A/R Accounts (Accounts Receivable) und A/P (Accounts Payable) sind zwei unumgängliche Konzepte des Finanz- und Rechnungswesens. Sie gelten als Indikatoren der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens. Für Dich als Kleinunternehmer ist es daher wichtig, diese Konten zu verstehen.

Inhalt

Was sind A/P- und A/R Accounts?

Gehen wir zunächst darauf ein, was A/P und A/R Accounts sind und worin ihre Unterschiede liegen. Als Accounts Receivable, kurz A/R, bezeichnet man die Beträge, die Kunden Dir für gelieferte Produkte oder Dienstleistungen schulden.

Accounts Payable (A/P) sind hingegen Verbindlichkeiten oder besser ausstehende Zahlungen, die Dein Unternehmen noch zahlen muss.

A/R vs. A/P im Vergleich

Hier findest Du einen kurzen Vergleich der zwei Konten:

EigenschaftAccounts Receivable (A/R)Accounts Payable (A/P)
DefinitionForderungen (A/R) an KundenVerbindlichkeiten (A/P) gegenüber Lieferanten
KontoartVermögenskontoSchuldenkonto
AufgabeEinnahmenmanagementAusgabenmanagement
Cashflowhöhere Liquiditätgeringere Liquidität
BilanzabbildungAktivaPassiva

Hauptunterschiede zwischen Accounts Receivable und Accounts Payable

In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Rollen und Unterschiede von Verbindlichkeiten (A/P) vs. Forderungen (A/R).

Rolle im Cashflow

Der Cashflow ist einer der wichtigsten Punkte für die finanzielle Vorausplanung eines Unternehmens und die Sicherung des Betriebskapitals. Folgende Punkte solltest Du dabei beachten:

  • A/R Accounts: Offene Forderungen (A/R) für erbrachte Dienstleistungen bedeuten für Dich Einnahmen. Eine gute Finanzstrategie hilft Dir, Zahlungsausfälle zu vermeiden und so sicherzustellen, dass Dein Cashflow nicht ins Stocken gerät.
     
  • A/P Accounts: Verbindlichkeiten (A/P) bedeuten für Dich Ausgaben. Hier solltest Du auf jeden Fall darauf achten, Zahlungsziele effizient zu nutzen, um finanzielle Engpässe und einen erhöhten Aufwand für Forderungsausfälle zu verhindern.

Klassifizierung in der Bilanz

Einer der kompliziertesten Aspekte der Unternehmensführung ist die Bilanz. In diesem Abschnitt erhältst Du einen klaren Überblick dazu.

A/R Accounts als Vermögenskonto

Accounts Receivable werden in der Bilanz als kurzfristige Vermögenswerte klassifiziert. Sie stellen finanzielle Mittel dar, die Deinem Unternehmen in naher Zukunft für Waren oder Dienstleistungen zufließen, gehören also zur Plus-Seite.

Beispiel: Ein Design-Studio stellt im Mai einem Kunden eine Rechnung über 5.000 € mit 30 Tagen Zahlungsziel aus. Bis zum Zahlungseingang wird der Betrag in der Bilanz als Forderung (A/R) erfasst und anschließend als liquides Mittel verbucht.

A/P Accounts als Schuldenkonto

Accounts Payable werden als kurzfristige Verbindlichkeiten verbucht. Sie repräsentieren das Geld, das Du innerhalb der gegebenen Zahlungsfrist, beispielsweise nach 30 Tagen, an Deine Gläubiger zahlen musst. Daher stellen sie die Minus-Seite der Bilanz dar.

Beispiel: Dasselbe Design-Studio erhält für eine Kampagne eine Rechnung über 3.000 € mit 14 Tagen Zahlungsfrist. Bis zur Zahlung wird der Betrag als Verbindlichkeit (A/P) in der Bilanz geführt.

Prozesse und Herausforderungen im A/P- und A/R-Management

Die Verwaltung der Forderungen (A/R) und der Verbindlichkeiten (A/P) ist eine ständige Herausforderung. Während Du bei A/R darauf achten musst, spätestens zum Fälligkeitsdatum Deine Zahlungen einzuziehen, ist es bei A/P wichtig, dass Du Deine eigenen Zahlungen strategisch planst. Automatisierte Tools können Dir hier viel Arbeit abnehmen.

Finom hat eine spezielle digitale Plattform entwickelt, die es KMU, Unternehmern und registrierungspflichtigen Unternehmen ermöglicht, ihre Finanzen leicht zu verwalten.

Accounts Receivable und Accounts Payable – Die Verwaltung

Um den Verwaltungsaufwand zu verringern, kannst Du einige hilfreiche Strategien anwenden. In den nächsten Abschnitten geben wir Tipps zur Verwaltung der Forderungen (A/R) und der Verbindlichkeiten (A/P).

Best Practices für das A/R-Management:

  1. Schnell Rechnungen schreiben: Je schneller Kunden die Rechnung erhalten, desto eher bezahlen sie.
  2. Zahlungsfristen klar definieren: Kommuniziere klar, bis wann die Zahlung erfolgen muss.
  3. Forderungsausfälle minimieren: Führe immer Bonitätsprüfungen durch und arbeite mit automatisierten Mahnungssystemen.
  4. Digitale Tools nutzen: Diese können Dir helfen, offene Posten im Blick zu behalten.

Best Practices für das A/P-Management:

  1. Fälligkeitsdatum ausnutzen: Nutze Zahlungsziele aus, ohne die Fristen zu überschreiten, um Deinen Cashflow optimal zu gestalten.
  2. Prioritäten setzen: Bezahle zuerst elektronische Rechnungen mit höheren Verzugsstrafen oder von wichtigen Lieferanten.
  3. Kostenkontrolle: Überprüfe Deine Verbindlichkeiten (A/P) laufend, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.
  4. Automatisierung: Buchhaltungssoftware kann Dir helfen, verschiedene Zahlungsfristen, beispielsweise 14 oder 30 Tage, einzuhalten und Doppelzahlungen zu vermeiden.

Die Wichtigkeit des Managements von A/P- und A/R Accounts

Eine gute Verwaltung von A/P- und A/R Accounts und das schnelle Rechnungenserstellen ist für das Management Deines Betriebskapitals essentiell. Durch das richtige Timing von Einnahmen und Ausgaben kannst Du Deine Flexibilität in Bezug auf das Betriebskapital erhöhen und Dein Unternehmen auf dem richtigen finanziellen Kurs halten.

Vermeidung rechtlicher Schritte

Rechnungen, die verspätet oder gar nicht gezahlt werden, können zu rechtlichen Schritten und Forderungsausfällen führen – sowohl bei Forderungen (A/R) als auch bei Verbindlichkeiten (A/P). Dies zerstört das Vertrauen auf der Geschäftsebene, vor allem, wenn es mit einer Verjährung der Rechnung einhergeht. Gute Strategien zum Finanzmanagement helfen Dir, diese Risiken und Konflikte zu vermeiden.

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