Das Controlling befasst sich mit der Kontrolle der Prozesse, die in einem Unternehmen stattfinden. Eine effektive Ressourcenplanung bildet die Grundlage für die Erreichung der Unternehmensziele. In diesem Artikel erfährst Du mehr über die grundlegenden Methoden, die beim Controlling verwendet werden.
Was ist Controlling?
Controlling ist ein wesentlicher Teil der Unternehmensführung. Angesichts der schwierigen Bedingungen in vielen Sektoren ist dieser ganzheitliche Ansatz zur Analyse der Aktivitäten eines Unternehmens von großer praktischer Bedeutung. Es hilft Unternehmen, auf der Grundlage umfassender Informationsaktivitäten einen langfristigen, erfolgreichen Businessplan zu verfolgen.
Controlling ist ein modernes, praktisches Werkzeug, mit dem Unternehmen schnell und effizient mit Veränderungen in der Umwelt oder auf dem Markt interagieren können.
Wie funktioniert Controlling?
Die Aufgaben des Controllers beziehen sich auf verschiedene Aspekte:
- Setzung von Zielen und Standards für die Erfüllung organisatorischer Aufgaben
- Analyse der Leistung eines Unternehmens und der Liquidität seiner Produktion durch die Balanced Scorecard, ABC-Analyse usw.
- Vergleich der gestellten Aufgaben mit der tatsächlichen Arbeit und Bewertung des Fortschritts
- Erkennen von Abweichungen von den festgelegten Standards und Ergreifen von Korrekturmaßnahmen, falls nötig
Die Arbeit des Controllers hängt weitgehend mit Daten aus der Buchhaltung wie Finanzberichten und Kontoauszügen zusammen. Sie bilden die Grundlage der zu verarbeitenden Daten. Diese werden regelmäßig analysiert und geben ein ganzheitliches Bild von der aktuellen Lage des Unternehmens, seinen verschiedenen Branchen und Produkten.
Zu den relevanten Berichten gehören beispielsweise ABC-Analysen von Waren und Kunden und Gesamtkostenanalysen.
Controlling, Controller und die Betriebswirtschaft
Das Controlling nimmt im gesamten Kontext des Unternehmens eine Schlüsselfunktion ein. Controller helfen der Unternehmensleitung als Geschäftspartner attraktiv zu bleiben und tragen zu einer angemessenen Entscheidungsfindung bei.
Die Hauptfunktionen eines Controllers sind die Planung, Verwaltung und Festlegung von Unternehmenszielen. Sie ziehen Informationen aus Unternehmensdaten, die für Unternehmensentscheidungen wichtig sind. Der Controller ist somit eine der Schlüsselfiguren des Unternehmens.
Er muss logisch-analytisches Denken, eine hohe soziale Kompetenz, Zuverlässigkeit und Genauigkeit an den Tag legen. Der Controller muss die Ursachen eines Problems erkennen können und die Verantwortung dafür übernehmen, die richtige Lösung zu finden.
Ein guter Controller hat sehr gute Kenntnisse der Unternehmensabläufe sowie ein ganzheitliches Verständnis der Ziele eines Unternehmens und seiner finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenhänge. Eines der wichtigsten Werkzeuge seiner Arbeit sind dabei Predictive Analytics.
Die Überwachung verschiedener Abteilungen im Unternehmen und die Koordinierung von betrieblichen Tätigkeiten ist eine der Hauptaufgaben des Controllers. Damit ein Geschäft floriert, muss der Controller sicherstellen, dass jede Abteilung ihre Arbeit gut und rechtzeitig erledigt. Dies trägt zum reibungslosen Betrieb des Unternehmens bei und minimiert Fehler.
Wie die Geschäftspraxis zeigt, besteht das Ziel des Controlling nicht darin, Gewinne zu maximieren. Die Hauptaufgabe des Controllers ist es eher, die langfristige Existenz des Unternehmens sicherzustellen. Effektives Controlling führt zur Erreichung operativer Ziele wie Kapitalumschlag, Umsatzrendite, Eigenkapitalanteil oder Produktivität.
Strategisches vs. Operatives Controlling: Ein Vergleich
Controlling bietet dem Unternehmen Methoden und Informationen für zukünftige Planungs- und Kontrollprozesse. Dies sind unterschiedliche Aspekte des Betriebs, aber ihre funktionsübergreifende Koordination wird auch von Controllern durchgeführt. Controlling kann dabei operativ oder strategisch sein. Es ist wichtig, den Unterschied in der Ausrichtung und Funktion beider Ansätze zu verstehen.
Strategisches Controlling dient der langfristigen Planung und Verwirklichung des Potenzials eines Unternehmens. Im Gegensatz dazu zielt das operative Controlling darauf ab, die Probleme der kurz- und mittelfristigen Planung zu lösen.
Die folgende Tabelle veranschaulicht die Unterschiede zwischen den Strategien:
Bereich des Controllings | Informationsquelle | Zielvorgaben | |
Operatives Controlling | Stärken und Schwächen Chancen oder Risiken | Buchhaltung, Berichte | Aufstellung von Budgets Gewinn
|
Strategisches Controlling | Kosten und Leistungen Aufwand und Ertrag, Einnahmen und Kosten | gesamtes Umfeld | Erfolgspotenzial Existenzsicherung |
Operatives Controlling
Für das operative Controlling wird der kurz- oder mittelfristige Zeitbereich als Referenz verwendet.
Operatives Controlling hat die Aufgabe, die Liquidität im Unternehmen zu gewährleisten, die Produktivität zu steigern und die Unternehmensleistung zu optimieren. Außerdem werden oft Maßnahmen zur Senkung der Produktionskosten ergriffen. Dies ist eine Kontrollfunktion und ergibt sich aus der operativen Planung. Zu diesem Zeitpunkt werden ständig Vergleiche zwischen dem tatsächlichen und dem geplanten Zustand durchgeführt.
Das Ziel des Controllings könnte beispielsweise darin bestehen, die Anzahl der Verkäufe zu erhöhen oder andere Märkte zu erreichen. Auch Ziele wie die Erhöhung der Liquidität im Unternehmen oder ein wachsender Marktanteil könnten gesetzt werden. Das Hauptziel der operativen Kontrolle ist die Erzielung von Gewinnen, basierend auf verschiedenen Indikatoren.
Strategisches Controlling
Das strategische Controlling umfasst die Bereitstellung der erforderlichen Methoden und Informationen an die Führungskräfte, damit Geschäftsprozesse langfristig überwacht werden können. Strategisches Controlling koordiniert auch die Interaktion zwischen den Abteilungen des Unternehmens.
Der Controller setzt dabei langfristige Ziele, die nicht nur von den quantitativen Kennzahlen des Unternehmens abhängen. Dann müssen diese Ziele in bestimmte Maßnahmen umgewandelt und geeignete Methoden zur Umsetzung gefunden werden.
Bei der Umsetzung des strategischen Controllings werden beispielsweise folgende Aspekte beachtet:
- Produktlebenszyklusanalyse
- Bewertung der Stärken und Schwächen des Unternehmens
- Bewertung von Chancen und Risiken auf dem Markt
- Einschätzung der Wettbewerbssituation
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass operatives und strategisches Controlling nicht getrennt voneinander betrachtet werden sollten. In der Regel ergänzen sie sich gegenseitig. Ein Controller muss danach streben, diese Pläne untereinander zu verbinden.
Welche Methoden und Werkzeuge nutzt das Controlling?
Controlling erfordert die Verwendung zahlreicher Controlling Instrumente. Mit ihrer Hilfe erreichst Du die im Managementprozess festgelegten komplexen Ziele.
Planung: Erstellung eines detaillierten Handlungsplans
Die Planung Kontrolle steht im Mittelpunkt der Controller-Aktivität. Sie umfasst Aktivitäten in mehreren Bereichen:
- Liquiditätsplanung
- Budgetplanung des Projektes
- horizontales Vertriebs- und Kostenmanagement zwischen Unternehmensabteilungen
- Mediation: vertikale Verwaltung der strategischen und operativen Planung zwischen Unternehmensleitung und verschiedenen Abteilungen
Die Planung spielt eine große Rolle bei der langfristigen Koordination des Unternehmens. Der Controller erwägt dabei nicht nur die Ziele des Unternehmens, sondern muss auch in der Lage sein, realistische Methoden zu wählen, um diese zu erreichen.
Die Planung basiert auf den bisherigen Erfahrungen des Unternehmens und der Fähigkeit des Controllers, realistische Vorhersagen zu treffen. Ein erfahrener Controller kann mehrere Planungssysteme mit unterschiedlichen Horizonten erstellen.
Budgetierung: Zuweisung von Finanzen für geplante Aktivitäten
Die Budgetierung ist ein wichtiger Teil der Planung, da die meisten Unternehmensziele mit monetären Konsequenzen verbunden sind. Eine gut geplante Budgetierung reduziert die Kosten für betriebliche Maßnahmen und ermöglicht einen Einblick in die voraussichtliche Rentabilität eines Projektes.
Prozesskostenrechnung: Analyse von Kosten entlang der Prozesskette
Zusätzlich zu den oben genannten Aufgaben umfasst Controlling auch die Kostenberechnung für das Unternehmen. Hierbei werden die Produktionskosten kontrolliert, indem das Budget effizient auf verschiedene Prozesse aufgeteilt wird. Diese können beispielsweise die Auftragsbearbeitung, den Bestellvorgang oder die Bearbeitung von Reklamationen umfassen. Durch die Verfolgung der Produktionskosten kann der Controller diese nach Bedarf anpassen.
Wirtschaftlichkeitsberechnung
Controlling beschäftigt sich auch mit der Bewertung der Rentabilität von Projekten. Dies wird als Wirtschaftlichkeitsberechnung bezeichnet. Die Berechnung der Rentabilität erfolgt durch die Bestimmung der Wirtschaftlichkeit von Produktionsprozessen oder Projekten. Die Aufgabe des Controllers ist dabei sowohl die Berechnung der Rentabilität eines einzelnen Projekts als auch einzelner Abteilungen oder sogar des gesamten Unternehmens.
Diese Art von Controller-Aktivität hilft dem Management des Unternehmens zu verstehen, in welche Richtungen sich das Unternehmen entwickeln sollte. Nicht praktikable Projekte können rechtzeitig angepasst oder abgelehnt werden und kosteneffektive Projekte bleiben erhalten.
ABC-Analyse
Die ABC-Analyse ist eines der Werkzeuge des Controllers, mit dem genau bestimmt werden kann, wie Prioritäten gesetzt werden sollen. Der Controller definiert dabei die Materialgruppen im Unternehmen und priorisiert sie nach Wichtigkeit.
Normalerweise machen etwa 5-10% der Materialien einen hohen Anteil der Kosten aus, sie werden als Materialien vom Typ A bezeichnet. Die nächste Gruppe (20-30%) der Materialien liegt hinsichtlich der Kosten im Mittelfeld und heißt somit Materialgruppe B. Die restlichen 70-80% der Materialien machen etwa 10% der Gesamtkosten aus. Dies ist die Gruppe C.
Liquiditätsplanung: Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit.
Für das Geldmanagement ist die Finanzplanung von großer Bedeutung. Die Liquiditätsplanung besteht sowohl darin, die Entwicklung der Liquidität vorauszusagen, als auch den Cashflow im Nachhinein zu überwachen.
Dein Betrieb kann nur dann als erfolgreich angesehen werden, wenn er wirtschaftlich profitabel ist. Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit ist nur dann möglich, wenn der Betriebscontroller die Liquidität sorgfältig plant.
Hauptziele des Controllings im Unternehmen
Das Hauptziel des Controllings ist es, die Effizienz eines Unternehmens zu verbessern, Lösungen für Probleme zu finden und die Ausgaben des Unternehmens zu reduzieren. Die Kontrolle und Verwaltung auf allen Ebenen des Unternehmens sorgt dabei auch für die Transparenz der getroffenen Maßnahmen.
Zeitnah gelöste Kontrollaufgaben führen dazu, dass das Management das Unternehmen erfolgreich führen kann. Dies ist der Schlüssel, um den Erfolg eines Unternehmens zu steigern und die Gewinne zu maximieren. Durch die Analyse und Beratung durch das Controlling werden finanzielle Risiken vermieden, neue Investitionen identifiziert und Projekte effektiv umgesetzt.
Relevante Kennzahlen im Controlling
Die Indikatoren für das Controlling sind die Zahlen, die ein Controller für die Ausführung seiner Analysen braucht. Dazu gehören:
- Gewinn
- Umsatz
- EBIT-INDIKATOR
- Anzahl der Mitarbeiter
Die Aufgaben des Controllers werden unter anderem auf Grundlage dieser Grundmetriken ausgeführt.
Daraus lässt sich schließen, dass Controlling für die Erreichung der finanziellen Ziele eines modernen Unternehmens von entscheidender Bedeutung ist. Auch ermöglicht es eine bessere Bewertung der Effizienz eines Betriebs und die Minimierung von Risiken.
Wenn ein Controller die richtigen Werkzeuge und Methoden einsetzt, kann das Management mit seiner Hilfe bessere strategische Entscheidungen treffen und schon auf die geringsten Veränderungen in der Umwelt angemessen reagieren. Dies führt letztendlich zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens.
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