Die Akontozahlung ist eine Zahlung in mehreren Teilen. Sie wird in Deutschland und vielen anderen Ländern genutzt. Lies diesen Artikel, um zu erfahren, wie die Zahlung auf Rechnung finanzielle Risiken verringert und Stabilität für alle Vertragsparteien gewährleistet.

Inhalt

Was ist eine Akontozahlung? Einfache Erklärung

Die Akontozahlung-Bedeutung ist einfach: Es handelt sich um eine Zahlung in mehreren Teilen. Dabei wird ein Teil gezahlt, bevor die Arbeit ganz erledigt ist. So bleibt für beide Seiten genug Geld im Umlauf. Diese Lösung hilft, die Liquidität zu sichern. Besonders bei langen oder teuren Projekten ist dies wichtig.

In welchen Bereichen wird die Akontozahlung verwendet?

In der Praxis begegnet Dir diese Zahlungsform vermutlich häufiger, als Du vielleicht denkst – sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld.

Aus dem Haushalt kennt man die Abschlagsrechnung von Strom- und Heizkosten. Dabei zahlt man jeden Monat einen festen Betrag. Am Jahresende wird geprüft, wie viel man wirklich verbraucht hat.

Auch am Bau ist diese Methode üblich. Auftraggeber:innen zahlen oft in mehreren Schritten, meistens in Abhängigkeit vom Baufortschritt. So können Firmen Material und Löhne rechtzeitig bezahlen.

Selbstständige wie Anwält:innen, Berater:innen oder Architekt:innen nutzen diese Zahlungsform ebenfalls. Gerade bei langen Projekten ist das wichtig. So bleibt genug Geld für den laufenden Betrieb.

In der Industrie und im Maschinenbau hilft die Akontozahlung bei der Planung. Unternehmen können so Material, Transport und Produktion vorfinanzieren.

Im B2B-Bereich ist diese Zahlungsart besonders relevant. Große Projekte laufen oft über viele Monate. Ohne regelmäßige Teilzahlungen fehlen oft die finanziellen Mittel. Diese Problematik betrifft sowohl Kund:innen als auch Anbieter:innen.

Unterschied zwischen Akontozahlung, Anzahlung und Teilzahlung

Viele Menschen verwechseln diese Begriffe oder verwenden sie gleichwertig. Doch es gibt klare Unterschiede in Zeitpunkt und Zweck der Zahlung. Die folgende Übersicht zeigt Dir kompakt, was die jeweilige Zahlungsart auszeichnet:

ZahlungsartZeitpunkt der ZahlungZweck / Besonderheit
Anzahlungvor Beginn der Leistungzur Sicherheit des:r Auftragnehmer:in
Akontozahlungwährend der Projektlaufzeitals Zwischenzahlung zur Sicherung der Liquidität
Teilzahlungnach erbrachter Teilleistungbasierend auf abgeschlossenen Meilensteinen

Zweck und Zeitpunkt einer Zahlung sind wichtige Aspekte einer Geschäftsbeziehung und werden meist vertraglich festgelegt. Wer die Unterschiede zwischen Zahlungsarten wie Anzahlung oder Teilzahlung kennt, kann Verträge besser planen. 

Eine Akontozahlung muss außerdem richtig gebucht werden. Das ist vor allem bei Teilbeträgen wichtig. Wenn alles genau erfasst wird, sind spätere Probleme mit dem Finanzamt unwahrscheinlich.

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Vor- und Nachteile der Akontozahlung für beide Parteien

Die Akontozahlung hat viele Vorteile, denn sowohl Kund:innen als auch Dienstleister:innen profitieren von ihr. Allerdings gibt es auch Risiken, die man frühzeitig erkennen sollte, damit man sie vermeiden kann. Gute Planung und klare vertragliche Regeln helfen dabei.

BeteiligteVorteileRisiken und Lösungen
Kund:innen

- flexiblere Zahlung in Etappen

- bessere Planbarkeit der Ausgaben

- mögliche Überzahlung bei Projektabbruch

Lösung: Kopplung der Zahlung an den Projektstand 

Auftragnehmer:innen

- Sicherung der Liquidität

- Finanzierung laufender Kosten über eine Akontorechnung

- Unsicherheiten beim Leistungsumfang

Lösung: klare Verträge und präzise Rechnungen

Geld sollte nach einem klaren Zahlungsplan gezahlt werden. Das verhindert viele Fragen und Probleme. Eine klare, präzise formulierte Rechnung hilft dabei.

Formalisierung der Akontozahlung: Rechtliche und buchhalterische Aspekte

Damit diese Zahlungsart rechtlich gültig ist, muss sie klar geregelt sein. Alle Beteiligten müssen sich im Klaren darüber sein, was vereinbart wurde.

Gerade im Bau- oder Dienstleistungsbereich gelten klare Regeln. Laut § 632a BGB dürfen Firmen Geld verlangen, wenn sie Teile der Arbeit schon erledigt haben. Dafür braucht es jedoch eine Liste der erbrachten Leistungen.

Auch in der Buchhaltung ist Genauigkeit wichtig. Die Zahlung muss einem Projekt zugeordnet sein. Dazu sind Belege wie Rechnungen oder Verträge nötig.

Ein einfacher Zahlungsplan hilft allen beteiligten Parteien und beugt Missverständnissen vor. Gute Planung senkt das Risiko und sorgt für eine klare Erwartungshaltung. Das schafft Vertrauen – und spart Zeit.

Buchungssatz für die Akontozahlung – So wird sie korrekt verbucht

Die richtige buchhalterische Erfassung einer Akontozahlung ist wichtig. Sie hilft, steuerliche Pflichten zu erfüllen und einen klaren Finanzüberblick zu behalten. Besonders bei Projekten, die lange anhalten, gehört die buchhalterische Erfassung zu den täglichen Pflichten dazu. Damit der Zahlungsvorgang ordnungsgemäß dokumentiert wird, muss der richtige Buchungssatz verwendet werden.

Wenn ein Unternehmen eine Akontozahlung erhält, wird der Betrag zuerst als Anzahlung und nicht als Umsatz gebucht. Der Buchungssatz lautet dann: “Bank an erhaltene Anzahlungen (Verbindlichkeiten)”. Dies ist wichtig, da bei Akontozahlungen die Arbeit noch nicht vollständig erbracht wurde. Das erhaltene Geld zählt daher noch nicht als Einnahme, sondern stellt rechtlich eine Verpflichtung gegenüber der Kundschaft dar, die vereinbarte Leistung zu erbringen.

Das heißt: Der Betrag darf nicht direkt als Gewinn gelten. Erst nach dem Projektende wird er richtig gebucht, meist mit Erhalt des letzten Rechnungsbetrages. Dabei wird das Geld auf das passende Erlöskonto gebucht.

Auch Kund:innen sollten gut aufpassen. Wer Geld im Voraus zahlt, hat ein Anrecht auf die Leistung. Die Akontozahlung ist lediglich eine Forderung des dienstleistenden Unternehmens. Eine gute Übersicht ist entscheidend für die effektive Nutzung dieser Zahlungsart.

Eine klare Buchführung zeigt genau, wann welche Geschäftsvorfälle verzeichnet werden. Dies erleichtert den Arbeitsalltag erheblich und hilft Firmen und Kund:innen, den Überblick zu behalten. Dies schafft wiederum Vertrauen und sorgt dafür, dass Gesetze und Regeln eingehalten werden.

Umsatzsteuer und Besteuerung von Akontozahlungen

Die Umsatzsteuer fällt in der Regel bei Zahlungseingang an, nicht erst bei der Endabrechnung. Für Unternehmer:innen bedeutet das Folgendes:

  • Die Umsatzsteuer muss zeitnah gemeldet werden.
  • Die Umsatzsteuer wird selbst bei nicht vollständig erbrachter Leistung fällig.

Wenn eine Firma vor der endgültigen Leistungserbringung Geld erhält, muss sie darauf also Umsatzsteuer zahlen. Das gilt auch, wenn die Leistung erst später erbracht wird. Entscheidend ist also der Zeitpunkt der Zahlung, nicht der Zeitpunkt der Arbeit.

Aber auch Kund:innen sollten genau hinsehen. Nur mit einer vollständigen und korrekten Rechnung dürfen sie die Vorsteuer abziehen. Wichtig sind zum Beispiel die Höhe der Steuer, die Steuernummer und ein Hinweis auf die Teilzahlung.

Wenn alle Angaben stimmen, gibt es weniger Rückfragen. Das spart Zeit und Nerven. So behalten beide Parteien den Überblick über das Projekt, die Zahlungen und die Steuerlast. Eine gute Vorbereitung schützt vor unangenehmen Überraschungen.

Wie schreibt man eine Rechnung für eine Akontozahlung?

Eine Akontozahlung-Rechnung muss klar und präzise sein. Nur so ist sie rechtlich gültig. Auch für die Buchhaltung ist das wichtig. Für Teilzahlungen braucht es jeweils eine eigene Rechnung.

Die Rechnung muss folgende Angaben enthalten, um gültig zu sein:

  1. Name und die Adresse der Person oder des Unternehmens, die/das die Rechnung schreibt. Auch der/die Empfänger:in muss aufgeführt werden.
  2. Rechnungsdatum und eine fortlaufende Rechnungsnummer. Das hilft bei der Übersicht.
  3. Hinweis, dass es sich um eine „Akontorechnung“ oder „Abschlagsrechnung“ handelt.
  4. Kurze Beschreibung des Projekts. Auch die Gesamtsumme sollte erwähnt werden.
  5. Angaben zur Umsatzsteuer. Nur dann ist ein Vorsteuerabzug erlaubt.

Eine Akontorechnung unterscheidet sich von einer normalen Rechnung, da sie nur eine Teilzahlung für bereits erbrachte oder laufende Arbeiten dokumentiert. Sie ist keine Schlussrechnung, sondern weist auf einen Teilbetrag hin und erwähnt dabei die noch ausstehende Leistung. In der Endabrechnung werden später alle Akontozahlungen vom Gesamtbetrag abgezogen.

Um Dir das Erstellen einer Rechnung zu erleichtern, haben wir die Besonderheiten einer Akontorechnung für Dich zusammengefasst. Über den folgenden Link findest Du ein Beispiel für eine ausgefüllte Akontorechnung.

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