleveren Spartipps für Deinen Start.
UG gründen: Was ist eine UG und welche Vorteile bietet sie?
Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) – kurz UG – ist eine Sonderform der GmbH und besonders bei Gründer:innen mit begrenztem Startkapital beliebt. Anders als bei der klassischen GmbH ist kein Stammkapital von 25.000 € erforderlich. Stattdessen kannst Du eine UG bereits mit 1 € gründen – realistisch sind jedoch mindestens 300 bis 1000 €, um die Gründungskosten einer UG zu decken.
Ein zentraler Vorteil: Die Haftung ist – wie bei der GmbH – auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Das macht die Rechtsform UG besonders attraktiv für Freiberufler:innen und Solo-Selbständige.
Zudem kannst Du mit der UG Seriosität gegenüber Kund:innen und Geschäftspartner:innen zeigen, was gegenüber dem Einzelunternehmen ein starkes Argument ist. Dank der Rücklagepflicht nach § 5a GmbHG baust Du außerdem langfristig Kapital auf und kannst Deine UG später steuerneutral und ohne Neugründung in eine GmbH umwandeln.
Die UG bietet somit einen günstigen und rechtssicheren Einstieg ins Unternehmertum – vor allem für Menschen, die mit wenig Startkapital viel vorhaben.
Geschäftskonto mit Online-BuchhaltungKosten für die UG-Gründung im Überblick
Die Kosten für die Gründung einer UG setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen: einmaligen Ausgaben für die eigentliche Gründung und laufenden Kosten für den Geschäftsbetrieb. Damit Du gut planen kannst, findest Du hier die wichtigsten Positionen im Überblick.
Einmalige Gründungskosten:
- Notarkosten für die Beurkundung des Gesellschaftsvertrags (ca. 60–200 €)
- Eintrag ins Handelsregister (ca. 150 €)
- Gewerbeanmeldung (je nach Stadt 20–60 €)
- IHK-Beitrag für Existenzgründer:innen (oft reduziert oder gestundet)
Zusätzlich können Kosten für eine Gründungsberatung anfallen – insbesondere, wenn kein Musterprotokoll verwendet wird.
Zu den laufenden UG-Kosten zählen::
- Steuerberatung und Buchhaltung
- Jahresabschluss und ggf. Veröffentlichungspflicht im Bundesanzeiger
- IHK-Beiträge, ggf. Mitgliedsgebühren bei Berufsverbänden
- Geschäftskonto, Software und Versicherungen
Je nach Geschäftsmodell und Region solltest Du also mit Gründungskosten einer UG zwischen 300 und 1000 € rechnen – zuzüglich laufende Kosten. Wenn Du mit einem Musterprotokoll gründest, lassen sich einige Posten deutlich reduzieren.
Kosten einer UG-Gründung: Notarkosten, Handelsregister und Co.
Die Kosten für die Gründung einer UG beginnen beim Notar. Die Beurkundung des Gesellschaftsvertrags ist gesetzlich vorgeschrieben und kostet – je nach Umfang – zwischen 60 und 200 €. Wer einen individuellen Vertrag statt eines Musterprotokolls verwendet, muss mit etwas höheren Notarkosten rechnen.
Nach der Beurkundung erfolgt die Eintragung ins Handelsregister. Sie ist verpflichtend und kostet in der Regel etwa 150 €, abhängig vom zuständigen Amtsgericht. Zusätzlich ist eine Gewerbeanmeldung erforderlich. Die Gebühr variiert regional, liegt aber meist zwischen 20 und 60 €.
Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) erhebt Beiträge. Für Gründer:innen gibt es häufig reduzierte Tarife oder eine Stundung im ersten Jahr. Diese Posten bilden den größten Anteil der Kosten der UG-Gründung – unabhängig davon, ob Du allein oder im Team und mit oder ohne rechtliche Beratung gründest.
KI-Buchhaltung entdeckenUG-Gründung mit Musterprotokoll: Günstiger, aber eingeschränkt
Du willst bei der UG-Gründung Kosten sparen? Dann ist das Musterprotokoll eine clevere Option. Es handelt sich hierbei um eine standardisierte Vorlage für den Gesellschaftsvertrag. Sie eignet sich, wenn höchstens drei Gesellschafter:innen beteiligt sind, nur eine Geschäftsführung vorgesehen ist und keine Sonderregelungen nötig sind.
Der Vorteil: Mit dem Musterprotokoll sparst Du Zeit und Geld. Der Notartermin dauert kürzer und die Beurkundung ist deutlich günstiger. Du kannst bis zu 100 € sparen.
Der Nachteil: Die Flexibilität ist begrenzt. Willst Du später etwas ändern, beispielsweise Regelungen zur Geschäftsführung oder Stimmrechte, ist eine Satzungsänderung nötig. Diese kostet erneut Zeit und Geld.
Für einfache Gründungen ist das Musterprotokoll sinnvoll. Wer mehr Freiheit und Gestaltungsspielraum will, setzt aber besser auf einen individuellen UG-Gründungsvertrag.
UG-Gründungskosten bei mehreren Gesellschafter:innen
Gründest Du die UG nicht allein, sondern mit mehreren Personen, steigen die Kosten der UG-Gründung in der Regel etwas an. Der Hauptgrund liegt im Gesellschaftsvertrag: Das Musterprotokoll ist bei mehreren Gesellschafter:innen oft nicht ausreichend, denn schon kleine Abweichungen, etwa bei Stimmrechten oder Gewinnverteilung, machen eine individuelle Satzung nötig.
Ein individuell erstellter Vertrag erfordert eine ausführlichere notarielle Beurkundung. Dadurch erhöhen sich die Notarkosten meist auf 150 bis 300 €, abhängig vom Umfang und der Anzahl der Beteiligten. Auch bei der Anmeldung beim Handelsregister können geringfügig höhere Gebühren anfallen.
Ein weiterer Aspekt: Mehrere Gesellschafter:innen bedeuten oft auch mehr Abstimmung – beispielsweise in Hinblick auf die Geschäftsführung oder das Stammkapital. Hier lohnt sich eine rechtliche Beratung, um spätere Konflikte zu vermeiden. Diese verursacht zwar zusätzliche Kosten, sorgt aber von Anfang an für Klarheit.
Bei mehreren Beteiligten ist ein individueller Vertrag somit meist die bessere Wahl – trotz höherer Kosten für die Gründung einer UG.
Mehr über Finom erfahrenLaufende UG-Kosten nach der Gründung
Mit der Gründung ist es nicht getan – auch nach dem Start verursacht die UG regelmäßig Kosten. Diese UG-Kosten solltest Du in Deine Planung einbeziehen.
Zu den größten Posten zählen Steuerberatung und Buchhaltung. Schon wegen der Bilanzierungspflicht nach § 242 HGB kommst Du um professionelle Unterstützung kaum herum. Die monatlichen Ausgaben dafür liegen – je nach Umfang – bei rund 50 bis 200 €.
Hinzu kommt die gesetzliche Pflicht zur Rücklagenbildung gemäß § 5a GmbHG: Jedes Jahr musst Du 25 % des Jahresüberschusses in die Kapitalrücklage einstellen, bis das Stammkapital einer GmbH in Höhe von 25.000 € erreicht ist.
Auch IHK-Beiträge, Gebühren für den Bundesanzeiger sowie Kosten für ein Geschäftskonto, Software oder Versicherungen zählen zu den laufenden Ausgaben.
Je nach Geschäftsmodell können diese Kosten langfristig stark variieren. Wichtig ist, dass Du sie von Beginn an einplanst – so bleibt Deine Liquidität stabil, und Du vermeidest spätere Finanzierungslücken.
UG-Kosten im Vergleich: UG, GmbH oder Einzelunternehmen?
Wie schneiden die UG-Kosten im Vergleich zu anderen Rechtsformen ab? Die UG punktet ganz klar beim Startkapital: Während bei der GmbH mindestens 25.000 € nötig sind, reicht bei der UG theoretisch 1 €. In der Praxis sind es eher 300 bis 1000 €, um die Gründungskosten der UG zu decken.
Die laufenden Kosten sind bei UG und GmbH vergleichbar hoch, etwa durch die Bilanzierungspflicht, Steuerberatung und Rücklagenbildung. Das Einzelunternehmen ist hier klar günstiger: Es erfordert keine Eintragung ins Handelsregister, profitiert von einer einfacheren Buchhaltung und setzt oft keine IHK-Beiträge voraus.
Trotzdem ist die UG für viele Gründer:innen attraktiver. Du genießt eine Haftungsbeschränkung und trittst professioneller auf als mit einem Einzelunternehmen. Gerade im B2B wirkt die UG seriöser.
Der Wechsel zur GmbH lohnt sich, wenn Du solide Rücklagen aufgebaut hast und Deine Geschäfte wachsen. Später kannst Du unkompliziert und steuerneutral eine UG in GmbH umwandeln. Dies ist ein klarer Pluspunkt der UG.
Tipps zur Senkung der UG-Gründungskosten
Die Kosten der UG-Gründung lassen sich mit ein paar cleveren Maßnahmen deutlich senken. Am einfachsten geht das mit dem Musterprotokoll – so reduzierst Du die Notarkosten spürbar.
Auch bei der Gewerbeanmeldung lohnt sich ein Blick auf die Gebührenordnung Deiner Stadt. Viele Kommunen bieten Rabatte für digitale Anmeldungen. Es ist ein Trend, der sich lohnt: Eine UG online zu gründen, ist oft schneller, unkomplizierter und günstiger.
Ein Geschäftskonto brauchst Du auf jeden Fall. Doch die Konditionen unterscheiden sich stark. Vergleichsportale oder Gründerangebote helfen Dir beim Sparen.
Wenn Du bestimmte Schritte selbst übernehmen kannst – etwa die Einreichung der Unterlagen oder das Ausfüllen von Formularen –, spart das ebenfalls Geld. Bei rechtlichen Fragen solltest Du aber lieber auf professionelle Beratung setzen. Nutze außerdem kostenlose Vorlagen, Förderangebote oder digitale Tools. So startest Du effizient und behältst Deine Gründungskosten im Griff.
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