Die Wirtschaftlichkeit ist eine zentrale Kennzahl, um die Effizienz von Unternehmen zu messen. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du die Wirtschaftlichkeit berechnest, was die Formel bedeutet und wie sie Dir hilft, bessere Entscheidungen zu treffen.
Was bedeutet Wirtschaftlichkeit?
Die Wirtschaftlichkeit ist eine Kennzahl, die den wirtschaftlichen Erfolg Deines Unternehmens beschreibt. Sie zeigt, wie gut das Verhältnis zwischen Ertrag und Aufwand ist. Je höher die Wirtschaftlichkeit ist, desto besser nutzt Dein Unternehmen seine Ressourcen. Es geht also darum, mit möglichst wenig Einsatz (Input) die größtmögliche Leistung (Output) zu erzielen.
Die Wirtschaftlichkeit, auch als Kostenwirtschaftlichkeit bezeichnet, ist also ein Maß dafür, wie rentabel ein Unternehmen im Verhältnis zu seinem Aufwand ist. Dieser Indikator zeigt, wie effizient ein Unternehmen seine Ressourcen einsetzt, um Gewinn zu erzielen.
Auf Produktebene wird die Wirtschaftlichkeit häufig auch berechnet, um die Effizienz der Produktion und den Beitrag eines Produkts zum Umsatz eines Unternehmens zu bewerten.
Wirtschaftlichkeit berechnen
Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit ist im Grunde genommen sehr einfach. Achte aber darauf, die richtigen Zahlen aus der Kosten- und Leistungsrechnung zu verwenden. Nur so erhältst Du ein realistisches Bild der Leistung Deines Unternehmens.
Wirtschaftlichkeit: Formel
Die zentrale Formel lautet:
Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand
- Ertrag: Wert der verkauften Produkte oder erbrachten Dienstleistungen
- Aufwand: Kosten für die Produktion oder Erbringung, darunter Betriebsausgaben, Materialkosten, Personalkosten etc.
Beispiel zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit
Angenommen, Dein Unternehmen hat im Monat einen Ertrag von 100.000 Euro und einen Aufwand von 80.000 Euro verzeichnet.
Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit lautet also folgendermaßen:
Wirtschaftlichkeit = 100.000 / 80.000 = 1,25
Eine Wirtschaftlichkeit von 1,25 bedeutet, dass Dein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet, denn Du erzielst pro Euro Aufwand 1,25 Euro Ertrag.
Warum ist die Wirtschaftlichkeit für Unternehmen wichtig?
Die Wirtschaftlichkeit ist eine zentrale unternehmerische Kennzahl. Sie zeigt, ob Dein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet – also ob Dein Ertrag und Aufwand in einem sinnvollen Verhältnis zueinander stehen. Doch diese Kennzahl ist nicht nur als Momentaufnahme relevant. Eine hohe Wirtschaftlichkeit sichert langfristig die Liquidität, den finanziellen Spielraum und die Zukunftsfähigkeit Deines Unternehmens.
Ein wirtschaftlich geführtes Unternehmen kann
- Rücklagen bilden,
- in neue Technologien investieren und
- in Krisenzeiten handlungsfähig bleiben.
Gleichzeitig sorgt eine gute Wirtschaftlichkeit dafür, dass materielle und immaterielle Aufwände möglichst effizient in einen hohen Ertrag umgewandelt werden.
Finde alle nützlichen Finanzinstrumente für dein Geschäft auf einer digitalen Plattform von Finom.
Die Wirtschaftlichkeit als Entscheidungshilfe
Die Wirtschaftlichkeit ist eine unverzichtbare Entscheidungsgrundlage. Egal ob neue Projekte, Investitionen oder die Aufstellung und Ausführung des Haushaltsplans – diese Kennzahl zeigt Dir, ob geplante Maßnahmen wirklich sinnvoll sind. In Kombination mit der Kosten- und Leistungsrechnung erhältst Du so eine fundierte Basis für strategische Entscheidungen.
Entscheidung | Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit |
Investitionen | Abwägung von Erträgen und Aufwendungen |
Prozessoptimierung | Verbesserung der Kosten-Umsatz-Relation |
Haushaltsplanung | Realistische Einschätzung von Kosten und Nutzen |
Wirtschaftlichkeit und Unternehmensentwicklung
Langfristig ist die Wirtschaftlichkeit für die Unternehmensentwicklung entscheidend. Nur wenn Dein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet, kannst Du nachhaltig wachsen, in neue Märkte expandieren und Deine Rendite steigern. Eine hohe Wirtschaftlichkeit bildet die Grundlage für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und stabile Cash-Flows.
Wirtschaftlichkeit: Abgrenzung zu anderen Kennzahlen
Viele verwechseln Wirtschaftlichkeit mit Produktivität oder Rentabilität. Doch es gibt klare Unterschiede, die Du kennen solltest.
Unterschied zwischen Wirtschaftlichkeit und Produktivität
Bei der Produktivität geht es um das Verhältnis von Einsatzmenge zu Ausbringungsmenge. Sie zeigt also, wie viele Produkte oder Dienstleistungen aus einer bestimmten Menge Rohstoffe, Arbeitszeit oder Maschinenlaufzeit entstehen.
Die Kennzahl "Wirtschaftlichkeit" betrachtet hingegen die Erlöse und Kosten – also den finanziellen Aspekt der Geschäftstätigkeit.
Tabelle: Vergleich von Wirtschaftlichkeit vs. Produktivität
Kennzahl | Fokus | Beispiel |
Wirtschaftlichkeit | Ertrag vs. Aufwand | Erträge 100.000 €, Aufwand 80.000 € |
Produktivität | Output vs. Input | 50 Produkte aus 100 kg Material |
Wirtschaftlichkeit im Vergleich zur Rentabilität
Die Rentabilität misst, wie profitabel Dein Unternehmen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital arbeitet. Sie zeigt sich etwa in der Umsatzrentabilität, die den Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt.
Die Wirtschaftlichkeit betrachtet dagegen die unmittelbare Effizienz, also das Gleichgewicht zwischen Erträgen und Aufwendungen.
Ein Beispiel: Wenn Dein Unternehmen mit einem Aufwand von 50.000 Euro einen Ertrag von 100.000 Euro erzielt, liegt die Wirtschaftlichkeit bei 2,0. Die Umsatzrentabilität, in diesem Fall 50 %, zeigt hingegen, welcher Anteil des Umsatzes als Gewinn verbleibt – also wie rentabel Dein Unternehmen arbeitet.
Wie kann die Wirtschaftlichkeit verbessert werden?
Es gibt viele Hebel, mit denen Du die Wirtschaftlichkeit Deines Unternehmens steigern kannst. Dabei geht es oft darum, entweder den Ertrag zu erhöhen oder den Aufwand zu reduzieren.
Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit
Um die Wirtschaftlichkeit langfristig zu sichern oder zu verbessern, solltest Du an mehreren Stellschrauben drehen. Besonders wichtig ist dabei die Produktivität, also das Verhältnis von Einsatzmenge und Ausbringungsmenge. Nur wenn die Einsatzmenge – also Personal, Material und Maschinen – effizient genutzt wird, lässt sich eine hohe Ausbringungsmenge erzielen. Die Produktivität zeigt Dir, wie effektiv dieser Prozess ist.
Kennzahl | Bedeutung |
Produktivität | Verhältnis zwischen Einsatzmenge und Ausbringungsmenge, also Input und Output |
Einsatzmenge | eingesetzte Ressourcen wie Personal, Rohstoffe oder Maschinen |
Ausbringungsmenge | tatsächliche Menge an Produkten oder erbrachten Leistungen |
Diese Kennzahlen helfen Dir, Schwachstellen zu erkennen und daraus gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit abzuleiten. Hier sind einige konkrete Maßnahmen, die helfen könnten:
- Prozessoptimierung: Eliminiere unnötige Schritte und automatisiere Prozesse.
- Effiziente Ressourcenplanung: Optimiere den Einsatz von Personal, Material und Maschinen.
- Kostenkontrolle: Halte Deine Betriebsausgaben im Blick und reduziere unnötige Kosten.
Finom bietet die umfassende Lösung für das Management von Ausgaben.
- Preisanpassungen: Überprüfe regelmäßig, ob Deine Preise marktgerecht sind.
- Marktanalyse: Analysiere die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe und richte Dein Angebot danach aus.
Der Einfluss von Investitionen auf die Wirtschaftlichkeit
Oft kommt es vor, dass Investitionen die Wirtschaftlichkeit kurzfristig negativ beeinflussen, etwa durch hohe Abschreibungen oder zusätzliche Kosten. Langfristig können sie die Wirtschaftlichkeit jedoch verbessern, indem sie zu höherer Produktivität und besseren Erträgen führen.
Ein wichtiger Punkt ist die Amortisationsrechnung. Diese zeigt, wie lange es dauert, bis sich eine Investition rechnet, indem höhere Erträge oder niedrigere Kosten erreicht werden. Diese Berechnung gehört zu den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
Wirtschaftlichkeit als Erfolgsfaktor
Die Wirtschaftlichkeit zeigt, wie effizient Dein Unternehmen arbeitet. Sie stellt das Verhältnis von Erlösen und Kosten dar und hilft Dir, bessere Entscheidungen zu treffen.
Wenn Dein Unternehmen eine hohe Wirtschaftlichkeit erreicht, bedeutet das, dass Du Erträgen und Aufwendungen optimal aufeinander abgestimmt hast. Das macht Dein Unternehmen langfristig stabil und wettbewerbsfähig.
Begriff | Bedeutung |
Kosten- und Leistungsrechnung | Grundlage für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit |
EBITDA | Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen |
Vollkostenrechnung | Berücksichtigung aller Kostenarten |
Rohertrag | Differenz aus Erlösen und direkten Kosten |
Preisuntergrenze | Mindestpreis für wirtschaftliches Arbeiten |
Egal, ob es um die Aufstellung und Ausführung Deines Haushaltsplans oder um Investitionsentscheidungen geht – die Wirtschaftlichkeit dient als klare Orientierungshilfe. Sie ermöglicht Dir, Dein Unternehmen wirtschaftlich zu führen, Rücklagen zu bilden und langfristig erfolgreich zu sein.
Analysiere regelmäßig Deine Wirtschaftlichkeit und nutze die Kennzahl als Kompass für Dein unternehmerisches Handeln.
Schau Dir unsere anderen Artikel an:
Letzte Artikel
Mezzanine-Kapital: Eine alternative Finanzierungsmöglichkeit für Unternehmen
Nebengewerbe Steuern: Was zahlen, was absetzen?
Die eingetragene Gesellschaft bürgerlichen Rechts (eGbR)
UG in GmbH umwandeln: Schritt für Schritt
Cross-Selling: Beispiele, Tipps und erfolgreiche Strategien
Amazon-Shop eröffnen: Amazon Seller werden
Steuerfreie Mitarbeitergeschenke: Gesetze und Tipps
Beitrag teilen