Trading bedeutet, Wertpapiere in kurzen Abständen zu kaufen und zu verkaufen und dabei auf kurzfristige Kursschwankungen zu setzen. In diesem Artikel findest Du die wichtigsten Informationen, um Dir den Einstieg zu erleichtern.

Inhalt

Trading: Definition und Bedeutung

Der Begriff Trading beschreibt den Handel mit Währungen und Wertpapieren mit dem Ziel der Gewinnerzielung. Es trägt dazu bei, dass Kapital effizienter fließt, was zu einer dynamischeren und besser vernetzten Weltwirtschaft führt.

Auf den Finanz- und Aktienmärkten gibt es Trader, die im eigenen Namen oder im Namen von Kunden Vermögenswerte zu Spekulationszwecken kaufen oder verkaufen. Sie verfügen über eine spezielle Lizenz, die es ihnen erlaubt, direkt über die Börse zu handeln. Private Händler benötigen dazu einen Vermittler.

Wenn Du nur vorhast, mit Trading zu beginnen, solltest Du wissen, dass es nicht nur Rendite, sondern auch große Risiken mit sich bringen kann. Mögliche Verluste lassen sich durch gutes Risiko-Management reduzieren, aber es gibt keine Erfolgsgarantien. Lies weiter, wenn Du Dir sicher bist, dass diese Tätigkeit etwas für Dich ist, und erfahre, wie Du mit dem Handel beginnen kannst.

Wie funktioniert Trading?

Alles, was auf dem Markt gekauft und verkauft werden kann, wird als Handelsinstrument bezeichnet. Es gibt auch das Konzept der „Vermögenswerte“ - dieser Begriff bezieht sich auf alles, was nicht auf dem Derivatemarkt gehandelt wird. Zu den Vermögenswerten gehören unter anderem Aktien, Anleihen, Währungen und Rohstoffe. 

Will man auf dem Finanzmarkt Geld verdienen, muss man also einen Vermögenswert günstig kaufen und teurer verkaufen. “Kaufen” heißt in diesem Fall, eine Position zu eröffnen; “verkaufen” heißt, sie zu schließen. Um profitabel handeln zu können, müssen Händler daher in der Lage sein, eine genaue Marktanalyse durchzuführen.

Arten des Tradings

Die bekanntesten Instrumente sind Aktien und Anleihen, doch Trading umfasst mehr. Starte mit einem Überblick über verfügbare Vermögenswerte. Hier sind die beliebtesten:

Aktienhandel 

Unternehmensaktien sind Wertpapiere, die eine Beteiligung an einem Unternehmen belegen. Mit dem Kauf von Aktien erwirbst Du einen Teil eines Unternehmens: Du wirst Aktionär und hast Anrecht auf Ausschüttungen, falls das Unternehmen einen entsprechend hohen Gewinn erzielt. Der Aktienhandel umfasst den Kauf und Verkauf börsennotierter Aktien mit dem Ziel, von Kursschwankungen zu profitieren.

Devisenhandel (Forex) 

Der Begriff Forex Trading, kurz FX, bezieht sich auf den Austausch von Währungen. Dies wäre zum Beispiel der Fall, wenn Du ein Pfund Sterling verkaufst und US-Dollar kaufst. Teilnehmer, die auf dem Devisenmarkt handeln, können Währungen zum günstigsten Wechselkursen tauschen.

Rohstoffhandel

Auf dem Rohstoffmarkt werden Geschäfte mit Rohstoffen und Primärprodukten abgeschlossen. Als Vermögenswerte gelten unter anderem Metalle (sowohl Nichteisenmetalle als auch Edelmetalle), Öl und Gas. Teilnehmer dieses Marktes sind nicht nur Privatanleger, sondern auch große Unternehmen, Konzerne und sogar Staaten. 

Futures und Optionen

Futures sind Verträge, die den Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts zu einem festen Preis an einem bestimmten Datum verpflichten. Optionen geben dem Anleger das Recht, aber nicht die Pflicht, Vermögenswerte bis zu einem Verfallstag zu einem bestimmten Preis zu handeln.

Krypto-Trading

Das Wesen des Krypto-Tradings besteht darin, aufgrund von kurzfristigen Preisänderungen auf den Kryptowährung Märkten vom Handel mit Kryptowährungen zu profitieren. Angesichts der hohen Volatilität von Kryptowährungen gibt es dabei stets viele Handelsmöglichkeiten.

Welche Trading-Strategien können Anleger wählen?

Trader können verschiedene Handelsansätze verwenden. Es werden die folgenden Arten des Handels unterschieden.

Day-Trading

Daytrading wird am häufigsten verwendet. Dabei handelt es sich um einen Handelsstil, bei dem die Händler an einem Handelstag mehrere Wertpapiere kaufen und verkaufen. Die Trader schließen alle Positionen am Abend und tätigen somit alle Geschäfte an einem Tag.

Swing-Trading 

Swing-Trading ist eine Methode, bei der Trader Wertpapiere mit der Absicht kaufen und verkaufen, sie mehrere Tage oder in manchen Fällen mehrere Wochen lang zu halten. Swing-Trader, die auch als trendfolgende Händler bekannt sind, verwenden häufig ein Tagesdiagramm, um Geschäfte zu tätigen, die dem allgemeinen Trend des Marktes folgen.

Position-Trading

Beim Positionshandel werden Positionen über einen längeren Zeitraum gehalten, meist von einigen Tagen bis zu mehreren Jahren. Trader setzen auf langfristige Trends statt auf kurzfristige Schwankungen.

Scalping

Scalping umfasst viele kurzfristige Geschäfte innerhalb eines Tages, oft mit minimalen Preisänderungen. Die Dauer eines Geschäfts liegt zwischen Sekunden und Minuten.

Trendfolge

Trendfolger setzen darauf, dass sich etablierte Trends fortsetzen. Ziel ist es, bestehende Trends zu erkennen und daraus Gewinne zu erzielen, ohne die Marktrichtung vorherzusagen.

Momentum-Strategie

Beim Momentum Trading kaufen Händler Vermögenswerte mit Aufwärtstrend und verkaufen solche mit Abwärtstrend, basierend auf der Stärke der jüngsten Preisbewegungen.

Zeithorizont

Der Anlagehorizont ist eines der grundlegenden Konzepte des Tradings. Es handelt sich um einen Zeitraum, in dem ein Anleger in der Erwartung, einen Gewinn zu erzielen, plant, in bestimmte Projekte und Vermögenswerte zu investieren.

Langfristige Investitionen

Ein Trader hält Positionen wochen- oder monatelang. Diese Option eignet sich für Anleger, die sich auf die Marktlage verlassen können und keine tägliche Marktanalyse benötigen. Das langfristige Ziel steht im Vordergrund.

Kurz- und mittelfristiges Trading

Ein Geschäft wird hierbei einige Minuten bis zu höchstens 2 Tage lang gehalten. Beim kurzfristigen Trading muss ein Händler die Entwicklung der Kurse laufend verfolgen, um keine Gelegenheit zum günstigen Abschluss eines Geschäfts zu verpassen. 

Die Haltedauer eines Deals beträgt in diesem Fall mehrere Tage, ist jedoch in der Regel auf eine Woche begrenzt. Es ist bei dieser Handelsart üblich, den Markt täglich zu überprüfen, aber eine konstante Überwachung ist nicht nötig. Es reicht, die Trends jeden Tag ein paar Mal zu überprüfen.

Trading oder Investieren: Wo liegt der Unterschied?

Sowohl Trader als auch Investoren sind am Handel mit Finanzanlagen beteiligt, aber ihre Strategien, Werkzeuge und Fähigkeiten unterscheiden sich erheblich. Auch die Höhe des Risikos und die möglichen Erträge sind unterschiedlich. Was sind also Handel und Investitionen und worin besteht der Unterschied?

  • Handel ist ein kurzfristiges Geschäft, das sich auf technische Analyse oder Spekulation stützt.
  • Investieren ist der Aufbau eines Portfolios aus vielversprechenden Vermögenswerten und die Erzielung von Gewinnen durch Dividenden und Kupons.

Unterschiede zwischen Investieren und Trading:

 TradingInvestieren
Zeitraumkurzfristiglangfristig
Zielekurzfristige Gewinnelangfristige Gewinne
Risikohöheres Risikomeist ein geringeres Risiko möglich
Generierung von RenditeKaufen und Verkaufen von VermögenswertenKaufen und Verkaufen von Vermögenswerten, evtl. Aktionärsdividenden 
Liquiditäthohe Liquidität erforderlichgewisse Liquidität erforderlich, jedoch selten eine hohe
Eigentum des Vermögenswertsnicht bei Derivatenja
Short-Positionenmit einigen Derivaten möglichnur über den Verkauf von Vermögenswerten oder inverse börsengehandelte Fonds (ETFs)
Hebelmit einigen Derivaten möglichnur über ETFs mit Hebelwirkung

Wie beginne ich mit dem Online-Trading?

Jeder kann Trading lernen. Sozialer Status, Alter und Bildung spielen keine Rolle. Allerdings erfordert der Handel, wie jeder andere Beruf auch, bestimmte Fähigkeiten, Kenntnisse und moralische Qualitäten. 

Um Trader zu werden, solltest Du einige obligatorische Schritte befolgen:

  1. Ausbildung. Diese kann durch ein Selbststudium, eine spezielle Ausbildung oder die Teilnahme an Kursen erfolgen. 
  2. Auswahl von Markt- und Finanzinstrumenten. Nach der Schulung und sorgfältigen Analyse musst Du den für Dich am besten geeigneten Markt und die entsprechende Art des Tradings auswählen.
  3. Auswahl eines Brokers. Ein Trader benötigt einen Online-Broker als Vermittler. Wähle ein Maklerunternehmen nach Seriosität, Erfahrung und Tools. Anschließend eröffne ein Handelskonto.
  4. Auswahl der Software. Demoversionen von Handelsplattformen ermöglichen es, diese zu testen. Wichtig sind eine benutzerfreundliche Oberfläche, durchdachte Charts und vielfältige Instrumente.

Es ist auch wichtig, dass angehende Trader auf die damit verbundenen hohen Kosten vorbereitet sind - es ist selten, dass jemand in der Lage ist, mit dem ersten Handel sofort Geld zu verdienen.

Wenn nicht genügend Startkapital vorhanden ist, kann ein Trader:

  • sich von einem Broker Geld leihen, um einen Handel zu tätigen.
  • bei dem Unternehmen ein Maklerkonto mit einem Prozentsatz der Gewinne beantragen.

Handelsinstrumente und -plattformen

Eine Tradingplattform verschafft Tradern Zugang zu Finanzmärkten und wird für zentrale Aspekte des Tradings genutzt: Informationssuche, Marktanalyse, Verwaltung von Geschäften, Testen von Strategien und Analyse der Ergebnisse.

Hier sind drei der beliebtesten Handelsplattformen von heute:

  • TradingView. Eine Plattform mit enormer Funktionalität: Hier gibt es Tausende von Indikatoren und Strategien, sowohl von Community-Mitgliedern als auch von bekannten Anbietern. 
  • MetaTrader 5. Gefragte Forex-Plattform mit 82 Analysetools, interaktiven Charts und Unterstützung aller Order-Typen.
  • ATASPlattform für Volumenanalyse, die tiefe Markteinblicke und Handelsvorteile bietet.

Eine Handelsplattform wird oft in Verbindung mit einem Broker genutzt, der den Zugang zu den Märkten ermöglicht und weitere Dienstleistungen anbietet. 

Die fundamentale Analyse untersucht wirtschaftliche, finanzielle und politische Faktoren, um den "inneren Wert" eines Vermögenswerts zu bestimmen und ihn mit dem aktuellen Marktpreis zu vergleichen. Die technische Analyse basiert auf historischen Preisbewegungen und nutzt Statistiken wie Handelsvolumen, um möglichst präzise Prognosen zu erstellen.

Grundregeln des Online-Tradings

Es gibt einige wichtige Handelsregeln, die jeder Händler, der erfolgreich sein will, befolgen sollte:

  1. Plane Deinen Handel und halte Dich an diesen Plan.
  2. Hoffnung und Angst sind zwei der schlimmsten Feinde eines Spekulanten.
  3. Halte die Ergebnisse Deiner Geschäfte fest.
  4. Behalte unabhängig von der Höhe des Verlustes eine positive Einstellung.
  5. Denke zu Hause und im Urlaub nicht an den Markt.
  6. Zu viel Privatleben kann Dein größter Feind sein. Hüte Dich davor.
  7. Setze Dir ständig höhere Handelsziele.

Risiken des Online Tradings

Der Handel ist immer mit Risiken verbunden. Wirf einen Blick auf die Arten von Risiken, die Du möglicherweise eingehst.

Zinsänderungsrisiken

Der Zinssatz wird in der Regel durch die Höhe des Risikos bestimmt, das der Kreditgeber übernimmt. In der Regel zahlen Kreditnehmer, die als risikoreich eingestuft werden, einen höheren Zinssatz für das Darlehen. Umgekehrt zahlen Kreditnehmer mit geringerem Risiko während der Laufzeit des Kredits niedrigere Zinssätze.

Währungsrisiken

Das Wechselkursrisiko ist das Risiko, das mit dynamischen Veränderungen des Wertes einer Währung verbunden ist. Das Wechselkursrisiko ist besonders wichtig für Unternehmen, die in mehreren Ländern tätig sind oder ihre Produkte regelmäßig exportieren.

Volatilitätsrisiken

Das Volatilitätsrisiko beschreibt das Ausmaß der Volatilität an den Märkten und sollte unbedingt in die Handelsstrategie eines jeden Händlers einbezogen werden. Ohne ein gewisses Maß an Volatilität wäre es für einen Trader fast unmöglich, aus seinen Handelsaktivitäten Kapital zu schlagen.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko ist das Geschäftsrisiko, dass eine Partei die andere Partei nicht bezahlen kann, beispielsweise wenn sie in Konkurs geht. Es ist wichtig, dass der Broker in dem Land, in dem er tätig ist, ordnungsgemäß reguliert ist und ausreichende Rücklagen für den Fall bildet, dass die andere am Handel beteiligte Partei ihre Verluste nicht decken kann.

Rechtliche und steuerliche Aspekte

In Deutschland ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die zuständige Aufsichtsbehörde, die den Handel und die Finanzmärkte reguliert. Trader müssen sicherstellen, dass sie alle Anforderungen der jeweiligen Aufsichtsbehörden erfüllen.

In Deutschland beträgt der Steuersatz für Kapitalerträge, oft auch als Abgeltungssteuer bezeichnet, Stand September 2023 25%. Dazu kommen der Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer, die den effektiven Steuersatz erhöhen.

Trading-Kosten

Handelsplattformen werben oft damit, dass ihre Angebote kostenlos sind, aber es gibt viele versteckte Handelskosten, die ein Broker möglicherweise zunächst nicht offenlegt. Diese umfassen die folgenden Kostenpunkte:

  • Transaktionsgebühren. Diese Gebühren werden bei jedem Kauf oder Verkauf eines Handelsinstruments erhoben. Sie können in unterschiedlicher Form auftreten, beispielsweise als Brokergebühren, Provisionen oder Handling-Gebühren.
  • Spreads. Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Bid-Preis) und dem Verkaufspreis (Ask-Preis) eines Handelsinstruments. Ein enger Spread bedeutet geringere Kosten, während ein breiter Spread höhere Handelskosten signalisiert.
  • Finanzierungskosten. Diese Kosten entstehen, wenn Positionen über Nacht gehalten werden, insbesondere bei Margin-Trading oder Derivaten.

FAQ

Wie lässt sich das Trading einfach erklären?

Unter Trading versteht man den gewinnorientierten Handel mit Währungen, Wertpapieren oder Rohstoffen.

Wie können Einsteiger ins Trading starten?

Erfolgreiches Trading erfordert Kenntnisse der Gesetzgebung, eine solide theoretische Grundlage, Verständnis der Börsen- und Aktienmärkte, analytische Fähigkeiten, Aufmerksamkeit für Details und natürlich freies Kapital.

Welche verschiedenen Arten des Tradings gibt es?

Die wichtigsten Trading-Stile sind Day-Trading oder Intraday-Trading-Stile wie Scalping, Swing-Trading und Positionstrading.

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