Definition und Grundkonzepte des Network-Marketings
Network-Marketing ist eine spezifische Form des Marketings. Dabei erzielen Distributoren nicht nur durch direkte Produktverkäufe Einkommen, sondern auch durch das Anwerben neuer Vertriebspartner. Diese neuen Mitglieder bilden sogenannte untere Ebenen in der Vertriebsstruktur. Je mehr Ebenen vorhanden sind, desto mehr verdient die Person an der Spitze dieser Kette.
Arten von Network-Marketing-Modellen
Lassen Sie uns also die verschiedenen Arten von Network-Marketing-Systemen betrachten. Sie sind wie folgt:
- Binäre MLM-Pläne: Der binäre Plan ist eine Vergütungsstruktur, die das Netzwerk in zwei Untergruppen oder „Beine“ teilt. Die Einnahmen hängen von der Leistung beider Beine ab, und die Teilnehmer sind daran interessiert, ihre Schützlinge in beiden Zweigen zu unterstützen.
- X-Up-Plan: X-Up-Pläne beinhalten die Übertragung der ersten Verkäufe eines neuen Teilnehmers an seinen Sponsor. Dies motiviert dazu, schneller Geld zu verdienen.
- Vergütungsplan für Stufentrennung: Vergütungspläne für Stufentrennung konzentrieren sich darauf, Teilnehmer für die Erweiterung ihrer Teams zu belohnen. Die Belohnungen werden nur bis zu einer bestimmten Anzahl von Ebenen ausgezahlt.
- Hybridmodell: Dieses Modell kombiniert Merkmale verschiedener Modelle beim Verkauf von Produkten und Dienstleistungen, um die Vorteile jedes einzelnen zu nutzen.
Unterscheidungsmerkmale vom traditionellen Direktvertrieb
Der traditionelle Ansatz konzentriert sich auf den Verkauf von Produkten an Endkunden. Network-Marketing hingegen beinhaltet auch den Aufbau eines gesamten Netzwerks von Distributoren.
Im MLM-System kann das Einkommen Provisionen aus Verkäufen umfassen, die von anderen Netzwerkteilnehmern getätigt wurden. Daher legt Network-Marketing großen Wert auf die Gewinnung neuer Verkäufer:innen. Das klassische Modell konzentriert sich auf persönliche Verkäufe.
Rechtliche Aspekte und Regelungen von MLM in Deutschland
Multi-Level-Marketing unterliegt in Deutschland strengen Gesetzen. Hier wird besonderes Augenmerk auf den Kampf gegen unfairen Handel und Pyramidensysteme gelegt.
Zum Beispiel enthält § 312 BGB Regeln für Geschäfte, die außerhalb von Handelsräumen abgeschlossen wurden, was für MLM relevant sein kann. Das HGB enthält allgemeine Regeln, die Handelsaktivitäten und Verträge regeln. § 263 StGB definiert Betrug, was einige MLM-Unternehmen betreffen könnte.
Es ist zu beachten, dass es kein spezifisches Gesetz gibt, das sich vollständig auf MLM oder Pyramidensysteme konzentriert.
Vorteile und Nachteile im Network-Marketing
Network-Marketing hat eine Reihe von Vor- und Nachteilen. Lassen Sie uns diese weiter betrachten.
Vorteile:
- Niedrige Eintrittsbarrieren: Es ist in der Regel einfach, einem Network-Marketing Unternehmen beizutreten. Hierfür kann eine kleine Mitgliedsgebühr erforderlich sein, aber oft ist sie nicht vorhanden.
- Für viele Menschen geeignet: Diese Form erfordert nicht viele Fähigkeiten, um Geld zu verdienen. Es ist nicht notwendig, eine kaufmännische Ausbildung zu haben.
- Möglichkeit, viel zu verdienen: Seriöse Unternehmen bieten ein hohes Verdienstpotential. So kann man hohe Provisionen durch den Verkauf großer Mengen von Produkten und das Anwerben neuer Distributoren erhalten.
- Flexibler Arbeitszeitplan: Verkäufer können ihre Arbeitszeiten anpassen und müssen nicht ständig an ihrem Arbeitsplatz sein.
Network-Marketing hat natürlich viele Nachteile.
Nachteile:
- Betrugsrisiko: Eventuell trifft man auf unseriöse Unternehmen. Distributoren können nicht nur kein Geld verdienen, sondern auch ihr eigenes Geld verlieren. Ebenfalls könnten Kunden auch nutzlose Produkte von schlechter Qualität erhalten.
- Unbeständiges Einkommen: Das Einkommen variiert von Monat zu Monat und ist instabil.
Unterschiede zwischen Network-Marketing und Schneeballsysteme
Network-Marketing ist eng verbunden mit dem Konzept unseriöser Schneeballsysteme. Dies ist eine Art von Finanzbetrug, bei dem die Einnahmen der frühen Teilnehmer durch die Investitionen der nachfolgenden gebildet werden. Ein solches System erfordert die kontinuierliche Anwerbung neuer Teilnehmer, sonst bricht es zusammen, und die neuen Teilnehmer verlieren ihre finanziellen Investitionen.
Schneeballsysteme sind in Deutschland illegal und können gemäß § 263 StGB als Betrug eingestuft werden. Die Organisatoren solcher Strukturen können strafrechtlich verfolgt, mit Geldstrafen belegt und inhaftiert werden. Die Teilnahme an Pyramidensystemen kann auch negative rechtliche Folgen für die Person haben.
Um nicht in Schneeballsysteme zu geraten, schauen Sie sich diese Checkliste an. Je mehr Punkte zutreffen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, in eine betrügerische Organisation zu geraten:
- Fehlen eines realen Produkts oder einer Dienstleistung: Für die Tarnung der Systeme wird ein nutzloser Artikel verwendet.
- Hoher Mitgliedsbeitrag: Um in ein solches Netzwerk einzutreten, muss eine hohe Gebühr gezahlt werden.
- Versprechen eines hohen Einkommens: Durch verschiedene Kommunikationskanäle – in Social Media, im Internet und in der klassischen Werbung – wird ein hohes passives Einkommen versprochen.
- Sehr attraktive Werbung und Präsentationen: Sie sind notwendig, um neue Teilnehmer anzulocken.
Bei der Teilnahme am Network-Marketing müssen Sie so kritisch und vorsichtig wie möglich sein.
Erfolgreiches Network-Marketing
Um ein erfolgreiches Netzwerkgeschäft aufzubauen und zu entwickeln, müssen Sie den folgenden Strategien folgen:
- Erstellen Sie ein starkes Produkt oder eine Dienstleistung: Das Modell des Network-Marketings sollte nicht Selbstzweck sein. Sie müssen ein Produkt entwickeln, das tatsächlich die Probleme der Verbraucher löst. In diesem Fall werden die Leute es gerne kaufen, ohne dass sie stark überzeugt werden müssen.
- Verwenden Sie Werbung: Da das Produkt nicht in einem physischen Geschäft erworben werden kann, muss es gut beworben werden. Dabei dürfen keine unrealistischen Versprechungen gemacht werden. Es reicht aus, es von seiner vorteilhaften Seite zu präsentieren.
- Halten Sie sich an ethische Normen: Network-Marketing basiert auf der Interaktion mit Menschen. Daher ist es notwendig, transparente Beziehungen zu Kunden und Distributoren aufzubauen.
Beispiele für Network-Marketing
Wir betrachten ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz von Network-Marketing. Anschließend schauen wir ein Beispiel für Schneeballsysteme an.
Erfolgreiches Beispiel
Die Firma „Tupperware“ verkauft Produkte zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, Küchenutensilien und Haushaltswaren. „Tupperware“ legt großen Wert auf die Verbesserung ihrer Produkte sowie auf die kontinuierliche Bildung ihrer Distributoren.
Das Unternehmen hat eine interessante und unaufdringliche Art der Produktvorstellung erfunden. Es handelt sich um die Durchführung von Hauspartys, bei denen die Gastgeber die Produkte ihren Freunden und Bekannten vorführen. Potenzielle Käufer können sich mit den Produkten im wirklichen Leben vertraut machen und sehen, wie sie verwendet werden können.
Beispiel eines Schneeballsystems
Die „Vemma Nutrition Company“ beschäftigte sich mit dem Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln und Getränken. Sie wurde einer betrügerischen Praxis beschuldigt, da der Hauptertrag nicht aus dem Verkauf von Produkten, sondern aus der Anwerbung neuer Distributoren stammte.
Die Marketingstrategie des Unternehmens wurde stark kritisiert. Die Werbung versprach Studenten und Jugendlichen von Anfang an große Einnahmen ohne Anstrengungen. Viele Teilnehmer des Vemma-Netzwerks erlitten finanzielle Verluste, da die Investitionen in das Geschäft sich nicht rentierten.
Fazit
Network-Marketing ist somit ein interessantes Modell zur Vermarktung von Produkten, das auf den Aufbau eines Netzwerks von Distributoren abzielt. Es geht mit geringeren administrativen Kosten einher, hat aber auch einige Nachteile. Es ist wichtig, ehrliche Network-Marketing-Unternehmen von betrügerischen Schneeballsystemen richtig unterscheiden zu können. Beim Kauf von Produkten oder Dienstleistungen sowie beim Beitritt zu solchen Organisationen sollte man sehr aufmerksam und vorsichtig sein.
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