Die SMART-Methode ist eine Technik, mit der es einfacher wird, Ziele zu formulieren. Der Begriff “Ziele SMART formulieren” bedeutet dabei, diese spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert im Hinblick auf den Zeitpunkt festzulegen. Wenn Du ein besseres Verständnis der Endergebnisse Deiner Tätigkeit erlangen und Deine persönlichen und Geschäftsziele besser und einfacher erreichen möchtest, wird dieser Überblick für Dich von großem Nutzen sein.

Inhalt

Was ist die SMART-Methode?

Die SMART-Methode wurde von George T. Doran, einem Experten im Bereich Strategische Planung, geprägt. Im Jahre 1981 wurde sein Artikel über ein Verfahren veröffentlicht, wie in der Unternehmensverwaltung Schritt für Schritt ein Ziel formuliert werden kann.

Heutzutage ist die SMART Zielsetzung eine der bekanntesten Methoden im Management. Das Hauptziel der Methodik ist es, die Formulierung klarer und realistischer Ziele zu unterstützen. 

Die bekannte SMART Formel besteht aus fünf Schlüsselkriterien: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.

Spezifisch (Specific)

Laut dieser Methodik müssen Ziele spezifisch, klar und relevant für das Unternehmen sein.

  • Fragen: Was genau wollen wir erreichen/verbessern/verändern? Ist das wirklich unser Ziel?
  • Beispiele: „Erhöhung der Verkaufszahlen“, „Erschließung eines neuen Marktes”

Messbar (Measurable)

In diesem Fall wird ein konkretes Ziel in Zahlen ausgedrückt. Die Zielformulierung muss eine numerische Definition oder eine Menge in absoluter oder prozentualer Form enthalten.

  • Fragen: Welche Ergebnisse wird die Erreichung des Ziels zeigen? Wie viel und was wollen wir kaufen/verkaufen? Welche Fakten würden bestätigen, dass das SMART-Ziel erreicht wurde?
  • Beispiele: „250.000 Euro“, „8 Seminare pro Monat“, „15 % Umsatzsteigerung“, “Unser EBIT soll in dieser Periode 2 Mio. Euro betragen”.

Attraktiv (Erreichbar, Achievable)

Die im SMART-Ansatz genannten Ziele müssen sowohl erreichbar als auch erstrebenswert sein. Berücksichtige dabei die verfügbaren Ressourcen, sonst reichen diese möglicherweise einfach nicht für Deine Ambitionen aus.

  • Fragen: Können wir dieses SMART-Ziel erreichen? Haben wir Ressourcen (Zeit, Personal, Geldmittel, Werkstoffe usw.), um unser Ziel zu erreichen? Was kann behindern und was kann helfen?
  • Beispiel: “Reduzierung negativer Bewertungen unserer Produkte um 30 %”, “Unsere Firma soll in dieser Stadt zu einem der Top-10-Marktführer für den Blumenverkauf werden”

Realistisch (Angemessen, Relevant)

Das Ziel muss mit der Mission und den Hauptzielen und Plänen des Unternehmens übereinstimmen. Auch die Vereinbarkeit mit Ressourcen und Mitarbeitern ist wichtig.

  • Fragen: Warum brauchen wir dieses Ergebnis? Wozu machen wir das? Stimmt dieses Ziel mit den strategischen Zielen und der Mission des Unternehmens überein? Steht dieses Ziel im Widerspruch zu anderen Zielen?
  • Beispiele: „Abschließen von Verträgen mit 5 großen Distributoren”, “Gewinn von 1.000+ Neukunden”

Terminiert (Time bound)

Für Zwischen- und Endergebnisse muss eine Frist gesetzt werden. Das heißt, dass klare Ziele mit festen Daten ihrer Realisierung verknüpft sind.

  • Fragen: Wie lange brauchen wir, um erfolgreich zu sein? Wann soll das geplante Ergebnis/Ziel erreicht werden?
  • Beispiele: „Die vorläufige Bilanz ist bis zum 20. Dezember vorzulegen“, “Bis Ende April sollen zwei Seminare durchgeführt werden“

Was sind W-Fragen?

Die SMART-Methode ist kompliziert. Sie umfasst mehrere Kriterien, die in bestimmten Fällen  schwer zu kombinieren sind. Als Hilfsmittel für eine klare und positive Formulierung der Ziele dienen die sogenannten W-Fragen. 

Stelle als Ergänzung zur SMART-Zielsetzung folgende Fragen:

W-FrageMögliche Formulierung
WasWas möchten wir erreichen?
WarumWarum möchten wir es erreichen? (konkrete Gründe)
WerWer wird am Prozess teilnehmen?
WoWo soll unser Ziel erreicht werden? (Ort der Zielerreichung)
WelcheWelche besonderen Anforderungen/Einschränkungen sind dabei zu berücksichtigen?

Mit diesen Fragen wird es Dir leichter fallen, wichtige Aspekte im Auge zu behalten. Du kannst sie als erste Etappe des SMART-Prozesses ansehen. 

Vorteile und Nachteile der SMART-Methode

Wie jede Methode weist die SMART-Methode bestimmte Vor- und Nachteile auf.

Die Vorteile sind folgende:

  • Klarheit und Spezifität: Hilft bei der präzisen Planung und Aufgabenteilung durch klare Zieldefinitionen.
  • Motivationssteigerung: Steigert die Mitarbeitermotivation, indem klare Aufgabenstellungen und deren Beitrag zum Unternehmenserfolg aufgezeigt werden.
  • Verbesserte Kommunikation: Unterstützt die Abstimmung zwischen verschiedenen Abteilungen durch gemeinsame, miteinander verknüpfte Ziele.
  • Risikominimierung: Minimiert das Risiko unsachgemäßer oder verspäteter Fertigstellung von Projekten durch klare Fristen und Erfolgskriterien.
  • Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Innovation: Ermöglicht eine schnelle Anpassung an neue Herausforderungen und Aufgaben.

Allerdings gibt es auch Nachteile:

  • Potenzielle Starrheit: Kann Kreativität und Flexibilität begrenzen, da die Methode recht formell und strukturiert ist.
  • Fokussierung auf kurzfristige Ziele: Manchmal zu stark auf unmittelbare, taktische Ziele wie den Jahresabschluss fokussiert, was die Sicht auf langfristige Strategien verdecken kann.
  • Abhängigkeit von externen Faktoren: Externe Einflüsse wie Wettbewerb und Regulierung können die Erreichbarkeit und Relevanz von Zielen beeinträchtigen.

Wichtig ist es, dieser Methode nicht blind zu folgen, sondern sie an die Gegebenheiten und Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen. Sie kann auch mit anderen Tools und Ansätzen kombiniert werden, z. B. mit der Zielsetzungstheorie von Locke und Latham.

Beispiele zur Anwendung der SMART-Methode

Wir zeigen an Beispielen auf, wie man die SMART-Methode in der Praxis umsetzen kann.

Erstes Beispiel

Die SMART-Formulierung für die Abteilungsleitung lautet folgendermaßen: „Das CRM-System ‘Mega-Plan’ im Vertrieb bis zum 20. April 2024 implementieren, um Prozesse und Verwaltung zu automatisieren.” 

So sieht der Einsatz der SMART-Formel in diesem Beispiel aus:

  • S (spezifisch) – Auswahl eines bestimmten CRM-Systems 
  • M (messbar) – Eingabe von Kunden und Pläne durch Mitarbeiter ins CRM
  • A (attraktiv) – Schulung im Februar, Datenübertragung im März, Attestierung des Personals im April
  • R (realistisch) – für Automatisierung, Analyse und Kontrolle
  • T (terminiert) – bis zum 20. April 2024

Zweites Beispiel

Die SMART-Formulierung für den Vertrieb eines Unternehmens lautet folgendermaßen: „In 6 Monaten muss die Anzahl der mit Neukunden abgeschlossenen Verträge durch die Implementierung von Vertriebsskripten um 20 % gesteigert werden.“

In diesem Fall wird die Formel “Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert” folgendermaßen genutzt:

  • S (spezifisch) – Durchführung der Arbeit mit den Mitarbeitern der Vertriebsabteilung 
  • M (messbar) – 20 % Neukunden
  • A (attraktiv) – nur noch die Schulung der Mitarbeiter nötig, da Skripte fertig sind
  • R (realistisch) – zur Steigerung des Unternehmensgewinns
  • T (terminiert) – in 6 Monaten

Fazit 

Die Zielsetzung mithilfe der SMART-Formulierung ist so universell, dass man sie für die meisten Ideen verwenden kann. Stelle sicher, dass alle an der Zielerreichung beteiligten Personen den Wert der Aufgabe und den Handlungsalgorithmus vollständig verstehen. Darüber hinaus solltest Du sichergehen, dass die SMART-Zielerreichung andere strategische Entwicklungsziele nicht behindert.

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