Wir möchten Dir unsere Mitarbeiter:innen vorstellen, angefangen bei den 4 Gründern: Andrey Petrov, Oleg Laguta, Yakov Novikov und Konstantin Stiskin, den wir nun als Ersten kennenlernen!
Woher kommst Du, wie alt bist Du und was machst Du bei Finom?
Konstantin Stiskin, ich bin in Moskau geboren und aufgewachsen und bin 31 Jahre alt. Ich bin einer der vier Gründer von Finom und bin dort für Lizenzgeschäfte, Fundraising und Geschäftsentwicklung zuständig.
Warum bist Du in die Fintech-Branche eingestiegen?
Das war Zufall. 2013 wollte ich unbedingt in der Venture Capital-Branche arbeiten und das beste Angebot, das ich damals erhielt, kam von einem Fintech-Fonds. Seitdem habe ich in vielen verschiedenen Bereichen gearbeitet. Fintech kenne ich gut, aber ich investiere auch in andere Branchen wie Genetik und Online-Marktplätze. Ich bin sogar als Vorstandsmitglied bei Genotek involviert, einem führenden russischen Unternehmen für Gentests. Ich denke, egal welche Vorerfahrungen man hat, die wichtigste Fähigkeit, die man braucht, um ein erfolgreicher Unternehmer zu sein, ist Resilienz.
Eine internationale Angelegenheit: Der Hauptsitz von Finom ist in Amsterdam, Finanzdienstleistungen werden (mittlerweile) in Deutschland, Frankreich und Italien angeboten, Du bist Russe ... Finom liegt also ganz im Trend des 21. Jahrhunderts: Grenzüberschreitend! Was sagt das über das Start-up aus und welche Vorteile bringt diese Internationalität mit sich?
Es ist nicht die Nationalität, die ein Unternehmen florieren lässt. Der Erfolg kommt durch großartige Ideen und starke unternehmerische Fähigkeiten. Es gibt viele europäische Unternehmer:innen, die z. B. in Afrika oder in Russland erfolgreich sind. Manchmal sind Neueinsteiger:innen in einem Markt erfolgreicher als jene, die von Anfang an dabei waren. In den USA sind viele erfolgreiche Unternehmer:innen und Innovator:innen entweder Migrant:innen oder Söhne/Töchter von Migrant:innen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass Finom in Europa erfolgreich sein wird. Wenn man nicht zu einem bestimmten Markt oder Land gehört, kann man oft besser verstehen, wie vieles funktioniert. Besser als beispielsweise ein „Local“, weil man nicht so tief in etwas verstrickt ist und die Dinge so aus der Vogelperspektive erkennen kann.
Auch Differenzierung wird bei Finom großgeschrieben. Was macht es so besonders?
Ich würde sagen, Finom ist wie Russland: außerordentlich talentierte Leute, viele Ressourcen und eine Menge guter Ideen. Aber gleichzeitig muss Finom - wie Russland - seine Zweifel und seine selbst auferlegten Grenzen überwinden, um erfolgreich zu sein. Als russischer Geschäftsmann habe ich große Angst, mein Unternehmen gefährdet zu sehen. Nicht durch irgendwelche falschen Geschäftsentscheidungen, die ich getroffen habe, sondern weil jemand anderes das angreifen will, was ich aufgebaut habe. Es ist wie mit Bedrohungen, die auf einen lauern. Man muss eben ständig auf der Hut sein.
Eine Reihe elitärer globaler Investoren hat Finom vertraut. Wodurch hat das Unternehmen überzeugt?
Im Jahr 2020 haben wir während der Pandemie zwei Finanzierungsrunden durchgeführt. Das war unglaublich! Unser Fundraising war anders als alles andere, was ich bisher erlebt habe. Zum Beispiel hat General Catalyst in Finom investiert, ohne uns Gründer persönlich zu treffen: Das war das erste Mal überhaupt für sie! Ich denke, dass es wirklich darauf ankommt, die richtige Mischung aus perfektem Timing, Worten und Ideen zu haben, um Gelder an Bord zu holen. Und das haben wir mit Sicherheit geschafft.
Das Motto von Finom lautet "Genug ist nicht genug": Was ist damit gemeint? Kannst Du uns von Deinen "Genug ist nicht genug" - Momenten erzählen?
Jede:r Unternehmer:in, die/der mir eine E-Mail mit der Bitte um eine Finanzierung schickt, erhält keine vorgefertigte Antwort, sondern ein sehr detailliertes Feedback. In diesem Feedback gehe ich persönlich darauf ein, ob das Angebot interessant erscheint oder nicht, analysiere die Struktur der Präsentation, die Positionierung des Produkts oder der Dienstleistung, das Wertversprechen, um so auch im Anschluss entsprechende Investoren an Bord ziehen zu können. Ich weiß genau, wie schwierig es ist, Geld zu beschaffen. Doch genau hier möchte ich helfen. Ich treffe ständig Menschen, die dankbar sind für die Zeit, die wir in vergangenen Jahren zusammen verbracht haben, um über ihr Produkt oder ihre Geschäftsstrategie zu sprechen. Die meisten erinnern sich an mich, da ich wirklich versuche, jeden einzelnen von ihnen zu unterstützen. Ich erinnere mich allerdings nicht immer an alle, denn es sind wirklich viele. Das ist für mich die wahre Bedeutung von "Genug ist nicht genug".
Europa steht aufgrund der Pandemie vor einer schweren Wirtschaftskrise. Wie können Finom bzw. andere Fintech-Lösungen Deiner Meinung nach KMUs und Freiberufler:innen helfen, sich zu erholen und sich besser und stärker als je zuvor präsentieren?
Ich denke, dass hier mehrere Aspekte zu berücksichtigen sind. Die aktuelle Krise ist eine Turbulenz, die den Markt stark beeinflusst und es neuen Akteuren ermöglicht, einzusteigen. Die Nachfrage ändert sich in vielen Branchen und einige der alten Akteure werden verschwinden, während andere sich anpassen und überleben werden. Finom ist ein neuer Akteur und existiert, damit KMUs und Freiberufler:innen Zeit sparen können. Europäische KMUs machen 57 % des gesamten Bruttoinlandprodukts (BIP) der EU aus, aber sie verlieren viel Zeit mit Bürokratie, Bankgeschäften, Zahlungen und Buchhaltung. Wir bieten ein Produkt an, das sich um die meisten dieser nicht profitablen Aufgaben kümmert, so dass man sich besser auf das Kerngeschäft konzentrieren kann. Der potenzielle wirtschaftliche Effekt dieser gewonnen Zeit kann enorm sein, gerade jetzt, wo viele Unternehmen wieder auf die Beine kommen müssen!
Wie eine Achterbahn: Warst Du jemals mit einer Situation konfrontiert, in der Dein Unternehmen auf dem Spiel stand und welche Maßnahmen hast Du ergriffen, um es zu retten?
Finom ist ein Start-up, daher stellt sich diese Frage für uns jeden Tag. Wenn Du Geld sammelst, um ein Start-up zu gründen, erhöhst Du das Risiko, anstatt es zu verkleinern. Du verbrennst Geld, um so schnell wie möglich zu wachsen. Bei Finom wollen wir zeigen, dass unsere Kund:innen mit unseren Finanzdienstleistungen nicht nur zufrieden sein können, sondern sich nach ihnen sehnen werden. So wie es viele Menschen bereits mit Apple-Produkten tun. Diese Annahme zu bestätigen, hat für uns – kurzfristig - oberste Priorität.
Apropos Achterbahn, Emotionen sind wirklich wichtig, wenn man ein Unternehmen führt: An einem Tag fühlt man sich wie ein König, weil alles gut zu funktionieren scheint, aber am nächsten Tag taucht ein unerwartetes Problem auf und man fühlt sich miserabel. Oft hat sich die Welt nicht über Nacht verändert, sondern es ist nur die eigene Wahrnehmung einer Situation, die sich geändert hat. Das passiert sehr oft in Start-ups und hoch innovativen Branchen. Ein erfolgreicher Unternehmer zu sein, bedeutet zu lernen, wie man verschiedene Stimmungen meistert und dabei immer die Kontrolle behält.
Vertrau mir, die Titanic ist unsinkbar: Was ist die schlechteste unternehmerische Entscheidung, die Du je getroffen hast?
Ich habe in meinem Leben eine Reihe von schlechten Geschäftsentscheidungen getroffen. Mein Job ist es, Geld für Unternehmen zu bieten, und manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Zum Beispiel habe ich vor nicht allzu langer Zeit zwei Angebote gleichzeitig erhalten. Ich sollte in zwei Start-ups im Frühstadium investieren, die sich in Bezug auf Produkt und Geschäftsmodell ziemlich ähnlich waren. Das eine Start-up kam aus den Vereinigten Staaten, hatte ein erfahrenes Team und relevante Investoren, die dahinter standen. Das andere Start-up war aus Russland, mehr auf Zahlen fokussiert, das Geschäftsmodell war einfacher und das Team war gut, aber nicht so erfahren. Ich entschied mich, in das amerikanische Start-up zu investieren, weil andere Leute, denen ich vertraute, dasselbe taten. Es stellte sich heraus, dass das ein Fehler war. Denn nach einer Weile wurde das russische Start-up zu einem Einhorn (was bedeutet, dass es einen Marktwert von 1 Milliarde Euro und mehr erreichte) und es übernahm das amerikanische zu einem günstigen Preis. Ich hätte in beide Unternehmen investieren sollen, aber das habe ich nicht getan.
Wie verbringst Du Deine Freizeit? Hast Du besondere Hobbys oder Interessen, die Du mit uns teilen möchtest?
Ich habe immer gerne Fußball, Volleyball und Tennis gespielt. Ich habe erst vor ein paar Jahren in Moskau angefangen "ernsthaft" Fußball zu spielen. Ich war 26 Jahre alt und spielte in einem kleinen lokalen Team namens "Oleny Val", was eigentlich der Name der Straße ist, in welcher sich der Fußballplatz befindet. Es hat sehr viel Spaß gemacht, jedes Wochenende zu spielen! Jetzt bin ich aus Moskau weggezogen und auch aufgrund der Pandemie spiele ich derzeit in keinem Team. Ich bin aber immer noch in Kontakt mit meinen Mannschaftskameraden. Wir haben einen gemeinsamen Chat und mein „Job" dort ist es, Witze zu machen.
Du bist Vater von zwei Kindern: Ist es schwieriger, Geschäfte zu machen oder Vater zu sein?
Vater zu sein, bereitet mir die größte Freude in meinem Leben. Aber ich muss sagen, dass es einfacher ist, Vereinbarungen mit meinen Geschäftspartnern zu treffen als mit meiner Frau! Sie ist diejenige, die bei den Kindern das Sagen hat, und ich bin im Grunde ein Minderheitsaktionär ohne Stimmrecht :)
Und zu guter Letzt: Wodka oder Kaviar?
Wodka, aber nicht jetzt. Mit Kopfschmerzen zu arbeiten ist furchtbar.
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