Der Angebotsvergleich gibt Dir die Möglichkeit, mehrere Angebote gleichzeitig zu betrachten und die einzelnen Komponenten zu vergleichen, um schließlich die beste Option zu wählen. In diesem Artikel erfährst Du, was ein Angebotsvergleich ist, welche Arten von Angebotsvergleichen es gibt und erhältst einige wichtige Tipps, die Dir helfen, die richtige Wahl zu treffen.
Was ist ein Angebotsvergleich?
Ein Angebotsvergleich ist notwendig, wenn ein Unternehmen teure Waren oder Dienstleistungen kaufen möchte. Er hilft dabei, das beste Angebot durch die Berücksichtigung von Preis, Qualität, Lieferfristen und anderen wichtigen Faktoren zu finden.
Statt nur den billigsten Anbieter zu wählen, sollten alle Aspekte wie Qualität, Lieferbedingungen und Anbieterfähigkeiten berücksichtigt werden. Ein zu niedriger Preis kann auch Fragen zur Richtigkeit der Wahl aufwerfen.
Um das beste Angebot zu ermitteln, folge diesen Schritten:
- Benchmark-Preise vergleichen (quantitativer Vergleich).
- Qualitative Aspekte der Angebote prüfen.
- Kriterien gewichten und die endgültige Entscheidung treffen.
Im Folgenden werden diese Schritte detaillierter erläutert.
Der Quantitative Angebotsvergleich
Ein Unternehmen bewertet ein Angebot in der Regel anhand quantitativer Faktoren, indem es ermittelt, inwieweit diese die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens beeinflussen.
Quantitative Faktoren sind Faktoren, die direkt und ohne Umwege in Geldeinheiten gemessen werden können. Zu den quantitativen Faktoren gehören zum Beispiel:
- Preis;
- Transport- und ähnliche Kosten (Verpackungskosten, Fracht...);
- Rabatt (Großhandelsrabatt, Mengenrabatt, Skonto, saisonaler Rabatt usw.);
- Besondere Angebote;
- Skonto (Rabatt bei Zahlung innerhalb eines bestimmten Zeitraums);
- Zahlungsbetrag (Zahlung wie beabsichtigt - z.B. die Überweisung auf ein Konto - innerhalb von n Tagen);
- Möglichkeit, den Preis und die Bedingungen des Kaufs auszuhandeln.
Das Schema zur Kalkulation des Bezugspreises (Diesen Preis zahlst Du tatsächlich) lautet wie folgt:
Listeneinkaufspreis - Rabatt (Lieferrabatt) - Skonto (Lieferskonto) + Bezugskosten (Porto, Versand) = Bezugspreis
Bezugspreisvergleich Beispiel:
Unternehmen 1 | Unternehmen 2 | |
Listeneinkaufspreis | 110 € | 120 € |
Rabatt | -7% | -10% |
Zieleinkaufspreis | 102,3 € | 108 € |
Skonto | -1% | -2% |
Bareinkaufspreis | 101,28 € | 105,84 € |
Bezugskosten | +2 € | +1 € |
Bezugspreis | 103,28 € | 106,84 € |
Der Qualitative Angebotsvergleich
Qualitative Daten beschreiben eine Situation. Diese kann nicht einfach in Geldeinheiten bewertet werden. Sie beruht auf unterschiedlichen Informationen: Eindrücke, Meinungen, Ansichten verschiedener Personen.
Bei qualitativen Angebotsvergleichen ist zu beachten:
- Einhaltung der Fristen
- Qualität der Waren
- Nähe zum Standort
- Umweltfreundlichkeit der Materialien
- Bereitschaft der Gegenpartei, sich an Deine eigenen Verfahren anzupassen
- Servicequalität
- Know-How und Weiterentwicklung der Materialien
- Vertragsabwicklung
- Freundlichkeit
Du solltest bestimmen, welches der qualitativen Kriterien für Dein Unternehmen am wichtigsten ist.
Beispiel für einen Qualitativen Angebotsvergleich:
Unternehmen 1 | Unternehmen 2 | |
Bezugspreis | 103,28 € | 106,84 € |
Qualität | gut | gut |
Mindestbestellmenge | 30 Stück | 10 Stück |
Zuverlässigkeit | gut | sehr gut |
Zahlungsbedingungen | innerhalb 30 Tagen | innerhalb 60 Tagen |
Kombination von quantitativen und qualitativen Kriterien
Qualitative Kriterien werden fast immer zuerst untersucht, wenn klar ist, dass es mehrere Angebote gibt, aber noch keine strukturierten Informationen über das Produkt, den Anbieter oder die Kaufbedingungen vorliegen.
Wenn diese Fragen beantwortet sind, gibt es einen Ausgangspunkt für weitere Vergleiche, und hier bieten sich quantitative Vergleichskriterien an. Sobald man die genauen Zahlen hat, kann man gewisse Dinge vernachlässigen - und anderen Punkten etwas mehr Aufmerksamkeit schenken.
Die Wahl des besten Angebots kann sich letztlich auf die Rendite Deines Unternehmens auswirken. Um eine endgültige Entscheidung für ein bestimmtes kommerzielles Angebot zu treffen, müssen die quantitativen und qualitativen Kriterien abgewogen werden. Für jedes Unternehmen werden die verschiedenen Kriterien unterschiedlich wichtig sein. So könntest Du unterschiedliche Gewichte zuweisen.
In unserem Beispiel wäre dies ein Prozentwert. Je wichtiger ein Kriterium für Dein Unternehmen ist, desto höher ist sein Wert. In der Regel sollten sich alle Prozentwerte zu 100 % addieren.
Beispiel für die Gewichtung von Kriterien:
Unternehmen 1 | Unternehmen 2 | |
Bezugspreis 20% | 11% | 9% |
Qualität 25% | 12,5% | 12,5% |
Mindestbestellmenge 15% | 5% | 10% |
Zuverlässigkeit 20% | 8% | 12% |
Serviceleistungen 20% | 10% | 10% |
100% | 46,5% | 53,5% |
In unserem Beispiel wird also das kommerzielle Angebot von Unternehmen 2 ausgewählt, weil es beim Vergleich der Kriterien 53,5 % erreicht, während das Angebot von Unternehmen 1 nur 46,5 % erreicht.
Tipps und Herausforderungen
Das Hauptproblem beim Angebotsvergleich ist deren Form, Struktur und Inhalt. Jedes Unternehmen versucht, sein Angebot attraktiv und originell zu gestalten, um alle Vorteile aufzuzeigen.
Obwohl es bestimmte Anforderungen an den Inhalt eines Angebots gibt, kann sich ein Angebot eines Unternehmens in Form und Struktur stark vom Angebot eines anderen Unternehmens unterscheiden, was einen Angebotsvergleich sehr schwierig machen kann.
Damit der Angebotsvergleich möglichst effektiv ist, ist es notwendig, klar zu definieren, welche Kriterien für Dein Unternehmen wichtig sind. Meistens sind beim Vergleich von Angeboten sowohl quantitative als auch qualitative Entscheidungskriterien relevant.
Der Vergleich von Angeboten kann entweder in Word oder Excel oder mit Hilfe spezieller Programme durchgeführt werden, wodurch Du viel Zeit sparen kannst.
Schau Dir unsere anderen Artikel an:
Letzte Artikel
Leistungszeitraum auf der Rechnung
Pflichtangaben auf einer Rechnung
Degressive Abschreibung 2024: Alles wichtige für Unternehmer
Verjährungsfristen: Eine Übersicht
Führungsstile: Eine umfassende Analyse verschiedener Führungsansätze
§ 20 UStG: Ist-Versteuerung - Vorteile und Umsetzung für Dein Unternehmen
§ 3a UStG erklärt: Leistungsort richtig bestimmen und Steuerfehler vermeiden
Beitrag teilen