Buchhalter oder Steuerberater befassen sich beide mit Steuerangelegenheiten, sind aber dennoch verschiedene Berufe mit unterschiedlichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Buchhaltung und Steuerberatung betrachten, um ein besseres Verständnis beider Berufe aufzubauen.
Buchhalter:innen und Steuerberater:innen: Was verbindet die beiden Berufe?
Die Buchhaltung und die Erstellung von Steuern stehen in engem Zusammenhang, da eine präzise Finanzbuchhaltung für die Steuerplanung und -erklärung unerlässlich ist. Buchhalter und Steuerberater müssen daher eng zusammenarbeiten, um die Genauigkeit und Korrektheit aller Berichte zu gewährleisten. Präzise Jahresabschlüsse sind zudem notwendig, damit ein Unternehmen seine Steuerverpflichtungen ordnungsgemäß erfüllen und so mögliche Strafen vermeiden kann.
Letztendlich tragen sowohl Buchhalter als auch Steuerberater die Verantwortung dafür, dass ein Unternehmen rechtliche Vorgaben einhält und finanziell stabil bleibt.
Buchhalter:innen und Steuerberater:innen: Welche Aufgaben umfassen die Buchhaltung und die Steuerberatung?
Obwohl die berufliche Tätigkeit von Buchhalter:innen und Steuerberater:innen in engem Zusammenhang steht, haben sie unterschiedliche Aufgaben. Schauen wir uns die wichtigsten typischen Aufgaben von Buchhaltern und Steuerberatern an:
Aufgaben eines Buchhalters
Unabhängig von der Organisations- und Rechtsform eines Unternehmens ist es in der Regel unmöglich, auf eine:n Buchhalter:in zu verzichten. Die Hauptaufgaben eines Buchhalters sind die folgenden:
1. Finanzbuchhaltung:
- Erfassung und Dokumentation von Geschäftsvorfällen
- Anlage und Pflege von Konten
- Durchführung der Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
- Kontierung von Belegen
2. Jahresabschluss:
- Erfassung und Dokumentation von Geschäftsvorfällen
- Vorbereitung der Jahresabschlüsse (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung)
- Erstellung von Einnahmen-Überschuss-Rechnungen
- Abstimmung von Konten
3. Steuerliche Aufgaben:
- Erstellung von Steuererklärungen (Umsatzsteuer, Körperschaftsteuer etc.)
- Unterstützung bei Betriebsprüfungen durch das Finanzamt
4. Kostenrechnung:
- Durchführung von Kostenanalysen und -kontrollen
- Budgetierung und Forecasting
5. Lohn- und Gehaltsabrechnung:
- Berechnung und Auszahlung von Löhnen und Gehältern
- Abwicklung von sozialversicherungsrechtlichen Angelegenheiten
Aufgaben des Steuerberaters
Auch ein:e Steuerberater:in ist entscheidend für Unternehmen, denn er erbringt professionelle Dienstleistungen in Steuerfragen für juristische und natürliche Personen. Er hilft seinen Kunden, ihre Steuerlast zu optimieren, das Steuerrecht einzuhalten und Streitigkeiten mit den Steuerbehörden beizulegen. Typische Aufgaben eines Steuerberaters sind die folgenden:
- Steuererklärung: Erstellung und Einreichung von Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer-, Umsatzsteuer- und Gewerbesteuererklärungen
- Steuerberatung: Beratung von Mandanten in allen steuerlichen Angelegenheiten, wie die optimale Steuergestaltung, Steueroptimierung und -planung
- Überwachung ordnungsgemäßer Buchführung: Unterstützung bei der laufenden Buchführung und dem Finanz- und Rechnungswesen
- Jahresabschlüsse: Erstellung von Jahresabschlüssen nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB)
- Umsatzsteuerberatung: Unterstützung bei umsatzsteuerlichen Fragestellungen
Unterschied zwischen Buchhalter:in und Steuerberater:in
Steuerberater für Kleinunternehmer und andere Unternehmen befassen sich im Gegensatz zu Buchhaltern eher mit der strategischen Planung. Buchhalter:innen konzentrieren sich hingegen mehr auf die praktischen Aspekte der Steuererfassung und -erklärung. Wir haben die wichtigsten Unterschiede für Dich in einer Tabelle zusammengestellt.
Buchhalter:innen | Steuerberater:innen | |
Zuständigkeiten |
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Ausbildung |
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Rechtlichen Befugnissen |
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Ausbildung: Welche Qualifikationen benötigt ein:e Buchhalter:in und Steuerberater:in?
Buchhalter:innen und Steuerberater:innen benötigen, wie in der obigen Tabelle ersichtlich wird, unterschiedliche Ausbildungen. Schauen wir uns dieses Thema genauer an.
Buchhalter:innen
Die Ausbildung zum:r Buchhalter:in unterliegt keiner gesetzlichen Regelung. Die Berufsbezeichnung Buchhalter ist nicht geschützt und hat keinen speziellen Ausbildungsberuf.
Die Ausbildung zum:r Bilanzbuchhalter:in erfordert eine erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Ausbildung. Darüber hinaus sollten Buchhalter:innen über einschlägige praktische Erfahrungen im Finanz- und Rechnungswesen und idealerweise über Kenntnisse im Finanzrecht verfügen.
Das Zertifikat „Geprüfter Bilanzbuchhalter“ kann auch durch Ablegen einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer erworben werden.
Steuerberater:innen
Steuerberater ist eine geschützte Berufsbezeichnung. Um sich rechtmäßig Steuerberater:in nennen zu dürfen, muss das staatliche Steuerberaterexamen erfolgreich abgelegt werden. Voraussetzung für diese Prüfung ist ein Hochschulabschluss oder eine Berufsausbildung und mehrjährige praktische Erfahrung.
Der Beruf des Steuerberaters wird durch das Steuerberatungsgesetz (StBerG) geregelt.
FAQ
Gibt es einen Unterschied zwischen Buchhaltern und Steuerberatern?
Ja, diese Berufe sind unterschiedlich. Einer der wichtigsten Unterschiede ist, dass ein Buchhalter nicht befugt ist, Jahresabschlüsse oder Steuererklärungen zu erstellen.
Welche Aufgaben übernimmt ein Steuerberater?
Die umfassende steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung und Vertretung stellt den Steuerberater vor eine Vielzahl von Herausforderungen. Dazu gehören unter anderem die Deklarationsberatung, Durchsetzungsberatung, Gestaltungsberatung. Weitere Dienstleistungen umfassen insbesondere die Erfüllung von Rechnungslegungspflichten.
Welche Aufgaben übernimmt der Buchhalter?
Die Buchhaltung umfasst, je nach Unternehmensgröße, folgende Aufgabenbereiche: Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, Lohn- und Gehaltsbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung, Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung.
Sind die Begriffe Steuerberater und Buchhalter rechtlich geschützt?
Der Titel „Steuerberater“ ist rechtlich geschützt und darf somit nur von Personen geführt werden, die die entsprechende Prüfung abgelegt und die Zulassung erhalten haben. Der Titel „Buchhalter“ ist in Deutschland nicht staatlich geschützt, jedoch gibt es entsprechende Qualifikationen, die den beruflichen Status unterstreichen können.
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